"Stäbchen rein, Spender sein" Azubis lassen sich in der Knochenmarkspenderdatei registrieren

Es ist die dreijährige Greta, die stellvertretende für viele Kinder steht, die ihre schwere Erkrankung nicht besiegen konnte, den Kampf gegen den Blutkrebs verlor und gestorben ist. Es ist die heute 21-jährige Michelle, die im gleichen Alter an Leukämie erkrankte und durch eine Stammzellenspende den Krebs besiegte. Beide Mädchen sind Teil eines DKMS-Films, den die Schüler des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums (RBB) Müritz am Mittwoch als Einstieg in ein ganz ungewöhnliches Schulprojekt erleben durften. Die lediglich kurzen Sequenzen reichten, um die Schüler einzustimmen. Einzustimmen auf die Aktion „Stäbchen rein, Spender sein“. Mara Scherer von der DKMS, die als gemeinnützige GmbH aus der Deutsche Knochenmarkspenderdatei gegründet wurde, reiste eigens aus Berlin nach Waren (Müritz), um hier das Projekt der Auszubildenden des ersten Lehrjahres in der Gesundheits- und Krankenpflege zu unterstützen. „Die DKMS hat viele Bildungseinrichtungen angeschrieben und wir wollten gemeinsam aktiv helfen“, erklärte Ulrike Neugebauer, die die Azubis am RBB unterrichtet. So rührten die Schüler ordentlich die Werbetrommel, sammelten Spenden und akquirierten Mitstreiter. In drei Runden informierte Mara Scherer über die Arbeit der DKMS, der Gründung durch Dr. Peter Harf, der seine Ehefrau Mechtild 1991 durch eine Leukämieerkrankung verloren hatte und die Erfolgsquote der größten Spenderdatei.
147 Lebensretter am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum Müritz

„Wir haben weltweit bereits knapp neun Millionen registrierte Spender“, so Mara Scherer. „Das ist bereits eine sehr gute Zahl, doch viele Erkrankte warten auf eine Stammzellenspende“, so die DKMS-Mitarbeiterin. Innerhalb der Familie stimmen etwa ein Drittel der Stammzellen überein. Für den Rest muss ein genetischer Zwilling gefunden werden. Und die Chance hierfür ist am Mittwoch wieder etwas gewachsen. Gleich 147 Schüler und Lehrer nahm das Schicksal der dreijährigen Greta und der vielen Erkrankten, die auf einen passenden Spender warten, mit, dass sie sich in der Knochenmarkspenderdatei registrieren ließen. Hilfe hierbei bekamen die potentiellen Lebensretter von den Azubis der Gesundheits- und Krankenpflege, die ein ums andere Mal sagten: „Stäbchen rein, Spender sein.“ Dass die Registrierung lediglich fünf Minuten Zeit kostet und völlig simpel ist, merkte auch Wirat Ganzer. „Es ist schön, wenn man etwas Gutes tun kann“, so der angehende Hotelfachmann. Lehrer Robert Warta unterdes unterstrich es noch etwas deutlicher: „Es ist eine einfache Art zu Helfen und wenn man selber erkrankt ist, hofft man auch auf einen Spender.“ Und eben diese lebensrettende Knochenmarkspende könnte einen Erkrankten weltweit aus der Müritzregion erreichen. Als Bonus konnte das RBB Müritz eine Spende von 575 Euro an die DKMS übergeben.