Neustrelitzer kann sich im Luisendomizil erholen

Wenn Manfred Borowski an die zurückliegenden fünf Monate denkt, dann denkt er an eine schöne Zeit. Eine Zeit, die den 60-jährigen Neustrelitzer aufgebaut und zu neuem Lebensmut verholfen hat. Nach einer langen und schweren Krankheit galt Manfred Borowski als austherapiert und unheilbar krank. „Ich musste mich in Greifswald einer komplizierten Darm-OP unterziehen. Durch mehrfachauftretende Blutungen im Dickdarm mussten von diesem Teilen entfernt werden“, erinnert sich der Rentner. Unerträgliche Schmerzen begleiteten den Neustrelitzer fortan. Von Greifswald auf die Neustrelitzer Intensivstation verlegt, fand sich Manfred Borowski mit dem Gedanken ab und stellte sich auf seine letzten Lebenstage ein. Diese wollte er im Neustrelitzer Hospiz verbringen. Vom Klinikum ließ er sich zu einem Informationsgespräch in das Luisendomizil bringen. „Hier wurde ich gleich herzlich und aufgeschlossen begrüßt“, blickt Borowski auf die erste Begegnung mit Sozialarbeiterin Yvonne Bendrich und dem Hospizteam zurück. „Mein Entschluss stand fest und meine Kinder respektierten diesen“, so der sonst alleinlebende Witwer. Am 02. Juli 2019 bezog Manfred Borowski sein Einzelzimmer im stationären Hospiz. „Ich wurde wirklich sehr gut aufgenommen und betreut“, erinnert sich Borowski. Durch eine spezielle palliative Versorgung konnten die Schmerzen genommen und Lebensqualität aufgebaut werden. „Ich fasste neuen Mut, richtete mir mein Zimmer mit eigenen Sachen ein. Mein Teppich und mein Sessel sowie viele persönliche Dinge machten es zu meinem Zuhause“, so der Rentner, der sich zusehends stabilisierte.
„Ja, ich hatte auch Tage an denen es mir nicht ganz so gut ging. Aber ich hatte auch Zeit, um mich zu erholen“, erläuterte der ehemalige Berufskraftfahrer. Seine Hobbys, das Basteln und Puzzeln, konnte er in geselliger Runde ausleben. „Ich gestaltete meine Tage selbst und die vergingen einer nach dem anderen“, so Manfred Borowski. Dass sich sein Gesundheitszustand rapide verbesserte, konnten die turnusmäßigen Besuche des Hausarztes belegen. Was keiner für möglich gehalten hatte, traf schließlich in dieser Woche ein. Manfred Borowski verließ das Hospiz auf zwei Beinen und konnte wieder in seine eigene Wohnung ziehen. „Ja, ich bin immer noch krank, aber ich habe mich derart gut erholt, dass ich mit neuem Lebensmut in die Zukunft blicken kann“, freut sich der Neustrelitzer. „Ich bin dem Hospizteam so dankbar, dass sie mich aufgebaut haben“, zeigte sich Manfred Borowski zu Tränen gerührt, als er sich von den Rotkreuzlern verabschiedete. Aber es wird ein Abschied mit Wiedersehen sein, denn Manfred Borowski will das Neustrelitzer Hospiz in guter Erinnerung behalten und das Luisendomizil regelmäßig besuchen.