Jahresempfang der Stadt Malchow 2025
Neujahrsgespräch mit Krankmeldungen, aber mit Musik und Wort ins Jahr 2025

Am 12. Januar 2025 fanden sich die Malchower zum traditionellen Neujahrsgespräch, dem Malchower Jahresempfang, in der „Werleburg“ zusammen. Das Programm für das diesjährige Neujahrsgespräch war liebevoll auf ein A-5-Blatt gedruckt worden. Jeder Gast, der am 12. Januar 2025 kurz vor 11 Uhr durch die Tür der „Werleburg“ schritt, bekam ein Exemplar in die Hand gedrückt. Leider war ein Teil des Programms bereits wieder Makulatur: Denn Claudia Kaul, Leiterin der Außenstelle Malchow der Kreismusikschule Müritz, die moderieren sollte, und Bürgermeister René Putzar waren beide krank geworden. So hielt Putzars Stellvertreterin Irina Herling die Ansprache und Ursula Linke, die Leiterin der Kreismusikschule, vertrat ihre Kollegin. Die Schulleiterin hatte vier junge Musiker mitgebracht, die zwischen den gesprochenen Programmpunkten teils recht anspruchsvolle Stücke zu Gehör brachten:
Zunächst spielte ein Gitarrenduo drei Tänze, später kommunizierten für verschiedene Werke Violine und Klavier miteinander. Zu Beginn der Veranstaltung vor fast vollem Haus begrüßte Rickert Reeps, Präsident der Stadtvertretung, die Anwesenden, unter denen neben „normalen“ Malchower Bürgern wie stets auch lokale und Landespolitiker, Bürgermeister der Gemeinden und Vertreter der Partnerorte und von Unternehmen waren. Reeps präsentierte den Zuhörern einen Schnelldurchlauf von Ereignissen des vergangenen Jahres – von der Gründung des BSW übers Scheitern der Ampelkoalition in Deutschland, die Wiederwahl Donald Trumps in den USA und die Freilassung Julian Assanges. Die Frage, ob die Welt vor dreißig Jahren normaler gewesen sei, beantwortete er sich selbst mit Nein. Denn auch damals habe es Anschläge, Katastrophen und Kriege gegeben. Einen Grund dafür, dass die Menschen das Geschehen heute anders wahrnähmen, sieht er in der medialen Berichterstattung, die Neutralität und Ausgewogenheit oft vermissen lasse. „Manchmal ist es besser, die Nachrichten mit etwas zeitlichem und emotionalem Abstand zu betrachten“, sagte er.
Irina Herling hatte für ihre Ansprache das Modell René Putzars übernommen, in dem das Geschehen in Malchow im vergangenen Jahr in jeweils fünf Kategorien gezeigt wurde: geschafft, geplant, gelernt, gefeiert, gedankt. Unter dem ersten Punkt nannte sie zum Beispiel viele Straßenbaumaßnahmen und die fast fertiggestellte Sanierung eines Teils des Klosters, beim zweiten, Überraschung, viele Straßenbaumaßnahmen, zudem das Museumskonzept und einen Park beim Rathaus, beim dritten, dass sich mal wieder gezeigt habe: Der Spagat zwischen Verwalten und Gestalten will gut austariert sein. Gefeiert wurden in Malchow die zahlreichen Feste, aber auch sportliche Erfolge. Abschließend dankte Irina Herling unter anderem der Freiwilligen Feuerwehr für ihre Einsätze und gedachte dreier Menschen, die sich um Malchow verdient gemacht hatten und 2024 gestorben waren: Holger Dahnke, Jens Cordes und Ernst Waßmann. Der Sanierungspreis 2024 wurde dann, wie am 12. Dezember beschlossen, an die H.S.H. Immo Invest GbR übergeben – für die Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Postamts.
Als verdienstvolle Ehrenamtler ehrte man Henry Bartels für sein Engagement beim Kultur- und Sportring Malchow und beim Malchower Schützenverein, den Malchower Bibliotheksverein „Leseratten“ und die Malchower Spielleute. In den ersten beiden Fällen hielt Rickert Reeps die Laudatio. Bevor der erste Teil der Veranstaltung mit einem Musikstück endete, wurden noch zwei verdienstvolle Stadtvertreter mit der Ehrennadel des Städte- und Gemeindetags ausgezeichnet. Ferner richteten drei Landespolitiker und ein Vertreter der Partnergemeinden Grußworte ans Publikum. Nach knapp zwei Stunden startete dann der Dialog im engeren Sinne: Bei Saft, Kaffee, Sekt und kleinen Speisen konnte man sich ungezwungen miteinander unterhalten – weshalb die Veranstaltung ja auch Neujahrsgespräch heißt.