
Seit rund zehn Jahren trifft sich in Malchow eine Gruppe Frauen regelmäßig in der Turnhalle, um zusammen Sport zu treiben. Bis vor einigen Monaten leitete sie dabei die ehemalige Sportlehrerin Elke Rümcker an. Nach deren altersbedingtem Ausscheiden möchten die Frauen nun eine neue Vorturnerin gewinnen, die langfristig das wöchentliche Training leitet.
Die rund zwanzig Frauen zwischen 65 und 80 Jahren, die sich derzeit montags um 15 Uhr in der Sporthalle am Clara-Zetkin-Ring in Malchow für eine Stunde Sport treffen, sind eine lose Gruppe, kein Verein. Doch der feste Stamm ist schon lange dabei. Die meisten davon kommen seit der Gründung der Sportgruppe im Jahr 2010 regelmäßig zu Gymnastik, Dehnung, leichtem Lauf und Muskelaufbau, mit Seilen, Bällen, auf Matten oder Bänken, mit Partnerin oder an Stationen, meist umrahmt von Musik. Dabei sind meist zwölf bis fünfzehn der Frauen anwesend, die auf der Liste der Gruppe stehen. „Seit Frau Rümcker vor rund einem Jahr ausschied, turnen drei Frauen aus der Gruppe im Wechsel vor. Doch für uns ist das keine Ideallösung, wir würden es bevorzugen, wenn wir wieder eine feste Vorturnerin hätten und die drei diese nur dann vertreten müssten, wenn sie mal nicht da ist“, erzählt eine der Malchower Sportlerinnen. Astrid Micheel, die derzeit die Musik mitbringt und den Kontakt zur Stadtverwaltung hält, berichtet, wie die Stunde Sport zu Zeiten der Sportlehrerin im Ruhestand Elke Rümcker verlief: „Sie schaltete die Musik ein und sofort ging es los – mit Warmmachen, Lockerung und dann Gymnastik oder Aerobic. Frau Rümcker hat sich für jede Stunde ein gutes Programm einfallen lassen. Während des Trainings ging es sehr diszipliniert zu, Privatgespräche hatten Pause. Man merkte schon, dass man es mit einer ehemaligen Sportlehrerin zu tun hatte.“
Von einer potenziellen Nachfolgerin für Elke Rümcker erwarten die Frauen aber keineswegs, dass sie ein straffes Regiment führt: „Die Disziplin kommt aus der Gruppe selber, auch wenn wir alle aus Spaß an der Freude hier sind.“ Einige von ihnen haben schon verschiedene Sportlerinnen oder Physiotherapeutinnen angefragt, ob sie sich vorstellen könnten, die Gruppe zu leiten, doch bisher ohne Erfolg. „Wir wünschen uns vor allem, dass wir jemanden finden, der uns dauerhaft vorturnt, nicht nur für eine kurze Zeit“, betonen die Hobbysportlerinnen. Sie haben ihre eigene Form des organisatorischen Miteinanders gefunden: An- und Abmelden gibt es nicht, jede der Frauen zahlt einen kleinen Betrag, wenn das Training startet. Das Geld wird für die Hallenmiete ausgegeben. Doch die Gruppe kann sich auch vorstellen, von den Beiträgen einen Teil für das Honorar der Vorturnerin zusammenzulegen, so wie es zu Zeiten Elke Rümckers der Fall war. „Ob die künftige Vorturnerin Honorar wünscht und in welcher Höhe, ist verhandelbar“, sagt die Sportgruppe. Frauen, die sich dafür interessieren, der Malchower Gruppe vorzuturnen, kommen am besten unverbindlich zum Training vorbei, montags von 15 bis 16 Uhr in der Sporthalle Clara-Zetkin-Ring.