
Um E-Zigaretten als Alternative zum Rauchen nutzen zu können, ist nicht nur das elektrische Gerät notwendig. E-Liquids bilden die Grundlage des Dampfens, die Inhaltsstoffe wie Nikotin und Geschmacksrichtungen tragen.
Dieser Artikel bietet einen umfassenden Einblick in das Thema E-Liquids, einschließlich der gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland, der unterschiedlichen Typen und Geschmacksrichtungen sowie der Optionen für das Mischen eigener Liquid-Kreationen. Zudem werden wichtige Sicherheitsaspekte und Qualitätsstandards behandelt, die beim Umgang mit E-Liquids zu beachten sind.
Was sind E-Liquids?
E-Liquids, auch bekannt als Vape-Saft oder E-Juice, sind die Flüssigkeiten, die in E-Zigaretten und Vape Pens verwendet werden, um Dampf zu erzeugen. Diese Flüssigkeiten gibt es in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und mit variablen oder optionalen Nikotingehalt. Die Nutzer von E-Zigaretten haben dadurch eine sehr große Auswahl und die Möglichkeit, Inhaltsstoffe individuell anzupassen.
Inhaltsstoffe der E-Liquids
Die E-Liquids bestehen meist aus einer Basis – typischerweise eine Mischung aus Propylenglykol (PG) und pflanzlichem Glycerin (VG) – Aromastoffen für den Geschmack und Nikotin in variablen Stärken.
- Propylenglykol ist eine farblose, geruchsneutrale Flüssigkeit, die dafür bekannt ist, Aromen gut zu binden und zu transportieren, und sorgt für den "Throat Hit", das ist das Gefühl im Hals, das Rauchern von herkömmlichen Zigaretten bekannt ist.
- Pflanzliches Glycerin ist eine dickflüssigere, süßlich schmeckende Substanz, die für dichte Dampfwolken sorgt. Die Mischverhältnisse von PG und VG können variieren, was Einfluss auf Geschmack, Dampfentwicklung und das Dampferlebnis insgesamt hat.
- Ein E-Liquid mit Aroma reicht von dem klassischem Tabak- und Mentholgeschmack über eine breite Palette von Frucht-, Süßwaren-, Getränke- und Dessertvarianten bis hin zu komplexen Mischungen, die speziell entwickelt wurden, um ein einzigartiges Dampferlebnis zu bieten. Diese Vielfalt ermöglicht es Dampfern, ihre Erfahrung ganz nach persönlichen Vorlieben zu gestalten.
- Nikotin wird optional zugesetzt und kann in verschiedenen Konzentrationen erhältlich sein, um den Bedürfnissen von ehemaligen Rauchern oder Nutzern, die ihren Nikotinkonsum reduzieren möchten, gerecht zu werden. Es gibt auch nikotinfreie E-Liquids, die sich ideal für Dampfer eignen, die den Geschmack und das Erlebnis des Dampfens ohne die Nikotinzufuhr genießen möchten.
Zusammenfassend sind E-Liquids eine zentrale Komponente des Dampfens, die das Gerät nicht nur mit Geschmack und Dampf, sondern auch mit einem individuell abgestimmten Nikotingehalt versorgt.
Als Konsumgut der E-Zigaretten liegt ein hoher Fokus auf der Zusammenstellung der Liquids, um die Gesundheit der Nutzer zu schützen. Die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland beschäftigen sich daher unter anderem damit, welche Inhaltsstoffe in welchen Mengen in E-Liquids enthalten sein dürfen.

In Deutschland unterliegen E-Liquids, wie alle Tabakerzeugnisse und verwandte Produkte, einer strengen Regulierung. Diese Regelungen sind im Tabakerzeugnisgesetz (TabakerzG) und der zugehörigen Tabakerzeugnisverordnung (TabakErzV) festgehalten. Ziel dieser Vorschriften ist es, die öffentliche Gesundheit zu schützen und insbesondere Jugendliche vor den Risiken des Rauchens und Dampfens zu bewahren.
Die wesentlichen rechtlichen Regelungen umfassen:
- Kennzeichnung und Verpackung: E-Liquids müssen eine Reihe von Informationen auf der Verpackung und dem Beipackzettel tragen. Dazu gehören eine vollständige Liste der Inhaltsstoffe in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils, der Nikotingehalt und die Nikotinabgabe pro Dosis, ein Hinweis auf die Abhängigkeit erzeugende Wirkung von Nikotin und ein Warnhinweis für nikotinhaltige Produkte. Zudem muss deutlich gemacht werden, dass der Verkauf an Kinder und Jugendliche verboten ist.
- Verkaufsbeschränkungen: Der Verkauf von E-Liquids ist nur an Personen über 18 Jahren erlaubt. Diese Altersgrenze gilt sowohl für den stationären Handel als auch für den Online-Verkauf. Online-Händler müssen daher Verfahren implementieren, die das Alter der Käufer verifizieren.
