Dagmar Mayer nennt sie liebevoll "die Federn": die 18 schreibfreudigen Mitglieder des Literaturzirkels, den sie leitet. Er ist in Waren (Müritz) ansässig und trifft sich regelmäßig im "Schmetterlingshaus". Der Zirkel besteht aus 17 Frauen und einem Mann, die zwischen 60 und 84 Jahren alt sind und aus verschiedenen Berufsbereichen kommen - sie waren beispielsweise Lehrer, Bürokauffrauen, Sekretärinnen, Kulturarbeiter, Ingenieure, Ökonomen, Krankenschwestern, Verkäuferinnen oder Reiseleiter. Die "Müritzer Schreibfedern" wurden im November 2021 gegründet. Seitdem schreiben sie fleißig Texte, präsentieren diese bei Literaturcafés und nehmen auch an Weiterbildungen teil. Es war nur eine Frage der Zeit, dass diese Prosa- und Lyrikwerke ein Buch füllen würden. Genau dies ist nun geschehen: Mit "Lebenswege - Geschichten aus der Heimat" haben sie eine Anthologie geschaffen, für die jedes Mitglied mehrere Texte beigesteuert hat. "Wir sehen uns auch als Zeitzeugen", betonen die "Schreibfedern". In den Texten geht es um Heimat, um Kindheit, um Familie, um den Umgang mit der Vergangenheit, um die Schönheit der Natur vor Ort. Einige Werke sind auch auf Platt geschrieben. Der Berliner Verleger Peter Schäfer hat das Büchlein in einer Auflage von zunächst 500 Exemplaren herausgebracht. Beim mittlerweile 16. Literaturcafé am 10. Oktober um 15 Uhr im "Schmetterlingshaus" in Waren präsentierten die "Schreibfedern" die Anthologie, begleitet von Redebeiträgen Schäfers und des Warener Bürgermeisters Norbert Möller. Dagmar Mayer bedankte sich ausdrücklich bei der Stadt Waren und der WOGEWA mbH für die Förderung und bei Peter Schäfer für die Unterstützung und die fachkundige Begleitung. Natürlich würdigte sie auch die Leistung ihrer "Federn": "Alle haben während der Entstehung des Buches einen Sprung nach vorn gemacht." Vor zahlreichem Publikum - die Veranstalter mussten mehrere zusätzliche Stühle in den Raum im "Schmetterlingshaus" tragen - lasen einige der "Schreibfedern" nach der Präsentation ihre aktuellen Texte vor. Dagmar Mayer selbst schloss den Reigen mit dem Gedicht "Mädchen im roten Kleid", das die Unmenschlichkeit jeglicher Kriege thematisierte. Umrahmt wurde das Programm von Liedern, die der Musiker Michael Hausburg zur Gitarre vortrug. Das literarische Schaffen der "Müritzer Schreibfedern" stößt nun auch auf Interesse bei anderen Institutionen: "Es haben jetzt mehrere Vereine und Schulen angerufen, damit wir bei ihnen lesen", berichtete Dagmar Mayer.