Selfcare auf Reisen neu gedacht
Was kommt mit? Vom Wanderrucksack bis zum Vibrator

Früher war der Koffer für den Wochenendtrip schnell gepackt. Wetterfeste Kleidung, Zahnbürste, vielleicht ein gutes Buch. Heute denken viele Menschen beim Packen auch an sich selbst – und zwar im ganzheitlichen Sinn. Neben der Regenjacke landet auch mal etwas Persönliches im Gepäck. Für manche ist das ein Lieblingskissen, für andere eben ein vertrautes Toy. Denn etwas so Persönliches wie ein Vibrator gehört für viele Menschen längst zu ihrer Selfcare-Routine dazu.
Gerade nach den vergangenen Jahren, in denen Isolation, Stress und Unsicherheit den Alltag bestimmt haben, hat sich das Bewusstsein für persönliche Bedürfnisse stark verändert. Reisen bedeutet für viele inzwischen nicht mehr nur Sightseeing oder Tapetenwechsel, sondern auch Rückzug, Achtsamkeit und Zeit für sich selbst. Ob Alleinreise, Pärchenauszeit oder spontaner Kurztrip – der Wunsch, nicht nur den Ort zu wechseln, sondern auch wieder mehr bei sich selbst anzukommen, ist spürbar gestiegen.
Die Müritzregion mit ihren weiten Seenlandschaften, kleinen Dörfern und ruhigen Wanderwegen bietet dafür einen idealen Rahmen. Hier braucht es keinen vollgepackten Tagesplan, um das Gefühl zu haben, etwas zu erleben. Im Gegenteil: Wer durchatmen will, findet an jeder Ecke Gelegenheit dazu. Und genau deshalb ist sie für viele auch ein Ort, an dem man sich traut, Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Rituale zuzulassen.
Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper. Es geht nicht darum, aus einem Kurzurlaub ein Wellnessprogramm zu machen oder aus jedem Moment etwas Besonderes zu machen. Aber kleine Gesten, die das Wohlbefinden fördern, werden immer wichtiger. Ein vertrautes Toy kann helfen, sich auch in fremder Umgebung sicher und verbunden mit sich selbst zu fühlen.
Was früher belächelt oder verschwiegen wurde, ist heute oft Teil offener Gespräche. Freundinnen erzählen einander, was ihnen guttut, und Paare erkunden gemeinsam neue Möglichkeiten. Es geht nicht mehr nur um Lust, sondern um Nähe, Vertrauen und Neugier. Dass ein Vibrator mittlerweile genauso selbstverständlich eingepackt wird wie die Tagescreme oder das Lieblingsbuch, ist Ausdruck dieses Wandels.
Auch unterwegs entstehen Räume, in denen man sich fallen lassen kann. Ein ruhiger Abend im Ferienhaus, eine Stunde allein im Hotelzimmer oder ein Nachmittag am See – das sind Gelegenheiten, in denen man nicht nur die Landschaft, sondern auch sich selbst wieder spüren kann. Und ja, dabei darf es auch um Intimität gehen, ohne dass es unangenehm oder übertrieben wirkt.
Das Spannende ist: Diese Offenheit verändert nicht nur den Blick auf Sexualität, sondern auch auf das, was Reisen bedeutet. Es geht weniger um das Außen und mehr um das Innen. Weniger um Reize, mehr um Resonanz. Weniger um das nächste Fotomotiv, mehr um das Gefühl, angekommen zu sein – bei sich.
Wer in der Müritzregion unterwegs ist, spürt schnell: Hier geht es nicht um Geschwindigkeit. Es geht um Zeit. Um Qualität. Um das, was bleibt. Vielleicht ist es genau das, was so viele Menschen anzieht. Der Raum, um loszulassen. Die Möglichkeit, sich ohne Ablenkung zu spüren. Und die Freiheit, sich selbst etwas Gutes zu tun, auf die Weise, die sich richtig anfühlt.
Am Ende ist es nicht der Ort allein, der eine Reise besonders macht. Es ist das, was wir mitnehmen – im Koffer und im Herzen. Und manchmal ist es eben auch ein kleiner, vibrierender Reminder daran, dass Selfcare mehr sein darf als nur ein heißer Tee oder ein Spaziergang im Wald. Es darf persönlich sein. Es darf ehrlich sein. Und es darf Platz im Gepäck haben.