- Grenzüberschreitender Fernabsatz: Unternehmen, die E-Liquids über das Internet in andere EU-Staaten verkaufen möchten, müssen sich registrieren und die spezifischen Regelungen des Bestimmungslandes beachten.
- Steuerrechtliche Behandlung: Seit Juli 2022 sind E-Liquids in Deutschland steuerpflichtig. Die Steuer wird auf die Menge der Flüssigkeit erhoben, unabhängig vom Nikotingehalt.
Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass E-Liquids sicher verwendet werden können und der Schutz von Verbrauchern, insbesondere von Jugendlichen, gewährleistet ist. Für Hersteller und Händler bedeutet dies, dass sie sich genau über die gesetzlichen Anforderungen informieren und diese einhalten müssen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Vorgaben für die Inhaltsstoffe von E-Liquids
Die Vorgaben für die Zusammensetzung von E-Liquids in Deutschland sind darauf ausgerichtet, Verbraucher zu schützen und Risiken durch potenziell schädliche Inhaltsstoffe zu minimieren. Gemäß dem Tabakerzeugnisgesetz und den zugehörigen Verordnungen sind bestimmte Substanzen in der Zusammensetzung von E-Liquids explizit verboten, andere müssen sich an Mengenbegrenzungen halten. Geltende Regelungen sind:
- Der maximale Gehalt von Nikotin in einem E-Liquid liegt bei 20 mg/ml.
- Hersteller sind an hohe Reinheitsgrade ihrer Inhaltsstoffe gebunden.
- Es dürfen keine Stoffe verwendet werden, die einen gesundheitlichen Vorteil suggerieren.
- Einige Aromen (z. B. Bittermandel, Diacetyl, Cumarin, Poleyminze) sind nicht erlaubt.
- Stoffe mit spezifischen, chemischen Eigenschaften sind verboten. Dazu gehören solche, die in unverbrannter Form krebserregend, mutagen oder reproduktionstoxisch sind und Stoffe, die für Emissionen färbende Eigenschaften besitzen.
Verbotene Inhaltsstoffe in E-Liquids
- Vitaminzusätze: Der Zusatz von Vitaminen zu E-Liquids ist verboten, da die Inhalation von Vitaminen über E-Zigaretten unerwünschte gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Die Effektivität und Sicherheit von inhalierbaren Vitaminen sind nicht ausreichend erforscht, und es besteht die Befürchtung, dass solche Zusätze die Wahrnehmung der Produkte als gesundheitsfördernd fördern könnten, was irreführend wäre.
- Koffein und Taurin: Stimulierenden Substanzen sind in E-Liquids ebenfalls untersagt. Koffein und Taurin, bekannt aus Energy-Drinks, könnten die Wahrnehmung von E-Liquids als Energielieferanten verstärken und insbesondere junge Menschen zum Konsum anregen. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Inhalation dieser Stoffe sind zudem unklar.
- Farbstoffe: Farbstoffe in E-Liquids sind nicht gestattet, da sie keinem funktionalen Zweck dienen und potenziell allergische Reaktionen oder andere gesundheitliche Probleme verursachen könnten, wenn sie inhaliert werden. Die Verwendung von Farbstoffen könnte zudem die Attraktivität der Produkte für Kinder und Jugendliche erhöhen, was im Widerspruch zu den Zielen des Jugendschutzes steht.
Diese Beschränkungen spiegeln die Vorsichtsmaßnahmen wider, die ergriffen werden, um Risiken für die Gesundheit zu vermeiden und den Konsum von E-Zigaretten vornehmlich bei jüngeren Nutzern nicht durch potenziell irreführende Inhaltsstoffe attraktiver zu machen. Das Hauptziel dieser Regelungen ist es, die Sicherheit und Gesundheit der Verbraucher zu gewährleisten, indem nur Inhaltsstoffe verwendet werden, deren Risiken als minimal eingestuft werden.
Hersteller und Händler von E-Liquids müssen diese Vorschriften strikt einhalten, um eine Zulassung für den Verkauf ihrer Produkte auf dem deutschen Markt zu erhalten.
Fazit
Das Dampfen von E-Zigaretten bietet eine alternative Erfahrung zum traditionellen Rauchen, zentral dabei sind die vielseitigen E-Liquids. Diese Flüssigkeiten, angereichert mit Geschmacksrichtungen und optional Nikotin, sind das Herzstück des Dampfens, ermöglichen individuelle Geschmackserlebnisse und tragen zur Popularität des Dampfens bei.
Die umfassenden rechtlichen Regelungen in Deutschland gewährleisten, dass E-Liquids sicher genutzt werden können und schützen insbesondere Jugendliche. Durch die detaillierten Vorschriften zu Inhaltsstoffen, Kennzeichnung und Verkauf ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit E-Liquids sichergestellt.