Heißte Drifts auf kaltem Eis sorgen für Begeisterung in der Malchower Eishalle
„Ich will mal hören, ob ihr auch ordentlich Krach machen könnt“, animierte am Sonnabend der Moderator das Publikum in der Malchower Eishalle. Jung und Alt ließen sich nicht zweimal bitten und brachten mit dutzenden Presslufthörnern und Trillerpfeifen die Halle in der Schulstraße zum Beben. Diese Geräuschkulisse konnte nur noch eins übertreffen – nämlich die mit Methanol betriebenen 500 Kubikzentimeter Motocross-Maschinen und die mit 750 ccm betriebenen Quadts, die zur Begrüßung mit ohrenbetäubendem Knattern über die Eisfläche preschten. Auch die jüngsten Sportler auf zwei Rädern, fünf Jungs im Alter von acht bis zehn Jahren, schossen mit ihren 50ccm-Maschinen wie die Großen über das Eis und sorgten bei den Zuschauern für tosenden Applaus. Ohne Bremsen, dafür mit 800 Spikes an den Reifen drehten die Fahrer ihren Runden zum Warm-Up und versprachen schon ab der ersten Minute jede Menge „Drift on Ice“.
Ein letztes Mal rollten die Maschinen schließlich gegen 18:20 Uhr in Richtung Fahrerlager und die Biker bereiteten sich mental auf die bevorstehenden Wertungsläufe vor. In dieser Zeit zogen die Start-Girls die Blicke der männlichen Zuschauer auf sich, die anmutig die Pause mit einer kleinen Showeinlage überbrückten. „Das Warten hat ein Ende und wir kommen zum ersten Wertungslauf“, dröhnte es durch die Lautsprecher und die ersten drei Fahrer schossen auf die Eisfläche. Umjubelt, mit Klatschen und Trompetentönen begrüßt, nahmen sie an der Startlinie Aufstellung. Nur wenige Sekunden später erfolgte der Start. Lediglich zehn Meter in der Geraden und schon die erste Kurve. Dicht an dicht im Drift meisterten die drei Fahrer die erste Biegung. Nur wenige Zentimeter an den Banden, und damit an den Zuschauerrängen vorbei, ging es über die zweite Gerade, wieder ein Drift um die Kurve und die erste Runde war geschafft. Die Fahrer schenkten sich nichts, holten alles aus ihren Maschinen raus. Jacob Bukhave aus Dänemark überreizte und konnte die Maschine beim dritten Drift nicht halten. Mit einem lauten Knall flogen das Zweirad und der Fahrer in die Bande. Schrecksekunde, rote Flagge. Doch Jacob Bukhave stand schnell wieder auf den Beinen und signalisierte mit Daumen hoch: „Alles in Ordnung“. Dennoch merkten man dem Fahrer den Frust über das Ausscheiden an.
Mit hängendem Kopf verließ er die Arena und ließ seine Maschine von einem Helfer schieben. Das Rennen ging unterdes unvermittelt weiter. Drei Läufe galt den großen Fahrern mit ihren 500ccm-Maschinen in der Soloklasse, bis schließlich auch die Jüngsten auf die Strecke durften. Marko Jarczewski, Mike Jarczewski, Kylian Kurt, Valentino Scheibe und Levi Böhme knatterten auf die Eisfläche und ließen sich wie die Großen feiern. Zurecht, denn auch sie schossen nicht minder schnell über das Eis. Wie auch schon im vergangenen Jahr sorgten anschließend die Quads für ganzbesondere Momente. Denn wilde Drehungen um die eigene Achse und ebenso spannende Drifts on Ice waren vorprogrammiert. Nach jeder Menge actiongeladener Einlagen konnte auch am Sonntag Drift in Ice in Malchow überzeugen und bot zum üblichen Eishockey und Schlittschuhlaufe eine ganz besondere Showeinlage in der Malchower Eishalle.