Die Bedeutung der Spielbankabgabe für die Region: Wie wird das Geld verwendet?

Während in Spielbanken Roulette-Kugeln rollen und Automaten surren, klingelt an ganz anderer Stelle ebenfalls die Kasse – beim Fiskus. Genauer gesagt bei den Ländern und Kommunen. Denn mit der sogenannten Spielbankabgabe fließt ein erheblicher Teil der erzielten Umsätze direkt in öffentliche Kassen.
Besonders spannend wird es, wenn man den Blick auf Mecklenburg-Vorpommern richtet. Dort wirkt diese Abgabe leise, aber ziemlich wirkungsvoll. Mit der neuen Spielbank in Rostock könnte sich das auf diese Weise generierte Geld nochmal deutlich steigern. Aber was könnte damit bewirkt werden?
Wenn das Glücksspiel zur Finanzspritze für das Gemeinwohl wird
Die Spielbankabgabe verbirgt sich mehr als nur ein bürokratischer Satz. Sie ist eine gesetzlich geregelte Abgabe, die auf den Bruttospielertrag erhoben wird. Also auf das, was übrig bleibt, wenn man alle Gewinne der Spieler vom Einsatz abzieht. In Mecklenburg-Vorpommern beträgt diese Abgabe je nach Umsatz zwischen 25 und 80 Prozent, was im bundesweiten Vergleich ganz oben mitspielt. Ein Viertel davon geht direkt an die jeweilige Kommune, der Rest fließt in den Landeshaushalt. Das Geld landet in Kulturprojekten, in der Sportförderung oder in Maßnahmen zur Suchtprävention.
Und das ist nicht alles, denn auch digitale Anbieter mischen kräftig mit, allerdings zu anderen Bedingungen. Die immer beliebter werdenden Online Spielotheken, also virtuelle Glücksspielflächen, auf denen Nutzer etwa Slots oder Kartenspiele zocken können, zahlen eine Pauschalabgabe von 5,3 Prozent auf den Spieleinsatz.
In Rostock wird nicht nur gespielt, sondern investiert
Ein besonders bemerkenswerter Fall ist die neue Spielbank in Rostock. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2023 sorgt sie nicht nur für klingelnde Chips, sondern auch für wirtschaftlichen Rückenwind. Sie bringt frischen Schwung in die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Das Land rechnet mit zusätzlichen Einnahmen, die langfristig in die Infrastruktur, den Kulturbereich und kommunale Projekte zurückfließen können.
Aber es bleibt nicht beim Geld durch die Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel. Die Spielbank schafft Arbeitsplätze, direkt im Betrieb und indirekt durch Zulieferer und Dienstleistungen. Außerdem bringt sie Bewegung in die Innenstadt, lockt Touristen an und gibt der Stadt ein neues Freizeitangebot mit urbanem Flair. Rostock erhält also nicht nur eine Spielstätte, sondern einen wirtschaftlichen Impulsgeber mit politischem Rückenwind.
Glücksspiel als stille Säule regionaler Entwicklung
Was im Scheinwerferlicht wie Unterhaltung aussieht, ist im Hintergrund eine verlässliche Einnahmequelle mit Wirkung. Vor allem in ehemals strukturschwächeren Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern kann die Spielbankabgabe immer noch echte Veränderungen anstoßen. Sie sorgt dafür, dass gebaut, saniert und gefördert wird.
Gleichzeitig steht die Politik vor einer Herausforderung: Wie lässt sich die steuerliche Ungleichbehandlung zwischen Online- und stationären Anbietern gerecht regulieren? Während die digitale Variante für den Nutzer sehr interessant ist, möchte natürlich auch die öffentliche Hand am Wachstum des Marktes profitieren. Hier gilt es genau abzuwägen, welche Abgaben und Steuern vertretbar sind und auf welcher Bemessungsgrundlage diese berechnet werden sollten.
Glücksspiel bleibt also nicht bloß eine Frage von Risiko und Einsatz. Es ist auch ein Instrument zur Finanzierung gesellschaftlicher Aufgaben. Und wenn schon gespielt wird, dann bitte so, dass am Ende mehr Menschen gewinnen als nur der mit den meisten Jetons.