„Kleine Kicker“ des SV Rogeez Fußball
Kinderfußball in der Mecklenburgischen Seenplatte

Jungen und Mädchen zwischen dreieinhalb und sechs Jahren spielen seit Mitte Januar in der Gruppe der „Kleinen Kicker“ des SV Rogeez Fußball. Die Trainer Florian Köpsell und Danilo Parlow sowie die Betreuerin Franziska Köpsell bringen den Kindern zunächst spielerisch bei, worum es beim Fußball geht. Bald könnten die Nachwuchskicker kleine Turniere auf „Bambini“-Niveau spielen. Danilo Parlow ist seit 30 Jahren in Sachen rundes Leder unterwegs. „Ich war sechs Jahre alt, als ich in der Trainingsgruppe meines Vaters zu spielen anfing. Ich hatte gedacht, dass Fußballtraining nur Spielen bedeutet, und war daher eher erschrocken darüber, dass wir parallel Kraft- und Ausdauerübungen machen mussten“, berichtet der heute 36-jährige. Wie sinnvoll es auch ist, einfach zu laufen und die Muskulatur zu schulen, damit man ein Match ohne Probleme durchhält, erschloss sich dem Jungen damals nicht sofort. Aber er akzeptierte es – und blieb dem Fußball treu. Heute arbeiten er, seine Lebensgefährtin Franziska Köpsell und ihr Bruder Florian mit Kindern, die im Schnitt noch jünger sind, als es Parlow zu Beginn seiner Fußball-Laufbahn war.
„In dem Alter wollen sie einfach den Ball haben und Tore schießen“, erzählt er. Daher müsse sich das Training bei den ganz Kleinen nur um die Bewegung mit dem runden Leder drehen, spielerisch sein. Sie in Strategie zu schulen, auf ihre Position innerhalb der Mannschaft vorzubereiten – und natürlich auch die genannten Kraft- und Ausdauerübungen, das kommt alles noch. Seit dem 11. Januar 2025 trainieren und betreuen die drei Ehrenamtler eine Gruppe von Jungen und Mädchen zwischen dreieinhalb und sechs Jahren, die beim SV Rogeez angesiedelt ist. Im Vorfeld hatten sie einen Aufruf „Kleine Kicker gesucht“ gestartet, bei dem sich interessierte Kinder der Jahrgänge 2018 bis 2021 an dem besagten Sonnabend zwischen 10 und 11.30 Uhr mit ihren Eltern in der Sporthalle Kogel melden sollten. „Wir hatten die Idee dazu, weil unser vierjähriger Sohn gerne in einer Mannschaft von Altersgenossen spielen möchte“, erläutert Franziska Köpsell. „Grundsätzlich ist es aber auch gut, Kinder schon jung an den Fußball heranzuführen, weil sie sich dann besser entwickeln, als wenn sie erst später damit anfangen.“ Zu dem ersten Training kamen fünfzehn Jungen und fünf Mädchen. Ein paar von ihnen sind wieder abgesprungen. Aber ein Kern von elf bis vierzehn Kindern trifft sich seitdem jeden Sonnabend in der Halle in Kogel. Bald soll es nach draußen gehen, wenn das Wetter es zulässt. Dafür plant man den späten Montag- oder Mittwochnachmittag ein. Alle fünf Mädchen sind übrigens dabeigeblieben und „trainieren mit großem Interesse“, wie Franziska Köpsell beobachtet hat.
Jede Übungsstunde beginnt mit dem Warmlaufen, dann stehen kleine Geschicklichkeitsschulungen an. „Wir lassen die Kinder zum Beispiel erst ohne Ball im Slalom zwischen den Kegeln laufen, dann mit Ball am Fuß, dann mit Ball an der Hand“, erzählt Danilo Parlow. Wie lange die Kleinen bei einer Übung bei der Sache bleiben, hängt von ihrer Tagesform und von der Art der Übung ab, haben die beiden erfahren. „Wenn ich merke, dass ich sie für eine gar nicht gewinnen kann, probiere ich eine andere.“ Am Ende jeder Einheit lassen die Trainer die „kleinen Kicker“ bei einem Abschluss-Spiel gegeneinander antreten. „Spätestens dann sind sie wieder hellwach und bei der Sache.“ Jenseits des Fußballs sollen die Kinder, wenn es nach den beiden geht, auch lernen, dass man sich selbst bei schlechtem Wetter mit Freude im Freien bewegen kann und dabei auch Freunde findet – als Gegenentwurf zum Sitzen im Zimmer bei Playstation und Ähnlichem. Florian Köpsell, Franziska Köpsell und Danilo Parlow möchten die Jungen und Mädchen mittelfristig an den regulären Spielbetrieb heranführen. In der Altersgruppe der „Bambini“, zu denen sie gehören, gibt es noch keinen Ligabetrieb, aber schon kleine Turniere. Sie sind so gestaltet, dass die Jüngsten gut zurechtkommen: Die Mannschaften gehen in kleiner Besetzung aufs Feld, so dass jedes Kind genug Spielzeit bekommt. Gespielt wird mit vier Toren, damit Bewegung im Match ist und die Laufwege nicht zu lang werden. Damit sich langfristig ein schlagkräftiges Team etablieren kann, nehmen die „kleinen Kicker“ gerne noch weitere Mitspieler auf. Am besten schaut man auf die Facebook-Präsenz des SV Rogeez – dort findet man die Kontaktdaten der Trainer sowie die Trainingszeiten. „Die Kinder sollten Freude an der Bewegung haben. Alles andere kommt später“, meint Franziska Köpsell.