
In der Mecklenburg-Vorpommern-Halle (6.2a) wurde am Samstag auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin der traditionelle Ländertag begangen. Anders als in den vergangenen Jahren wurde das Rahmenprogramm, das zwischen 10 und 18 Uhr auf der Hauptbühne dargeboten wurde, erstmals von allen teilnehmenden Landkreisen Nordwestmecklenburg, Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald gemeinsam gestaltet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus und Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, haben den Ländertag offiziell eröffnet.
„Es ist mittlerweile zu einer guten Tradition geworden, dass wir am ersten Messesamstag unser Land Mecklenburg-Vorpommern feiern und auch die Ausstellergemeinschaft noch einmal auf die bevorstehenden Messetage einschwören. Die Landkreise haben das Marketingpotenzial der Messe erkannt. Nicht nur die einschlägigen Urlaubsregionen an der Ostseeküste oder der Mecklenburgischen Seenplatte haben verstanden, die Verbindung von regionaler Wertschöpfung und Tourismus für sich zu nutzen. Alle Aussteller bieten Produkte oder Dienstleistungen an, die Lust auf Genuss und Urlaub in der jeweiligen Region machen. Das diese Rechnung aufgeht, bestätigen die rund 32 Millionen Übernachtungen in 2022 – laut Tourismusverband das zweitbeste Tourismusjahr nach 2019“, sagte Agrarminister Backhaus. In 2023 freue er sich insbesondere auf die Eröffnung des Skywalks auf dem Königsstuhl auf der Insel Rügen und den Bau der längsten Seebrücke Deutschlands, die Bestandteil des neuen Inselhafens Prerow ist.
Im Rahmen Ländertages stellte das Landesmarketing Mecklenburg-Vorpommern das Regionalzeichen „Natürlich MV“ vor und vergab es vor Ort an die Mecklenburgische Brauerei Lübz, die Schokoladerie Juillet de Prie aus Rostock und die Mecklenburger Landpute aus Severin. „Damit werden die vielen hochwertigen und gesunden Produkte aus unserem Land zusätzlich geadelt und für Verbraucherinnen und Verbrauchen, die Wert auf Regionalität legen, besser kenntlich gemacht“, erklärte Minister Backhaus.
Auf der Hauptbühne wird es heute neben musikalischen Beiträgen vor allem Ausstellerpräsentationen geben: „Es ist uns wichtig, den teilnehmenden Ausstellern nicht nur einen Marktplatz zu bieten, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu geben, ihre Geschichte, ihre Werte und auch ihre Herausforderungen vorzustellen. Die IGW ist die Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau und eine einmalige Chance, um internationale Kontakte zu knüpfen und sich über die Landesgrenzen von MV hinaus einen Namen zu machen“, betonte er.
Begleitet wurde der zweite Messetag von der „Wir haben es satt!“ – Demonstration für bäuerliche Betriebe und eine ökologischere Landwirtschaft am Brandenburger Tor. Dazu Minister Backhaus: „Eine Demokratie lebt durch die friedliche, auch öffentliche Auseinandersetzung mit gesellschaftlich wichtigen Themen. Bei der Diskussion um die vermeintlich richtige Ausrichtung der Landwirtschaft habe ich jedoch zunehmend die Befürchtung, dass es nur noch zwei Wahrheiten und nichts dazwischen gibt und sich die Stimmungslage weiter aufheizt. Ich bin davon überzeugt, dass wir nur miteinander im sachlichen Dialog auch tatsächlich weiterkommen können. Dabei müssen jedoch beide Seiten auch bittere Pillen schlucken: Ja, wir haben ein Überdüngungsproblem zu Lasten des Grundwassers verursacht durch die Landwirtschaft, aber Dünger und Pflanzenschutzmittel sind deswegen noch kein Teufelszeug. Pflanzen brauchen zum Beispiel eine medizinische Behandlung zur Abwehr von Krankheiten und Schädlingen, damit die Waren überhaupt auf den Markt kommen können. Wenn man keine Pflanzenschutzmittel mehr einsetzen würde, wie es ‚Wir haben es satt!‘ fordert, würde kaum noch ein Betrieb in Deutschland überleben können. Damit würde der Landwirtschaft das Ende erklärt, mit der Folge, dass die Produkte dann nur noch aus dem Ausland bezogen werden könnten. Wem nützt eine Kartoffel, die schon nach wenigen Tagen verfault oder verschimmelter Weizen, der krank machen würde und nicht verkauft werden dürfte. Daher fordere alle Beteiligten auf, von nicht durchsetzbaren Maximalforderungen Abstand zu nehmen. Der Bund muss dabei eine viel aktivere Rolle übernehmen, denn nur so kann auch eine nachhaltige, von der Gesellschaft akzeptierte Weiterentwicklung der Landwirtschaft erfolgen. Die Internationale Grüne Woche in Berlin bietet viele Veranstaltungen und Fachforen, in denen solche Themen sachlich diskutiert werden können.“
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt haben am Samstag auf der Internationalen Grünen Woche den Ländertag Mecklenburg-Vorpommern eröffnet.
„Der MV-Ländertag ist ein ganz besonderer Höhepunkt der Grünen Woche - nicht nur für uns, sondern für viele Gäste der Messe. Einige kommen direkt hierher, weil sie von unseren Produkten schon begeistert sind. Ich bin sicher, alle anderen werden heute überzeugt werden, dass Produkte aus MV zu den Highlights der Messe gehören“, erklärte die Ministerpräsidentin.
Die Grüne Woche sei eine tolle Werbung für das Land und die Unternehmen. Schwesig: „Wir sind sehr stolz auf unsere guten Produkte. Damit die Verbraucherinnen und Verbraucher diese Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern in Zukunft besser erkennen, haben wir unser neues Regionalzeichen mit dabei.
Das Zeichen „Natürlich aus MV“ steht für die Natürlichkeit, das Handwerkskönnen und Innovation aus MV - lokaler, nachhaltiger, besser. Das wird für viele Konsumenten immer wichtiger. Mit dem neuen Regionalzeichen wird das nun noch einfacher auffindbar – bei den Produzierenden und hoffentlich auch bald im Handel selbst. Wir würden uns freuen, wenn der Handel das Zeichen ebenso aufgreift und nutzt, wie uns dies bereits viele Unternehmen aus MV, von der Schokoladen-Manufaktur bis zur großen Brauerei zugesagt haben – Danke dafür“, betonte die Ministerpräsidentin.