Am 12. September 2023 hat am Vormittag die OECD gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Kultusministerkonferenz (KMK) den Bericht „Education at a Glance“ / „Bildung auf einen Blick 2023“ vorgestellt. Der diesjährige Themenschwerpunkt lautet Berufliche Bildung.
Dazu erklärt der Parlamentarische Staatsekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Dr. Jens Brandenburg:
„Es ist alarmierend, dass der Anteil geringqualifizierter junger Erwachsener in Deutschland erneut gestiegen ist. Unser Land kann es sich schlicht nicht leisten, Potenziale der jungen Generation zu verschenken. Wir brauchen daher dringend eine bildungspolitische Trendwende. Als Bund werden wir die Länder dabei weiterhin unterstützen, etwa mit dem Startchancen-Programm. Damit wollen wir den großen Hebel ansetzen, um den noch immer starken Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft aufzubrechen. Der OECD-Bericht zeigt darüber hinaus, dass eine berufliche Ausbildung in Deutschland ausgezeichnet auf das Berufsleben vorbereitet und sehr gute Perspektiven bietet. Angesichts des Fachkräftemangels wollen wir die Attraktivität der beruflichen Bildung noch sichtbarer machen und weiter stärken. Mit der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung leistet der Bund hierzu einen wichtigen Beitrag. Denn die berufliche Bildung ist essenziell für den Wirtschaftsstandort Deutschland und ein tolles Sprungbrett für ein erfolgreiches Berufsleben.“
Dr. Torsten Kühne, Vorsitzender der KMK-Amtschefskonferenz und Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung:
„Die berufliche Bildung in Deutschland mit der dualen Ausbildung genießt weltweit großes Ansehen und führt in vielen Bereichen zu erfreulichen Ergebnissen. Das zeigt uns die neueste OECD-Publikation. Die Beschäftigungsquote der jungen Erwachsenen mit mittleren Qualifikationen ist mit 89 Prozent sehr hoch und noch einmal angestiegen, beim reibungslosen Übergang von Ausbildung in den Arbeitsmarkt belegt Deutschland bei den jungen Erwachsenen international einen Spitzenplatz. Aber natürlich ist jeder junge Mensch, der weder in Bildung noch in Beschäftigung ist, einer zu viel. Besondere Sorge bereitet uns, dass der Anteil der gering qualifizierten Erwachsenen angestiegen ist. Mit Blick auf diese Gruppe müssen wir die Angebote der beruflichen Bildung weiter stärken. Hier versprechen wir uns vom Pakt für berufliche Bildung, den die Kultusministerkonferenz gemeinsam mit der Wirtschaft und allen relevanten Akteuren auf den Weg bringt, weitere Impulse, um sicherzustellen, dass die Ausbildung angepasst wird an die Erfordernisse einer sich wandelnden Gesellschaft. Genannt seien hier die drei ‚D‘: Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Wandel. Es bleibt eine kontinuierliche Aufgabe, unsere Bildungslandschaft weiter zu verbessern, um sicherzustellen, dass alle jungen Menschen in Deutschland die besten Bildungschancen erhalten.“
„Für die OECD-Auswertung wurden keine gesonderten Daten von Schulen in Mecklenburg-Vorpommern erhoben, sondern es wurden Bundesdaten und -statistiken ausgewertet. Daher können keine konkreten Rückschlüsse auf einzelne Bundesländer gefolgert werden“, erläutert Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
„Bildung auf einen Blick“ bietet vergleichbare nationale Statistiken zur weltweiten Bildungssituation. Analysiert werden die Bildungssysteme der 38 Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie von Argentinien, Brasilien, Bulgarien, China, Kroatien, Indien, Indonesien, Peru, Rumänien, Saudi-Arabien und Südafrika.
„Deutschland steht im OECD-Ländervergleich gut da, im beruflichen Bereich ein Beweis für das Erfolgsmodell Duale Ausbildung,“ kommentiert Simone Oldenburg. „Die Studie beleuchtet auch andere Bereiche, wie die frühkindliche und die Allgemeinbildung, und bestärkt uns in unseren Aktivitäten. So setzen wir auch weiterhin einen Schwerpunkt auf die Stärkung der MINT-Abschlüsse. Dem gestiegenen Anteil der gering Qualifizierten begegnen wir durch die zusätzlichen Angebote für einen erfolgreichen Schulabschluss: die duale Berufsreife, das freiwillige 10. Schuljahr und die vorhandenen Berufsvorbereitungsangebote.“