
Am Montag, den 22. Januar 2024, findet eine digitale Sonder-Verkehrsministerkonferenz zwischen Bund und Ländern statt. Thema ist ein „Konzept zur Durchführung des Deutschlandtickets ab dem Jahre 2024“. Dabei soll es um die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets von Bund und Ländern gehen.
Statement von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer im Vorfeld der Konferenz:
„Das Deutschlandticket ist für Mecklenburg-Vorpommern eine Erfolgsgeschichte. Über das Ticket wird die Mobilität attraktiver und bezahlbar für alle. Das soll auch so bleiben, um mehr Menschen für einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu begeistern. Jetzt wird diskutiert, den Preis nur ein Jahr nach der Einführung anzuheben. Das sehe ich kritisch.
Die den Verkehrsunternehmen entstehenden Erlösausfälle werden laut Beschluss der Regierungschefinnen und Regierungschefs von Bund und Ländern bis einschließlich 2025 paritätisch durch Bund und die Länder in Höhe von jährlich insgesamt drei Milliarden Euro finanziert. Bund und Länder sind in der Pflicht, sich im Jahr 2024 rechtzeitig über die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets einschließlich eines Mechanismus zur Fortschreibung des Ticketpreises zu verständigen. Wenn wir in ganz Deutschland weiterhin darauf setzen, das Deutschlandticket fortzuführen und damit den einfachen und bezahlbaren Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr voranzutreiben, müssen Bund und Länder eine auskömmliche Finanzierung und eine verlässliche Preispolitik sicherstellen.
Mecklenburg-Vorpommern wird sich für einen gleichbleibenden Preis im Jahr 2024 einsetzen, in dem noch auskömmliche Ausgleichsmittel von Bund und Ländern zur Verfügung stehen.
Das laufende Jahr muss durch Bund, Länder und die Branche genutzt werden, um die Wachstumspotenziale des Deutschlandtickets zu heben und alle Handlungsspielräume zu nutzen, um in den Folgejahren die Finanzierung des Deutschlandtickets zu sichern.
Dazu kommt: Die mögliche Preiserhöhung in 2024 wird derzeit auf Basis einer Prognose diskutiert, die auf die von den Verkehrsunternehmen und Tariforganisationen beantragten Erstattungssummen für die geschätzten Verlustausfälle in 2023 zurückgreift - es liegt noch keine Spitzabrechnung mit Ist-Einnahmen aus dem Deutschlandticket vor. Erst mit diesen Daten kann die für das Jahr 2023 anfallenden Erstattungssumme für die Verluste aus dem Deutschlandticket validiert werden. Das wird nach meiner Einschätzung zum Herbst 2024 möglich sein.“
Allgemeine Informationen:
Zum 01. Mai 2023 ist das Deutschlandticket gestartet. Zum Ausgleich nicht gedeckter Ausgaben im öffentlichen Personennahverkehr stellen Bund und Länder nach dem Prinzip der hälftigen Kostenbeteiligung in der Einführungsphase 2023 bis 2025 jährlich 3 Milliarden Euro zur Verfügung. Mecklenburg-Vorpommern finanziert mit landesspezifischen Rabattierungen darüber hinaus die Differenz für den Erwerb des Deutschlandtickets für 29 Euro für Azubis und als erstes Land in der Bundesrepublik auch für Senioren.
Die den Verkehrsunternehmen entstehenden Erlösausfälle werden paritätisch durch Bund und die Länder finanziert. Bis zum 30.04.2024 ist der Tarif für das Deutschlandticket durch die Aufgabenträger in Mecklenburg-Vorpommern - wie bundesweit abgestimmt - angeordnet worden.
Die Gesamtzahl der in Mecklenburg-Vorpommern verkauften Deutschlandtickets (einschließlich der rabattierten Tickets für Senioren und Azubis) lautet wie folgt:
- Mai: 113.603 Tickets
- Juni: 144.915 Tickets
- Juli: 166.078 Tickets
- August: 189.909 Tickets
- September: 204.533 Tickets
Die Zahlen bis Dezember 2023 sind im Erlösmonitor Deutschlandticket noch nicht vollständig abgebildet, da noch nicht alle Tariforganisationen gemeldet haben.
Die Verkaufszahlen des Deutschlandtickets für Senioren aus MV lauten (Stand 16.11.2023)
- August: 18.939 Tickets
- September: 27.101 Tickets
- Oktober: 29.771 Tickets
- November: 30.761 Tickets
- Dezember: 31.999 Tickets
Beim Deutschlandticket für Azubis in Mecklenburg-Vorpommern lag die Verkaufszahl im Dezember 2023 bei 12.080 verkauften Tickets.