
Darf man zeigen, wenn man keine Kraft mehr hat? Kann man sagen, dass man seinen Aufgaben nicht mehr zu 100 Prozent gewachsen ist? Ein ganz deutliches „Ja“ kommt von Anja Jahnke aus Waren (Müritz). „Es ist eine Stärke, Schwäche zu zeigen“, so die rebellische Buchautorin. Und ebenso rebellisch ist der Buchtitel „Liebe rein, Scheiße raus“ des prämierten Autorendebüts. Der Titel des heute im Handel erscheinenden Buches zieht sich nicht nur durch die 300 Seiten, sondern auch durch das jüngste Leben der Ehefrau und Mutter von drei Kindern.
Anja Jahnke, die gebürtig aus Dresden kommt und seit einigen Jahren in Waren (Müritz) lebt, fühlte sich überfordert mit den Aufgaben als berufstätige Mutter. Neben der Organisation des Haushalts und der Kinder sowie dem Bestreben im Beruf 100 Prozent zu geben, blieb kaum Zeit und Kraft für eigene Interessen. Oft fragte sie sich: Wie machen das nur die anderen Frauen?
Mit 38 Jahren entdeckte sie innerhalb einer Lebenskrise die Liebe zum Schreiben. Durch einen Fernlehrgang zur Kinder- und Jugendbuchautorin wurde die Leidenschaft für Literatur endgültig entfacht.
Als Autorin und kreative Rebellin gestattet sie ihren Lesern nun den Blick durchs Schlüsselloch hinein in die Abgründe einer scheinbar makellosen Familie. Anja Jahnke nimmt uns in ihrem Debüt „Liebe rein, Scheiße raus“ mit auf die unfreiwillige Reise ihrer Protagonistin Isabella und zeigt ungeschönt, welche körperlichen und psychischen Folgen die Überforderung einer Mutter in ihren zahlreichen Rollen haben kann. Darüber hinaus veranschaulicht sie die Auswirkungen, die Depression und akutes Erschöpfungssyndrom auf Kinder und Partnerschaft haben können. „Dank meines Romans habe ich die Möglichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass es von großem Mut zeugt, Hilfe anzunehmen. Das Wichtigste ist aus meiner Erfahrung, sich einzugestehen, dass der eigene Rucksack zu schwer ist und Ballast abgeworfen werden muss. Dieser Schritt ist der schwierigste. Doch er lohnt sich, nicht nur für uns selbst, sondern auch als Vorbild für die Frauen, die noch immer glauben damit allein zu sein. Ich bin heute der Überzeugung, dass es eine Stärke ist, Schwäche zu zeigen.“

Das Ziel ihres Werkes mit autobiographischen Zügen besteht darin, betroffenen Frauen die Parallele zu ihrer eigenen Lebenswelt aufzuzeigen und sie dazu zu bewegen, ins Handeln zu kommen. „Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern und Kraft zu tanken. Zu oft lassen sich Mütter von unvorhergesehenen Ereignissen davon abbringen“, weiß Anja Jahnke aus eigener Erfahrung. „Ich widme dieses Buch meinem jüngsten Sohn, der mir 2020 deutlich vor Augen führte, wie schlecht es mir geht. Er hat mich in gewisser Weise gerettet“, so die Autorin.
Mit ihrer Buchidee zum Autorendebüt erreichte Anja Jahnke im Wettbewerb „Bold and Untold“ von BOLDbooks einen hervorragenden 3. Platz in der Kategorie Belletristik. „Ein sehr persönliches Buch, das Müttern oder generell auch Eltern, die mit ihren Nerven am Ende sind, aus der Seele sprechen dürfte“, urteilte Jeanette Lagall als Teil der Fachjury. Die Autoren Julia und Horst Drosten stellten in ihrer Bewertung sowohl den Titel als auch das im Roman thematisierte Tabuthema in den Vordergrund. „Schon der Titel weckt Aufmerksamkeit – er irritiert und macht gleichzeitig neugierig. Bereits auf der ersten Seite des flüssig und angenehm zu lesenden Romans wurden wir mit einem großen gesellschaftlichen Tabu konfrontiert, nämlich dass Mutterliebe nicht automatisch und ständig in einer Frau präsent ist, sondern es auch andere Gefühle bis hin zu Ablehnung, Überforderung und Aggression gibt. Auch der Mut und die Offenheit mit der Anja Jahnke dieses Thema angeht, beeindruckte uns.
