Das Jahr 1945 in der Region Severin und Klinken
Veranstaltung zum 80. Jahrestag des Kriegsendes

Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal. Die Kirchengemeinde Klinken und der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Mecklenburg laden am 0 6. Mai. 2025, um 18.30 Uhr unter dem Thema „Das Kriegsende in der Region Severin und Klinken“ zu Vortrag und Diskussion in die Kirche Severin (19374 Severin) ein.
„Mit einem Vortrag des Historikers Christoph Wunnicke, der auch die Moderation der Veranstaltung übernimmt, und anschließender Diskussion wollen wir uns gemeinsam dem weitgehend unbekannten Kriegsende in der Region vor 80 Jahren zuwenden“, sagt Pastorin Anke Güldner. Denn das Jahr 1945 bedeutete auch für unsere Region eine Zeit des Umbruchs und der tiefgreifenden Veränderungen. Die letzten Kriegstage, das Ende der Kampfhandlungen und der Einmarsch der Roten Armee markierten das Ende einer Epoche und den schwierigen Neuanfang unter sowjetischer Besatzung.
„Wir laden Sie herzlich ein, diese Zeit gemeinsam zu beleuchten und Erinnerungen zu teilen: Der Historiker Christoph Wunnicke wird mit einer kurzen Einführung in die Ereignisse der Region im Frühjahr 1945 die historischen Hintergründe darstellen. Im Anschluss berichten Zeitzeugen oder deren Familien von ihren persönlichen Erfahrungen aus dieser bewegten Zeit“, so die Gemeindepastorin.
Dunkles Kapitel der Todesmärsche
Konkret wird es um die letzten Kriegstage und die unmittelbare Nachkriegszeit in der Region gehen – von den dramatischen Ereignissen des Todesmarsches der KZ-Häftlinge, die bei Domsühl von SS-Männern ermordet wurden, über das Ende der Kampfhandlungen Anfang Mai 1945, als die Rote Armee Parchim erreichte, bis hin zur Flucht deutscher Soldaten, die über Raduhn und Friedrichsmoor versuchten, sich den „anglo-amerikanischen“ Truppen zu ergeben.
Politische Neuordnung im Blick
„Zudem möchte ich die politische Neuordnung beleuchten, einschließlich der Bodenreform, die beispielsweise am 7. September 1945 in Severin verkündet wurde, sowie der Gründung neuer Gewerkschaften und Parteien, etwa der KPD- und SPD-Ortsgruppen in Crivitz und Tramm“, blickt der Historiker Christoph Wunnicke voraus. Auch die kirchlichen Entwicklungen nach Kriegsende, die Einrichtung von katholischen Gottesdiensten in verschiedenen Gemeinden und die Rolle der Kirche in dieser Umbruchszeit, würden thematisiert.
Publikum soll eigene Erinnerungen teilen
Den Kern der Veranstaltung soll die offene Diskussion mit dem Publikum bilden. Pastorin Güldner sagt: „Wir möchten unsere Gäste ermutigen, ihre Erinnerungen oder die Geschichten ihrer Familie zu teilen – sei es über die letzten Kriegstage, die Begegnungen mit der Roten Armee, die ersten Monate nach dem Krieg oder das Schicksal der Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in unserer Region. Lassen Sie uns gemeinsam ein Stück Geschichte lebendig halten. Wir freuen uns auf rege Teilnahme! Der Eintritt frei. Spenden helfen bei der Sanierung unserer Kirche.“
Weitere Veranstaltung in der Region zwischen Wismar und Parchim
Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Mecklenburg lädt gemeinsam mit sechs Kirchengemeinden seit Anfang April zu einer ganzen Veranstaltungsreihe zwischen Wismar und Parchim ein. In die Region also, wo im April und Mai des Jahres 1945 Militärverbände unterschiedlichster Nationen, Heimatvertriebene, Zwangsarbeiter und Todesmärsche von KZ-Insassen aufeinander- und auf Einheimische trafen.