Hubertusmessen in Mecklenburg-Vorpommern
Schutzpatron der Jagd wird am 03.11.2024 gefeiert
Vielerorts im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis laden Kirchengemeinden anlässlich des Hubertustags auch in diesem Jahr wieder zu Hubertusmessen, Gottesdiensten und Festen ein. Der Hubertustag wird am 3. November gefeiert und fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag. Manche Kirchengemeinden feiern den Hubertustag bereits am letzten Oktoberwochenende oder im Lauf des Novembers. Hubertus von Lüttich (um 655 - 727) zählt zu den Heiligen der katholischen Kirche. Aufgrund seiner traditionellen Bedeutung als Schutzpatron der Jagd und des damit verbundenen Brauchtums wird der Hubertustag auch verbreitet in der evangelischen Kirche gefeiert - vor allem im ländlichen Raum. Für die aus diesem Anlass stattfindenden Hubertusmessen werden die Kirchen mit Tannengrün, herbstbunten Laubzweigen und Geweihen geschmückt. Oft gestalten Jagdhornchöre den Gottesdienst musikalisch mit, zuweilen nehmen Falkner und Hundeführer mit ihren Tieren teil. Im Anschluss an die Gottesdienste finden oft Feste statt.
Sinneswandel auf der Jagd
Hubertus von Lüttich war nach der Überlieferung Bischof von Lüttich und Maastricht. Wie im Mittelalter üblich, zählte Hubertus als Mitglied des Adels die höfische Jagd zu seinen Privilegien. Seine Heiligenlegende hat mehrere Ursprünge und Variationen. Sie schildert, dass Hubertus ein besonders leidenschaftlicher Jäger war und es ihm an Achtung vor der Schöpfung fehlte, bis ihn die Begegnung mit einem Hirsch, der ein leuchtendes Kruzifix zwischen den Geweihstangen trug, zu einem Sinneswandel bewog. In manchen Versionen der Legende wandelt er sich vom rücksichtslosen zum waidgerechten und maßvollen Jäger. In anderen Varianten wendet er sich gänzlich von der Jagd ab. Die Geschichten rund um den Heiligen Hubertus symbolisieren den Übergang von der antiken heidnischen zur christlichen Gesellschaft. Sie stehen zudem bis heute für die Mahnung zu einem achtsamen und dankbaren Umgang mit der Schöpfung und mit dem Reichtum der Natur.
Kesselgulasch und Lagerfeuer
In den Hubertusmessen wird Gottes Segen für die Jägerinnen und Jäger erbeten und an die waidgerechte und nachhaltige Jagd sowie an die Verpflichtung zur Hege und Pflege erinnert und daran, dass Tiere Mitgeschöpfe des Menschen sind. Der 3. November ist Hubertus Gedenktag, da an diesem Tag im Jahr 743 sterbliche Überreste von Hubertus seitens der katholischen Kirche zur Reliquie erhoben wurden. Im Zusammenhang mit der Hubertuslegende und seinem Status als Schutzheiliger der Jagd steht das Brauchtum, das heutzutage am Hubertustag gepflegt wird. Dazu zählen neben den eindrucksvollen Auftritten der Jagdhornbläser und den besonders geschmückten Kirchen auch die anschließenden Feste, bei denen sich Jägerinnen und Jäger, Gemeindeglieder und Gäste am Lagerfeuer, am Wildgulaschkessel, bei Glühwein oder am Grill begegnen und austauschen.
Einige ausgewählte Hubertusmessen
Die Kirchengemeinde Mestlin-Techentin-Kladrum lädt am Sonntag, 27. Oktober, um 17 Uhr in die Kirche Kladrum zur Hubertusmesse ein, die von der Parforcehorngruppe Neustadt-Glewe musikalisch begleitet wird. In der Christuskirche in Torgelow beginnt die Hubertusmesse am Sonnabend, 2. November, um 17 Uhr, anschließend wird gegrillt. Die Hubertusmesse in Neubrandenburg wird in der St. Johanniskirche am Sonnabend, 2. November, um 17 Uhr gefeiert. In Woserin spielt nach der Hubertusmesse um 10 Uhr am Sonntag, 3. November, die Jagdhorngruppe „Weidmannsheil“ auf und begleitet den Imbiss mit jagdlichen Klängen. In Starkow gibt es am Sonntag, 3. November, im Anschluss an die Hubertusmesse mit Bläsern und Grillabend um 17 Uhr Leckeres aus dem Topf sowie Heiß- und Kaltgetränke an der Backsteinscheune.