Friedens-Mahnwache vor der Müritz-Kaserne Warenshof
Müritzer Unternehmerbund & Initiative „Menschlich Stark Miteinander“ machen auf Kriegsgefahr aufmerksam
Am Freitagnachmittag fand vor dem Gelände der Müritz-Kaserne in Warenshof eine „Mahnwache für den Frieden“ statt. Die Organisatoren wollten damit vor der Gefahr eines Krieges warnen, die auch Orte unmittelbar vor der eigenen Tür betreffen kann, und über die Hintergründe dieses Krieges und von Kriegen allgemein aufklären.
Zu der Veranstaltung hatte ein Organisationsteam aus dem Müritzer Unternehmerbund (UBM), vertreten durch den Dachdeckermeister Frank Schmidt, und der Warener Initiative „Menschlich Stark Miteinander“ (MSM) in Person von Markus Häcker aufgerufen. Knapp hundert Menschen aus Waren und Umgebung, die sich angesichts von sich steigernder Kriegsrhetorik um den Frieden Sorgen machen, waren dazu erschienen. Vor den Toren der Müritz-Kaserne in Warenshof hatten sie sich am 28. Juni ab 15 Uhr versammelt. Viele zeigten Schilder mit Aufschriften wie „Ja zum Frieden – Nein zum Krieg“ oder waren mit Friedensfahnen ausgerüstet. „Es ist erstaunlich, dass man es geschafft hat, die Bevölkerung so zu spalten, dass selbst angesichts dieser großen Kriegsgefahr keine wirkliche Friedensbewegung zustande kommt“, sagte einer der Redner. Er wies auch darauf hin, dass die Kaserne in Warenshof nach ihrer wechselhaften Geschichte – sie war einst Marinelager, wurde dann von der NVA betrieben und dient derzeit als Materiallager der Bundeswehr – durchaus wieder eine regionale Schlüsselrolle spielen könnte. Keiner wisse so richtig, was demnächst dort gelagert werden könne. Als NATO-Kaserne wäre sie ein potentielles Angriffsziel, was sich natürlich auch unmittelbar auf die Umgebung und die Bevölkerung auswirken würde. Der Redner appellierte an die Zuhörer, sich mit den Hintergründen dieses Krieges – gemeint ist der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland – und mit den Hintergründen jeglicher Kriege zu beschäftigen. „Denn ohne Kenntnis der ökonomischen Zusammenhänge sind Kriege nicht zu verstehen.“
„Wir wollen einfach zeigen: Hier – direkt bei uns vor der Haustür – findet Krieg statt!“ sagten auch die beiden Organisatoren Frank Schmidt und Markus Häcker. Die Leitmedien hätten die Veranstaltung totgeschwiegen. Werbung dafür lief vor allem über die Sozialen Medien. Den beiden ist bewusst, dass sie vor dem relativ abgelegenen Bundeswehrstandort in Warenshof von einem breiteren Publikum nicht gesehen werden, anders als bei den Menschenketten für den Frieden in der Warener Innenstadt. „Dennoch haben wir uns nach vielen Gesprächen dafür entschieden, gerade hier ein Zeichen zu setzen“, sagte Frank Schmidt. Sie hoffen darauf, dass Fotos und Berichte von der Mahnwache über die Sozialen Medien verbreitet werden. „Wir möchten möglichst viele Menschen aufwecken. Hier vor Ort wollen wir aber trotzdem Hoffnung und eine gute Stimmung verbreiten“, betonten die Organisatoren. Der Müritzer Unternehmerbund strebt an, etwas für die Leute in der Region zu tun, was auch diejenigen einschließt, denen es finanziell oder anderweitig schlecht geht. Denn abgesehen von der konkreten Kriegsgefahr bedeutet die kostspielige Aufrüstung auch, dass das Geld woanders fehlt, zum Beispiel bei der Bildung.