100 Läufer gehen in Waren (Müritz) an den Start
Mit großen traurigen Augen stand der kleine Edgar am Samstag an der Kaimauer des Warener Stadthafens. „Ich habe verschlafen“, schluchzte der Grundschüler, der eigentlich mit einem 600 Meter Lauf ein Zeichen für Gleichberechtigung setzen wollte. Doch der war schon durch. 32 Mädchen und Jungen flitzten bereits um 9:30 Uhr eine große Runde vom Stadthafen über die Müritzstraße und wieder in den Start- und Zielbereich. Glitzernde Medaillen hingen vor der stolzen Brust der kleinen Sportler, nur bei Edgar nicht. „Das ist doch kein Problem, schließlich ist das hier der erste ,Lauf für Gleichberechtigung‘ und das wollen wir auch gleich umsetzen“, so Christian Bülow, der die Laufveranstaltung, unter Organisation der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Waren (Müritz), der Diakonie-Beratungsstelle Klara und dem Laufteam des SV Waren 09, moderierte.
Kurzerhand schnappte er sich den kleinen Edgar, sein Kumpel Hugo folgte ihm mit einem breiten Grinsen. „Edgar, du bekommst deinen ganz eigenen Lauf und Hugo begleitet dich“, erklärte Christian Bülow und läutete den Countdown ein. Im Sprint absolvierten die beiden Grundschüler die Strecke und ernteten einen kräftigen Applaus am Ziel. Und Edgar bekam natürlich seine verdiente Medaille. „Es ist der erste ,Lauf für Gleichberechtigung‘ und ich denke, das könnte eine schöne Laufveranstaltung mit einem wichtigen Zeichen werden“, begrüßte Norbert Möller als Bürgermeister des Heilbades die Sportler, Mitwirkenden und neugierigen Besucher, die sich nach dem Kinderlauf im Hafenbereich versammelten.
„In wenigen Minuten starten wir mit dem 10-Kilometerlauf und im Anschluss mit der 3.500 Meter Strecke“, holte sich Christian Bülow die Läufer an die Startlinie. 38 Sportler, unter ihnen auch Norbert Möller, machten sich schließlich auf, um die Feisneck zu umrunden. Die kürzere Variante wählten 29 Frauen und Männer. Während die Sportler ihre Strecken absolvierten säumten zahlreiche Gäste die Infostände der Partner, die ebenfalls ein Zeichen für Gleichberechtigung setzen wollten. Unterdes konnte Steffi Schabbel aufatmen. „Es hat viel Zeit für die Vorbereitung gekostet, aber es hat sich gelohnt. Es wird eine zweite Auflage im kommenden Jahr geben“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Waren (Müritz).