
Kräuter sind genügsame Pflanzen, die sich mit ein bisschen Erde, Licht und Wasser begnügen. Alle Zutaten für einen reich gedeckten Tisch aus der Natur sind in der Müritzregion vorhanden. Der Aufklärung für heilende und schmackhafte Wildkräuter haben sich hier gleich mehrere Veranstalter und Gärtner verschrieben.
Kräuterferien als Urlaubsidee für die Mecklenburgische Seenplatte
Der Müritz Nationalpark ist langfristig und weitläufig angelegt, um die Waldentwicklung ohne menschlichen Eingriff zu beobachten und wissenschaftlich zu dokumentieren. Naturliebhabern sind diese Studienziele egal. Sie genießen Routen durch den Nationalpark, auf denen sie gewiss vielen Heil-, Gift- und Wildkräutern am Wegesrand oder auf den offenen Graslandschaften begegnen. Für Kinder ist eine Urlaubsplanung zwischen Röbel und Woldegk eine Einladung zu einem Abenteuerurlaub auf den Spuren heilsamer und faszinierender Pflanzenwelten.
Entspannende Kräuter, verkannt und wiederentdeckt
Kräuter gehören optisch zu den unscheinbaren Pflanzen. Doch der Duft ihrer zarten Blüten kann bereits Unruhezustände lindern oder bei Erschöpfung belebend wirken. Nutzhanf duftet nicht so betörend, wird aber wertvoll für die Gewinnung von CBD Öl für Salben und Cremes sind wiederentdeckte Anbauflächen für die vielseitige Pflanze. Durch die Ausbreitung anderer Hanfsorten mit der psychoaktiven Substanz THC gerieten die Nutzungsmöglichkeiten zur Textilherstellung beinahe in Vergessenheit. Jetzt sind die in und um Müritz produzierten Cannabinoide nur ein Nebenprodukt neben der Faserverwendung für natürliche Dämmstoffe.
Wie sich Kräuter und Pflanzen gegenseitig selbst helfen
Insekten anlocken und Schädlinge abwehren ist Kräutern nur biochemisch und durch Farbsignale möglich. Ihr für Menschen teilweise betörender Duft schützt Gemüsepflanzen oder Blumen in der Nachbarschaft wirksam vor Schädlingen an Wurzeln und Blättern. Der wohlschmeckende Salbei – auch als Erkältungstee wirksam – schreckt Kohlweißlinge ab, vertreibt Raupen, Läuse und Schnecken. Für Gäste offene Kräutergärten und die Klostergärten der Region zeigen das fein ausbalancierte Spiel der pflanzlichen Selbsthilfe in Führungen und Veranstaltungen. Erwachsene und Kinder nehmen von hier wertvolle Anregungen für den eigenen Garten und schmackhafte Zubereitungsbeispiele zum Nachmachen mit.
Gift oder Glück? Eine Frage der Dosis bei Kräutern
Viele historische Romane füllen sich mit erfundenen oder recherchierten Berichten von Kräutermorden, die Leser staunen und rätseln lassen. Tatsächlich kann eine Tasse Kamillentee Allergien auslösen, während ein wohl dosierter Extrakt vom Fingerhut in Arzneien Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems lindert. Wacholder ist aus der klassischen Soßenküche nicht wegzudenken, wurde aber als intensiver Sud der Beeren bei den antiken Römern gern als zuverlässiges Gift in Wein verabreicht. Im Müritz-Nationalpark steht die zwielichtige Pflanze stolz in ihrer Wildform zum Bestaunen und besser nicht Anfassen oder Pflücken.
Wandern und Baden unkompliziert verbinden
Viele neu gegründete Wildflächen mit Wäldern, Graslandschaft und Kräuterwiesen liegen in unmittelbarer Nähe des Kölpinsees, Feisnecksees oder Moorsees bei Waren/Müritz. So endet eine Kräuterwanderung zum Glambecksee sommerlich erfrischend an der Badestelle oder am Strandbad des Jabeler Sees. Auch vom Wasser aus lassen sich bunte, duftende Kräuterfleckchen im Müritz-Nationalpark beim Paddeln oder auf Kanufahrten gemütlich erkunden.
Fazit:
Im Müritz-Nationalpark zeigt die Natur, mit welchen Kräften sie sich Naturraum neu erschließt und mit gegenseitiger Hilfe gegen Schädlinge bewahrt. Besucher können auf vielen Wanderrouten Kräuter und Pflanzen im natürlichen Miteinander ohne menschliches Eingreifen erleben. Einen ursprünglichen und wohltuenden Anblick bieten freie Grasflächen und bewaldete Landschaften auch bei Wasserwanderungen im Kanu oder Paddelboot.