Betrug durch falsche Dachdecker in Rechlin
"Dachhaie" in der Mecklenburgischen Seenplatte unterwegs
Am 12.06.2024 wurde den Kollegen aus dem Polizeirevier Röbel eine alt bekannte Betrugsmasche gemeldet. Im Raum Rechlin bekam am Vormittag des 11.06.2024 ein Bewohner ungewollten Besuch. Es klingelten drei männliche Personen an der Haustür des 67-jährigen Deutschen, gaben sich als Dachdecker aus und boten nahezu aufdringlich Dacharbeiten am Haus an. Die Überforderung des Hauseigentümers ausnutzend, begannen sie ohne Weiteres mit der Sanierung des Daches.
Nach ersten Abdeckungsarbeiten verlangten die drei Männer 12.000 Euro Bargeld und erst nach Bezahlung werden sie die weiteren Baumaßnahmen vollenden. Der 67 Jährige übergab den drei Handwerkern die geforderte Summe und sie beendeten die Dachdeckerarbeiten vollständig.
Die Männer gaben an, aus Tschechien zu sein und sprachen nur gebrochen Deutsch. Sie händigten ihrem Kunden vor Ort eine Visitenkarte einer wirklich existierenden Dachdeckerfirma aus, auf der eine Telefonnummer und E-Mail-Adresse sowie der Name der Firma angegeben wurde. Der Hausbewohner erhielt keine Rechnung oder schriftliche Bescheinigung über die vorgenommenen Veränderungen.
Die drei bislang unbekannten Tatverdächtigen verließen die Anschrift. Dem Mann kam diese Situation sehr merkwürdig vor. Er kontaktierte im Anschluss die Polizei und die Kollegen aus Röbel haben eine Anzeige wegen gewerbsmäßigem Betrug aufgenommen.
Ein weiterer Sachverhalt ereilte sich am Vormittag des 12.06.2024 in der Nähe von Friedland.
Dort stellten die Kollegen ein auffälliges Fahrzeug im Straßenverkehr fest. Bei einer anschließenden Verkehrskontrolle wurden drei rumänische Insassen in einem weißen Mercedes Vito mit polnischem Kennzeichen festgestellt. Die Aufschrift des Fahrzeugs lautete "GR-Bauunternehmen, Ihre Haus Meister". Dabei soll es sich um eine Firma aus Berlin handeln.
Die drei Personen im Alter von 26, 46 und 51 Jahren gaben an, dass sie zuvor Arbeiten an einem Haus in der Gegend durchgeführt haben bis der Hauseigentümer mitteilte, dass er kein Geld für diese Arbeiten hätte.
Die Anschrift wurde gemeinsam abgeprüft. Vor Ort stellte sich heraus, dass sich der Mieter des Hauses bei seiner Vermieterin erkundigt hatte, ob geplante Bauarbeiten am Dach stattfinden würden, da soeben drei Personen eingetroffen sind und bereits vorbereitende Baumaßnahmen getroffen haben. Die Vermieterin stellte klar, dass solche Bauarbeiten nicht geplant sind und es sich daher vermutlich um Betrüger handeln könnte. Die drei rumänischen Staatsbürger sollten den Hof verlassen und entfernten sich mit dem besagten PKW bis sie von der Polizei kontrolliert wurden.
In diesem Fall ist den Beteiligten kein finanzieller Schaden entstanden.
Die drei Personen sind im polizeilichen System bereits in der Vergangenheit auffällig gewesen. Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor dieser Betrugsmasche. Oftmals sind die Handwerker nicht sofort als Betrüger erkennbar. Die Täter täuschen vor, für eine real existierende Firma zu arbeiten und haben daher auch gefälschte Visitenkarten dabei.
Sollten Sie misstrauisch werden und die Firma im Internet suchen, kann es passieren, dass es diese Firma wirklich gibt. Lassen Sie sich auch nicht von einem Fahrzeug mit "offizieller" Beschriftung beirren. Merken Sie sich den Firmennamen und/oder das Kennzeichen und teilen Sie das der Polizei mit. Verlangen Sie eine Rechnung und prüfen Sie, ob die aufgeführten Leistungen auch ausgeführt wurden. Achten Sie auf eine rechtskonforme Rechnung (Firmenangabe, Steuernummer, Rechnungsnummer). Sie sind nicht verpflichtet, die Rechnung sofort zu begleichen. Scheuen Sie sich nicht, Anzeige bei der Polizei gegen die Firma zu erstatten.