Anlässlich des Forums zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) des Landesjagdverbandes in Güstrow, erklärt Agrarstaatssekretärin Elisabeth Aßmann die Seuchenlage für nach wie vor angespannt.
„Es ist erfreulich, dass wir in MV derzeit keine Sperrzonen haben, die aufgrund eines aktiven Seuchengeschehens in unserem Land eingerichtet werden mussten. Die bestehende Sperrzone I (Pufferzone) geht auf Nachweise in der Woiwodschaft Westpommern und in der Uckermark zurück. Doch wir dürfen uns keineswegs sicher fühlen. Wenn wir auf die Landesgrenze zu Polen schauen, herrscht von dort weiterhin hoher Seuchendruck. Es gibt zahlreiche ASP-Nachweise, die nur wenige hundert Meter von der Landesgrenze entfernt gefunden wurden. Und auch in Brandenburg und Sachsen ist die Seuche nicht getilgt. Im Gegenteil; in Sachsen wurden in den vergangenen 12 Monaten 326 Fälle von ASP – alle beim Schwarzwild – festgestellt, in Brandenburg waren es im selben Zeitraum 432 Fälle. Ein Fall betraf ein Hausschwein.
Mecklenburg-Vorpommern hat frühzeitig Maßnahmen zur Seuchenprävention ergriffen. Dabei haben zahlreiche Räder erfolgreich ineinandergegriffen. Dafür danke ich herzlichen den Jägerinnen und Jägern, den Mitarbeitenden bei der Landesforst und in den Behörden der Landkreise sowie in meinem Haus. So wurden insgesamt 120 Kilometer Zaun zur Schaffung eines sogenannten ASP-Schutzkorridors an der Landesgrenze zu Polen errichtet. Rund 11 Mio. Euro wurden im Rahmen der sogenannten Pürzelprämie und weiterer Aufwandsentschädigungen wie der Entsorgung von Tierkadavern nach Vorliegen der ASP-negativ-Untersuchung an Jagdausübungsberechtigte ausgezahlt. Hinzu kommen Aufwandsentschädigungen für Schweinehalter in Kleinstbetrieben, für die hohe Biosicherheitsmaßnahmen nicht betriebswirtschaftlich darstellbar sind und die ihre Haltungen daher stillgelegt haben.
Insgesamt wurden in MV in den Jahren 2022/2023 mehr als 54.000 Proben von Wildschweinen und mehr als 16.000 Proben von Hausschweinen untersucht. Dass dauerhaft ein so hohes Probenaufkommen schnell und professionell abgearbeitet wurde, war ein ziemlicher Kraftakt für die Beschäftigten des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock. Auch und insbesondere in der Akutphase im Landkreis LUP.
Um all diese und weitere erfolgreiche Maßnahmen im Rahmen der ASP-Prävention und –Bekämpfung nicht zu gefährden, ist es wichtig, in der Aufmerksamkeit nicht nachzulassen. Punkteinträge der Krankheit, wie wir sie in den Landkreisen LUP und LRO hatten, sind auch weiterhin möglich. Und mit Blick auf die Landesaußengrenze bahnt sich weiterhin ein Geschehen über migrierende Wildschweine an. Die Sensibilisierung für „ASP“ mit allen dazugehörigen Facetten einschließlich der Früherkennung darf nicht nachlassen,“ mahnt Elisabeth Aßmann.