Am Mittwochnachmittag wurde in der Inselstadt Malchow die neue Kleiderkammer eröffnet. Sie ist zentral gelegen und steht allen Einwohnern der Stadt und des Amts Malchow offen.
Die Kleiderkammer auf der Malchower Kirchenstraße 35 bedeutet einen großen Fortschritt im Vergleich zur Vorgängerinstitution: Die knapp 100 Quadratmeter, die sich hier vor allem auf drei Zimmer und einen Sammelraum verteilen, sind zentral gelegen, gut zu finden, sauber, heizbar und mit modernen Sanitäranlagen ausgestattet. „Weil unsere alten Räume die meisten dieser Vorzüge nicht aufweisen konnten, haben wir die Stadt Malchow um Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Domizil gebeten“, sagen die drei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Kleiderkammer, Christina Lübcke, Kirstin Bielefeldt und Christine Zillmann, die der Initiative „Lokales Bündnis für Familie Malchow“ angehören.
Auch die Malchower Politikerin Elke-Annette Schmidt, die für die Partei DIE LINKE im mecklenburgisch-vorpommerschen Landtag sitzt, trägt bei ihrer Eröffnungsrede am 27. September ab 15 Uhr den Button der Initiative. Sie berichtet dabei über die Vorgeschichte, nämlich die Initiative „Malchow hilft“, die für Flüchtlinge Kleidung und Möbel sammelte und ihnen ausgab. Da dies derzeit weniger nachgefragt wird, entschloss man sich, die Kleiderkammer an einem anderen Ort neu zu starten und für alle Einwohner der Stadt und des Amtes Malchow zu öffnen. „Dabei kann man die Idee des Helfens mit der Idee der Nachhaltigkeit verbinden, weil die Kleidungsstücke nicht weggeworfen, sondern wieder genutzt werden“, so die Politikerin. Das „Lokale Bündnis für Familie Malchow“ existiert seit rund 20 Jahren und ist an die Stadt angegliedert.
Derzeit arbeiten rund zwölf Leute mit. Christina Lübcke, Kirstin Bielefeldt und Christine Zillmann erhielten über diese Verbindungen dann die Räume auf der Kirchenstraße von der WOBAU Malchow mietfrei zur Verfügung gestellt. „Die Tagesmütter, die hier vorher ihren Standort gehabt hatten, waren kurz vorher ausgezogen“, berichtet Christina Lübcke. Einen Raum haben die drei Frauen nun für Kinderkleidung, einen für Damen- und Herrenkleidung und einen für Haushaltsgegenstände eingerichtet. Die ersten gespendeten Dinge sind bereits darin. Während die Bedürftigen in der Kammer für die Flüchtlinge kostenlos mitnehmen konnten, was sie brauchten und wollten, ist nun für die Kleidungsstücke und die anderen Gegenstände jeweils ein geringer Betrag zu entrichten. Damit möchte man auch verhindern, dass die Sachen „verramscht“ werden. Die Stadt Malchow hat den Einzug in den neuen Räumen finanziell gefördert und Regale dafür besorgt. Der Kultur- und Sportring Malchow e. V. (KSR) hat in Person eines Hausmeisters unterstützt und die Transporte übernommen. Ausrangierte, aber noch gut tragbare Kleidungsstücke und Haushaltsgegenstände sind als Spenden stets willkommen. „Derzeit brauchen wir besonders Kinderkleidung ab Größe 116“, sagt Christina Lübcke. Die Kleiderkammer Malchow hat jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr geöffnet.