Vorsicht bei elektrischen, bei Gas- und Holzkohlegrills

Sommerzeit ist Grillzeit und damit häufen sich auch die Meldungen über Grillunfälle. Gerade beim Entzünden des Grills mit Spiritus, kommt es immer wieder zu einer folgenschweren Verpuffung, bei der sich Hobbygriller und Partygäste schwere Verbrennungen zuziehen. Das Infoportal brand-feuer.de hat einige wichtige Sicherheitstipps anschaulich zusammengefasst.
Grillgeräte (DIN EN 1860-1) sind heute sehr vielfältig. Nicht nur preislich, auch in der Art der Technik und Zubereitung des Grillgutes unterscheiden sie sich. Man unterscheidet:
- elektrische Grillgeräte
- mit Gas betriebene und
- natürlich immer noch den Holzkohlengrill
Diese und weitere Informationen finden sie auf www.brand-feuer.de.
Aber einiges haben alle gemeinsam, wie z. B. die Wahl des Standortes
Alle Grillgeräte sollten einen festen, auf keinen Fall wackeligen Standplatz haben. Der Untergrund und die Umgebung sollten nicht brennbar sein. Nicht nur zu einer brennbaren Fassade sollte ausreichend Abstand bestehen. Sollte z. B. ein Holzkohlegrill unter einem Carport betrieben werden, sollten sich darüber kein Holz oder andere brennbare Baumaterialien befinden. Funken der Holzkohle fliegen recht weit.
Zum Unterstellen eignet sich auch kein Sonnenschirm, da dieser meist brennbar ist. Gleiches gilt natürlich für einen Balkon. Ziehen dann Regenwolken auf, sollte man den Gas- oder Kohlegrill nicht in eine Garage oder gar in die Wohnung verlegen! Bei jeder Verbrennung (Motoren, Gasgrill oder der Verbrennung von Holzkohle) entsteht Kohlenmonoxid, welches geruchlos, geschmacklos und tödlich ist.
Ein herkömmlicher Holzkohlegrill beginnt mit der Wahl der Holzkohle. Hat man sich dafür entschieden, findet man oft direkt neben der Holzkohle Spiritus als Anzündhilfe. Da beides meist nebeneinandersteht, machen sich viele keine weiteren Gedanken. Es entsteht ja visuell der Eindruck, dass beides zusammengehört. Auf die Gefährlichkeit von Spiritus kommt man aufgrund der Nähe erst mal nicht. Warum beides, also Grillzutaten oder Holzkohle immer noch zusammenstehend angeboten werden darf, ist rätselhaft. Geben sie Spiritus auf die bereits glühende Kohle hinzu, können sie sicher sein, dass eine explosionsartige heiße Wolke entsteht, die mit Sicherheit schwere Verbrennungen verursacht! Unter Umständen explodiert die Flasche Spiritus, die sie in der Hand halten.
Nach dem Grillen mit Holzkohle heißt es erneut aufpassen.
Generell ist die Asche erst in einen Metalleimer zur Abkühlung zu füllen, bevor diese auf dem Kompost oder in einer Mülltonne entleert wird.
Grillgeräte, die noch heiß sind, können nicht mit jedem Reinigungs- oder Backofenspray gereinigt werden. Gelangt chemischer Reiniger auf heiße Flächen, können dabei toxische Dämpfe auftreten. Auch die Reinigung eines Grillgerätes wird in der Bedienungsanleitung erklärt.
Gasgrillgeräte DIN EN 498:2012-04
Es passieren auch mit Gasgrillgeräten schwere Unfälle. Ein Druckregler sollte in jedem Gasgrillgerät vorhanden sein. Die Kosten betragen ca. 35 €. Der Regler kann sich durch Notfallmechanismen verschließen und das Ausströmen des Gases verhindern. Schlauchbruchsicherungen sollten zwischen dem Schlauch und der Gasflasche angebracht werden. Damit wird bei einem undichten Schlauch die Gaszufuhr automatisch unterbrochen. Manche Verbindungen sind nicht richtig dicht. Nach längeren Standzeiten sollte man die Gasleitungen mit Seifenwasser bestreichen oder mit Lecksuchspray behandeln. Die evtl. entstehenden Seifenblasen weisen auf undichte Stellen hin.
Bei den Geräten sind auf den Gasschläuchen die Herstellungsdaten auf dem Schlauch vermerkt. Spätestens nach zehn Jahren sollte ein Austausch stattfinden. Denken sie daran, dass Gasleitungen mit Linksgewinde versehen sind! Sinnvoll ist eine Gasflasche die abseits des Grills sicher steht. Das Gasventil soll jederzeit leicht zugänglich und bedienbar, also die Gaszufuhr jederzeit abstellbar sein.
Manche Hersteller machen damit Reklame, dass bei Gasgeräten kein Rauch, kein Qualm und kein Funkenflug entsteht. Zum Thema Kohlenmonoxid lesen sie oft nichts.
Elektrogrill
Mittlerweilen findet man auch immer mehr Elektrogrillgeräte. Hier haben sie natürlich nicht die Gefahr beim Anzünden oder mit der Entsorgung heißer Asche. Es entsteht erst keine offene Flamme. Hersteller machen Reklame, dass diese Geräte ohne Rauch und Geruchsbelästigung in einer Wohnung betrieben werden können. Aber auch diese Geräte sind technische Geräte, welche nur nach der Bedienungsanleitung genutzt werden sollten. Auch hier kann es zu einem technischen Defekt kommen. Ein Elektrogrill ist natürlich vom Strom anhängig. So wurden auch mal Defekte mit einem Thermostat bekannt. Zuleitungen zum Gerät sollten so verlegt werden, dass niemand darüber stolpern kann und das heiße Gerät auf der Erde landet.
Anzündhilfen
Niemals Spiritus oder Benzin verwenden, das ist hoch explosiv. Beides verdunstet, es bildet sich ein explosives Gas- Luftgemisch, welches bei einer Zündung verpufft. Anzündwürfel sind eine der besseren Möglichkeiten. Eine Heißluftpistole oder ein elektrischer Anzünder sollte nach dem Gebrauch abkühlen.
Sicherheit
- Auf einen festen, sicheren Standort kommt es bei jedem dieser Geräte an.
- Auch beim Grillen kann man vorsorgen. Kinder gehören nicht in die Nähe eines Grillgerätes.
- Bei einem Gasgrill immer erst die Haube öffnen, dann zünden. Sollte sich Gas unter der Haube angesammelt haben, kann es beim Öffnen zu einer Stichflamme kommen.
- Auf die Windrichtung und Windstärke achten. Funken können recht weit fliegen.
- Sollte es mal zu einem Fettbrand kommen, niemals mit Wasser löschen.
- Mit Hilfe des Grillhandschuh drehen sie zuerst die Gaszufuhr an der Gasflasche aus.
- Eine Feuerlöschdecke, ein Feuerlöscher (geeignet für Fettbrände) oder ein Feuerlöschspray sollten immer griffbereit stehen.
- Bei jeder Art von Grillgeräten, insbesondere bei einem Gasgrill, ist ein Blick in die Bedienungsanleitung wichtig.
Indoorgrillen mit Grillgeräten, die mit offener Flamme betrieben werden, kann tödlich enden.
Die Stiftung Warentest hat alle Arten von Grillgeräten getestet, so dass eine Kaufentscheidung eines sicheren Gerätes leichter gemacht wird.
Diese und weitere Informationen finden sie auf www.brand-feuer.de.
Kommt es zu Grillunfällen wählten Sie den Notruf 112 und alarmieren Sie den Rettungsdienst und die Feuerwehr.