„Gern habe ich die Schirmherrschaft über das erste Frauenfestival in Mecklenburg-Vorpommern übernommen. Das Konzept hat mich sofort überzeugt, denn Frauen aus verschiedenen Branchen finden sich hier zusammen. Es ist nur zu begrüßen, wenn Veranstaltungen organisiert werden, auf denen sich Frauen austauschen können. Sie lernen voneinander und geben sich Hinweise für ihre berufliche Zukunft. Mit diesen Treffen, davon bin ich überzeugt, kommen wir dem Ziel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern näher“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zum Start des Businesstreffs in Ludwigslust.
„Auch wenn die Gleichstellung ein Staatsziel ist, ist Gleichstellung leider nicht sofort umgesetzt.
Es gehören dazu viele Bausteine übereinandergestapelt. Ein Baustein ist die Entgeltgleichheit, also der Grundsatz, gleiches Geld für gleiche Arbeit zu erhalten. Keine Frau würde sich damit zufriedengeben, wenn bei gleicher Aufgabenstellung auf dem Gehaltszettel ihres männlichen Kollegen mehr steht. Das sah auch der Gesetzgeber so und hat deshalb 1980 das Gesetz über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz beschlossen. Hierin war die Gleichbehandlung am Arbeitsplatz als Rechtsanspruch festgeschrieben. Nach 43 Jahren hat das Bundesarbeitsgericht im Februar dieses Jahres in einem Revisionsurteil deutlich gemacht, dass eine Frau eben diesen Anspruch auf gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit habe, wenn der Arbeitgeber männlichen Kollegen aufgrund des Geschlechts ein höheres Entgelt zahle. Dieses Urteil zeigt, dass Frauen offenbar bei Gehaltsverhandlungen zurückhaltender sind als Männer. Das spiegelt sich dann augenscheinlich auf dem Gehaltszettel wider. Daher sind Treffen wie das Frauen-Festival so wichtig, damit Frauen Frauen Mut machen“, sagt Gleichstellungsministerin Bernhardt.
„Gerade in Mecklenburg-Vorpommern stehen wir vor großen Aufgaben, wenn es um Gleichstellung geht. Das reicht vom Kampf gegen Gewalt an Frauen und die damit verbundene Aufrechterhaltung und Stärkung der Beratungs- und Hilfestruktur bis zur Frage, wie wir es schaffen, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. All das sind keine Aufgaben, die man kurzfristig und nebenbei erledigt. Die Vorhaben, die in der rot-roten Koalitionsvereinbarung geschrieben stehen, verlangen größte Aufmerksamkeit und werden von der Landesregierung Stück für Stück abgearbeitet. Wir sind bei der Erarbeitung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms im Zeitplan. In der Frage der Führungspositionen befördern wir weiter die erfolgreich gestarteten Mentoringprogramme. Diese Programme haben sich, sowohl bei den Mentees und Mentorinnen und Mentoren als ein wichtiger Baustein für die Gewinnung und Motivation von Frauen in Führungspositionen erwiesen. Sie sind wirkungsvolle und nahhaltige Instrumente, die motivierte und leistungsfähige Frauen optimal auf eine Führungsposition vorbereitet und sie in ihrer Rolle als Nachwuchsführungsperson stärkt. Deshalb wollen wir diese Möglichkeit auch für den Bereich der Justiz eröffnen. Zusammen mit den Gerichten und den Staatsanwaltschaften, nicht von oben, sondern gemeinsam entwickelt“, so Ministerin Bernhardt.
„Nicht zuletzt unterstreichen wir mit dem neuen gesetzlichen Feiertag am 8. März, dass es diese Landesregierung mit zwei Frauen an ihrer Spitze beim Thema Gleichstellung ernst meint. Der Feiertag ist mehr als ein Symbol. Ich glaube fest daran, dass eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft von einer ausgewogenen Beteiligung und Partizipation beider Geschlechter profitiert. Wir wollen Barrieren abbauen, Stereotypen überwinden und bewusstes Bewusstsein für die Bedeutung der Gleichstellung schaffen, um eine positive Veränderung für alle bewirken zu können. Dazu brauchen wir Formate wie dieses Frauenfestival“, lobte Gleichstellungsministerin Bernhardt.