Der Kultur- und Sportring Malchow e. V. (KSR) hat vor einem Vierteljahr seine insgesamt dritte Auszubildende unter Vertrag genommen: Josefine Hinz, 18 Jahre alt, erlernt den Beruf der Veranstaltungskauffrau. Diesen Ausbildungsberuf bietet der KSR zum ersten Mal an. Die junge Frau ist in die Organisation, Durchführung und Nachbereitung aller Veranstaltungen des KSR eingebunden. „Ich habe mich für diesen Beruf entschieden, weil er abwechslungsreich ist, mehr bietet als reine Büroarbeit und mich mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt bringt.“
Am ersten August begann für Josefine Hinz ein neuer, spannender Lebensabschnitt: Die 18-jährige Malchowerin startete in ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau beim Kultur- und Sportring Malchow e. V. (KSR) – und mitten ins Geschehen. Denn einer der Höhepunkte des KSR-Veranstaltungskalenders stand unmittelbar bevor: das „Wikingerfest“ am zweiten Augustwochenende. „Ich habe da gleich miterlebt, wie hektisch die Tage vor einer großen Veranstaltung sind: So sagen einzelne Aussteller manchmal kurzfristig ab, so dass man schnell Ersatz finden muss, um Lücken zu vermeiden. Direkt vor dem Fest sind wir alle mehrfach täglich zwischen dem Büro und dem Kloster, wo das Fest stattfindet, hin- und hergependelt, um zu schauen, ob der Aufbau korrekt vonstattengeht, und um die Aussteller einzuweisen“, berichtet die 18-jährige. Während der Veranstaltung half sie natürlich auch vor Ort. Da Josefine Hinz volljährig ist, war dies ohne Einschränkungen möglich. Beim „Wikingerfest“ hat die neue Auszubildende zum ersten Mal in der Praxis gesehen, welche Charaktereigenschaften man mitbringen sollte, wenn man erfolgreich Veranstaltungen organisieren will: Teamfähigkeit, die Gabe, mit vielen unterschiedlichen Akteuren kommunizieren zu können und stets deren „Befindlichkeiten“ im Blick zu haben, Stressresistenz, Improvisationstalent. Im Gegenzug übt man eine Tätigkeit aus, die abwechslungsreich ist, nicht nur aus Büroarbeit besteht und wo man mit vielen Menschen zusammenkommt. So hatte es sich Josefine Hinz gewünscht. „Dass man auch die Schattenseiten großer Veranstaltungen dabei sieht, wie das Müllproblem, war mir klar.“
Die junge Frau entschied während des letzten Jahres ihrer Zeit an der Malchower Fleesenseeschule, sich für die Ausbildungsstelle zur Veranstaltungskauffrau zu bewerben, die der KSR erstmalig ausgeschrieben hatte. „Ich hatte als Elftklässlerin bei der Vorbereitung der Malchower Jobmesse „MaJo“ mitgewirkt und dabei entdeckt, wie viel Spaß es mir macht zu organisieren.“ Zudem möchte sie ihre Heimatstadt dauerhaft vorwärtsbringen, indem sie hilft, Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, die die Innenstadt beleben und attraktiv machen und auch ihrer eigenen Altersklasse zugutekommen. „Auf die Stelle hatten sich neun Interessenten beworben. Josefine überzeugte uns durch ihre Persönlichkeit. Außerdem weiß sie als Malchowerin, wie die Leute hier ticken und welche Netzwerke es gibt“, sagt Katja Hiller. Die KSR-Mitarbeiterin und City-Managerin hat im letzten Jahr bei der IHK die Berechtigung dafür erworben, Veranstaltungskaufleute ausbilden zu dürfen, und ist daher innerhalb des KSR für die Unterstützung von Josefine Hinz zuständig. „Der Bereich Ausbildung im Kultur- und Sportring soll wachsen. Da wir in den letzten Jahren stetig mehr Veranstaltungen durchgeführt haben, bot es sich an, einen Ausbildungsberuf in unsere Palette aufzunehmen, der damit zu tun hat“, fügt sie hinzu. Neben Josefine Hinz absolviert derzeit Josephine Kurtz eine Ausbildung beim KSR. Sie wird voraussichtlich im Winter ihren Abschluss als Kauffrau für Tourismus und Freizeit machen. Bastian Wilk, dessen Abschlusszeugnis ihn als Kaufmann für Büromanagement ausweist, war der erste Azubi des KSR. Er ist dort mittlerweile fest angestellt.
Hinter Josefine Hinz liegen nun bereits weitere Meilensteine des KSR-Veranstaltungskalenders – die „Bier- und Genussmeile Malchow“ im September und das „Brückenfest“ im Oktober. Bei der „Biermeile“, einer Malchower Premiere, gestaltete sie die Plakate und Flyer mit, kommunizierte mit den Ausstellern rund um die Rahmenbedingungen ihrer Stände und erstellte gemeinsam mit Katja Hiller den Lageplan für die Güstrower Straße. „Das war nicht unproblematisch, weil die Strom- und Wasseranbindung dort nicht einfach ist und man wie immer mit den verschiedenen „Befindlichkeiten“ der Aussteller umgehen muss“, berichtet die Auszubildende. Auch die Auswertung der „Biermeile“ hat sie während des Einzelhändlerstammtisches in der Malchower „Werleburg“ erlebt. Derzeit beschäftigt sie sich gemeinsam mit Katja Hiller damit, die Aussteller für den Adventsmarkt und die Weihnachtsstraße zu gewinnen. „Das ist zeitraubend und knifflig, weil zu der Zeit überall gleichzeitig derartige Veranstaltungen stattfinden“, erzählt sie. Parallel läuft die Bündelung der Aktivitäten zu „Malchow liest“ im November, was auch die Vermarktung einschließt, und die Vorbereitung des „Lebenden Adventskalenders“ für die Vorweihnachtszeit. Dabei soll an jeden Tag der Adventswochen ein kleines überraschendes Ereignis in der Innenstadt stattfinden, bei dem Menschen zusammenkommen können. „Ich lerne in der Ausbildung auch, alle diese Dinge gleichzeitig im Blick zu haben.“ Innerhalb ihrer regulär dreijährigen Ausbildungszeit wird Josefine Hinz stetig mehr Verantwortung bei der Vorbereitung der Veranstaltungen übernehmen und schließlich eigene kleine Projekte managen. Das Handwerkszeug dazu bekommt sie auch beim Blockunterricht in der Berufsschule in Rostock vermittelt. In ihrer Zukunft kann sich die 18-jährige vorstellen, im Bereich Veranstaltungsmanagement selbstständig zu werden. „Dabei fasziniert mich vor allem die Idee, Hochzeiten zu planen und auszurichten.“