"Novemberkind" gehört zu den filmischen Werken, die in der Kunst- und Kinokirche Nossentin besonders viele Menschen anziehen. Kein Wunder: Einerseits ist die Suche einer jungen Frau, Inga, nach ihrer Identität spannend zu beobachten und von Anna Maria Mühe einfühlsam gespielt. Andererseits erkennen die Zuschauer aus der Region natürlich einige der Drehorte wieder, denn Teile des Films wurden in Malchow, Waren, Zislow oder Goldberg aufgenommen. "Wir haben den Film bereits 2014 gezeigt und wiederholen ihn heute nun auf vielfachen Wunsch", sagt Helga Wagner vom "Kunst- und Kinokirche Nossentin e. V.", die gemeinsam mit Pastor Eckhard Kändler von der Kirchengemeinde Malchow den Abend ab 20 Uhr anmoderiert. Sie ist innerhalb des Vereines die Ansprechpartnerin für Filmanregungen. Bei einem Blick über die gutgefüllten Reihen der Kirche nickt sie zufrieden. Rund 140 Leute sind da, schätzt Helga Wagner. Erfahrungsgemäß kommen sie auch aus dem Ort selbst, aber vor allem aus Malchow, Jabel, Waren und Nossentiner Hütte. Bevor dann endlich der Film beginnt, gibt Helga Wagner noch einige Hintergrundinfos dazu: So sei der Streifen hier gedreht worden, weil die Drehbuchautorin ihn bereits von Urlauben kannte. "Außerdem wurde das Baby, das im Film eine wichtige Rolle spielt, in Malchow gecastet." Da der Film 2007 gedreht wurde und 2008 Premiere hatte, müsste das Baby heute fast erwachsen sein. Anwesend ist diese junge Frau, Mathilda, nicht, weil sie gerade in ihrer Ausbildung bei der Bundespolizei steckt. Aber ihre Mutter, Monika Göpper, befindet sich unter den Zuschauern. Das Baby ist Inga in den Rückblenden des Films, in denen es um das Schicksal ihrer Mutter geht.
Der Film "Novemberkind" von Regisseur Christian Schwochow erzählt die Geschichte der jungen Inga, die in Malchow bei ihren Großeltern wohnt. Sie glaubt, dass ihre Mutter Anne, die wie Inga von Anna Maria Mühe verkörpert wird, bei einem Fluchtversuch in der Ostsee ertrunken sei. Auch ihren Vater hat sie nie kennen gelernt. "Ich habe Eltern - Oma und Opa", sagt sie in einer Szene zu dem Literaturprofessor Robert, der vom Bodensee nach Malchow kommt und ihr beginnt, die wirkliche Geschichte zu erzählen.... Im Film sind unter anderem die Malchower Mühlenstraße, die Güstrower Straße, das sowjetische Ehrenmal, der Erddamm und eine Gaststätte aus Goldberg zu sehen. Nach dem Film kredenzen Mitglieder des Vereins traditionsgemäß "Speisen oder Getränke, die mit dem Film zu tun haben", wie es Helga Wagner formuliert. In diesem Fall ist es leckerer Apfelkuchen wie von Ingas Großmutter aus Malchow - dazu natürlich Wein und Wasser. Der Eintritt ist frei, aber es finden reichlich Spenden ihren Weg ins Körbchen.