Das Buch „Liebe rein, Scheiße raus“ erschein am 27.08.2022 und ist überall erhältlich, wo es gute Bücher gibt.
Über die Autorin Anja Jahnke
Anja Jahnke, eine gebürtige Dresdenerin, lebt heute mit ihren drei Kindern und ihrem Mann in der Mecklenburgischen Seenplatte – genauer gesagt an der Müritz.
Mit 38 Jahren entdeckte Anja Jahnke innerhalb einer Lebenskrise die Liebe zum Schreiben. Durch einen Fernlehrgang zur Kinder- und Jugendbuchautorin beim ILS Hamburg wurde die Leidenschaft für Literatur endgültig entfacht.
Schon nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass eine Veröffentlichung des Debütromans nur im Selfpublishing in Frage kommt. Die Freiheit eigene Entscheidungen in Bezug auf ihr „Schätzchen“ zu treffen, lagen der Nachwuchsautorin am Herzen. Dieser Traum wird am 27.08.2022 wahr.

Der berufstätigen Mutter Isabella scheint ihr Leben zu entgleiten. Stets damit beschäftigt, allen gerecht zu werden, verliert sie sich selbst und ihre Bedürfnisse völlig aus den Augen. Für die vermeintlich wichtigen Dinge zu funktionieren, führt Isabella in einen Zustand völliger Erschöpfung. Heftige Migräneattacken und Rückenschmerzen zeigen ihr auf, dass es an der Zeit ist, die Notbremse zu ziehen. Diesen intensiven Warnungen ihres Körpers zum Trotz gerät sie in immer kürzeren Abständen in heftige Auseinandersetzungen mit ihrem jüngsten Sohn, der ihr sogar eine blutige Nase verpasst. Die Ablehnung des eigenen Kindes wächst mit jeder Situation, in der Oskar Isabella mit seiner ungehemmten Wut gnadenlos den Spiegel vorhält.
Wagt sie den Blick ins Innere vor der Eskalation und begibt sich auf die Reise zu sich selbst? Oder bricht die Familie unter der Last zusammen?
„Der Aufschrei einer Mutter, die Hilfe brauchte. Anja Jahnke hat sich mit diesem Buch an ein Tabuthema gewagt. Darf man als Mutter überfordert sein?“ Sandy Mercier – Bild-Bestseller-Autorin
Die Erklärung des Titels ergibt sich aus der Geschichte und wird für die Leserschaft in der zweiten Hälfte des Buches aufgelöst. Während eines Meditationsretreat, dass die Autorin im Mai 2021 besuchte, berichtete der Lehrer über seine erste Erfahrung in einer Rehaklinik für Psychosomatische Erkrankungen. Vor einer Bewegungseinheit teilte ein Therapeut mit, dass es in der Klinik auf den Punkt gebracht nur um eines ginge: „Liebe rein, Scheiße raus“.
Zitat aus dem Buch: „Ich fühle mich wie eine Maschine, die funktioniert und nicht wie ein Mensch mit Träumen und Wünschen.“
Buchlesung mit Anja Jahnke in Waren (Müritz)
Durch ihre sportliche Aktivität im Fitness- und Gesundheitsstudio Jesse reifte mit dem Trainerteam die Idee, eine Buchlesung in Waren (Müritz) zu organisieren. Und diese Idee wird am 09. September 2022 umgesetzt. Im Kursraum des neuen Studios, in der Großen Gasse 16 von Waren (Müritz), ist reichlich Platz für die Buchlesung aus dem Taschenbuch „Liebe rein, Scheiße raus“. Die Autorin wird ausgewählte Episoden aus einige Kapiteln vorlesen und Fragen beantworten. Für die Teilnahme an der Buchlesung wird ein obligatorischer Euro erhoben. „Dieses Geld wird einem gemeinnützigen Verein gespendet“, verspricht Anja Jahnke. Anmeldungen und weitere Infos gibt es im Fitness- und Gesundheitsstudio „Therapie & Training Jesse“ in Waren (Müritz), Große Gasse 16, oder telefonisch unter 03991-146-9941 .
Im Frühjahr 2023 wird der zweite Teil von „Liebe rein, Scheiße raus“ erwartet.