BDE: Kreislaufwirtschaft als Schlüssel für Europas Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz

Kommissionspräsidentin von der Leyen setzt klares Signal
Berlin, 10. September 2025 – Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft begrüßt die heutigen Aussagen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union ausdrücklich. Sie hatte die Kreislaufwirtschaft als Voraussetzung für Europas industrielle Führungsrolle in grüner Technologie hervorgehoben und angekündigt, beim geplanten Circular Economy Act (CEA) Tempo zu machen.
„Das ist das richtige Signal: Europas Industrie braucht gesicherte Rohstoffe und faire Märkte, um bei grüner Technologie führend zu bleiben. Eine echte Kreislaufwirtschaft sorgt für Rohstoffsicherheit, Wertschöpfung und Resilienz. Deshalb muss die EU beim Circular Economy Act zügig vorankommen und Leitmärkte für Kreislaufprodukte schaffen“, erklärte die Geschäftsführende Präsidentin des BDE, Anja Siegesmund. Green Deal und Klimaziele absichern Von der Leyen bekräftigte zugleich die Notwendigkeit, beim.
Green Deal und den Klimazielen
„Kurs zu halten“. Auch das findet die volle Unterstützung des BDE. „Recycling leistet einen unverzichtbaren Beitrag, um die Klimaziele des Green Deal zu erreichen. Wer in die Kreislaufwirtschaft investiert, spart CO₂, reduziert Abhängigkeiten und stärkt Europas Wettbewerbsfähigkeit“, unterstreicht Siegesmund.
Schutz der europäischen Recyclingwirtschaft Auf
große Zustimmung des BDE stößt von der Leyens Ankündigung, die europäische Industrie künftig stärker vor unlauterem Wettbewerb schützen zu wollen. „Unsere Recyclingwirtschaft steht insbesondere im Kunststoffbereich unter erheblichem Druck – durch billige Rezyklatimporte oder sogar fälschlich als Recyclingprodukte ausgewiesene Primärstoffe aus Drittstaaten. Deshalb fordern wir: Nur Recyclingrohstoffe, die unter vergleichbaren Standards und Umweltschutzvorschriften wie in der EU hergestellt werden, dürfen bei Mindestrezyklatquoten berücksichtigt werden“, betonte Siegesmund.
„Made in Europe“-Label stärkt Leitmärkte
Besonders begrüßt der BDE die Ankündigung, ein „Made in Europe“- Label für die öffentliche Beschaffung einzuführen. Dieses könne ein entscheidender Hebel sein, um die Nachfrage nach europäischen Recyclingrohstoffen und zirkulären Produkten spürbar zu erhöhen. „Öffentliche Beschaffung muss Leitmarkt für Kreislaufprodukte werden. Ein ‚Made in Europe‘-Label ist dafür ein starkes Signal. Wichtig ist, dass es nicht bei einem Logo bleibt, sondern dass Recyclinganteile, CO₂- arme Technologien und Umweltstandards verbindlich priorisiert werden. So kann Nachfrage gezielt auf klimafreundliche, europäische Produkte gelenkt werden“, hebt Siegesmund hervor.
Anknüpfung an das Sofortprogramm Kreislaufwirtschaft
Der BDE verweist in diesem Zusammenhang auf das gemeinsam mit dem VBS vorgelegte Sofortprogramm Kreislaufwirtschaft. Es fordert u. a. schnellere Genehmigungen, einheitliche Standards für Rezyklate, ein klares Level Playing Field zwischen Neuware und Recyclingmaterialien sowie verbindliche ökologische Beschaffung (Green Public Procurement). „Die europäische Regulatorik und unsere nationalen Maßnahmen müssen Hand in Hand gehen. Nur so kann Kreislaufwirtschaft zum echten Standortfaktor werden“, sagte Siegesmund.
Wertschöpfung, Innovation und Resilienz
Von der Leyen hob die Rolle der Industriepolitik und der Resilienz Europas hervor – mit Blick auf Elektromobilität sogar unterlegt mit einem „Battery-Booster-Package“. Der BDE unterstreicht, dass die Kreislaufwirtschaft Teil dieser Lösung ist: Sie schafft Wertschöpfung in Europa, sichert Arbeitsplätze und eröffnet Innovationschancen für Mittelstand und Industrie.
„Unser Appell an die Europäische Kommission lautet: Machen Sie die Kreislaufwirtschaft zu einem Kernelement des europäischen Wettbewerbs- und Innovationsrahmens. Europa darf sich im globalen Rennen um Ressourcen, Technologien und Märkte nicht abhängen lassen“, so Siegesmund abschließend.