Malchower Jugendherberge
Cornelia Eckhardt als Herbergsmutter und Cheerleading-Trainerin

Die Malchowerin Cornelia Eckhardt leitet seit zwanzig Jahren die Jugendherberge in der Inselstadt. Sie beschreibt sich als echte Herbergsmutter, die sich um alles kümmert, was in der Herberge passiert. Nur nicht an den Dienstagnachmittagen: Denn da trainiert sie ihre Cheerleading-Gruppen.
Genau zwanzig Jahre ist es her, dass Cornelia Eckhardt gefragt wurde: Können Sie sich vorstellen, die Jugendherberge zu leiten? Die Malchowerin, die einst Grundschullehramt studiert und später eine Zusatzausbildung zur Erzieherin absolviert hatte, war nach ihrer Tätigkeit in einem der Jugendclubs der Inselstadt gerade arbeitslos.
„Mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, war mir vertraut. Daher beschloss ich, es zu probieren.“ Den Umgang mit den wirtschaftlichen Abläufen eignete sich Cornelia Eckhardt durch Weiterbildungen an und indem sie Mitarbeiter anderer Jugendherbergen um Rat fragte. „Man musste sich kümmern“, meint sie heute. Zu Beginn ihrer neuen Tätigkeit führte sie die Belegpläne noch händisch und legte sie in einem dicken Hefter ab. Nun erfasst ein Buchungssystem alles Wichtige. „Wir organisieren ja heutzutage den kompletten Besuch der Klassen und Gruppen hier: Anreise, Abreise, den Aufenthalt selbst mit dem Programm. Dabei arbeiten wir gut mit den meisten Einrichtungen hier im Landkreis zusammen. Dennoch ist es ein immenser Aufwand.“ Cornelia Eckhardt steht als Leiterin der freien Jugendherberge Malchow an der Spitze von zehn Mitarbeitern. Die Übernachtungszahlen der Herberge haben sich in der Zeit ihrer Tätigkeit auf rund 16.000 pro Jahr verdoppelt. Die Leiterin sieht sich selbst als Herbergsmutter im klassischen Sinne, die für alles im Haus zuständig ist und jede Aufgabe darin erfüllen kann: Sie kümmert sich um die Buchungen, die Abstimmungen mit den Lehrkräften, die Personalplanung – kann aber auch in der Küche oder beim Reinigen der Zimmer einspringen. In den zwanzig Jahren hat sich herauskristallisiert, was sie gern macht und was sie notgedrungen in Kauf nimmt. Der hohe Verwaltungsaufwand, den das Führen einer Jugendherberge mit sich bringt, gehört in die zweite Kategorie.
„Ich mag es aber sehr, mit Menschen zu tun zu haben. So ist jeder Tag anders, weil sich immer wieder Überraschungen ergeben.“ Auch nach all der Zeit ist Cornelia Eckhardt mit Begeisterung dabei, für Schüler und Lehrkräfte den Aufenthalt in Malchow zu planen und neue Ideen dafür auszuprobieren. Bei allem Engagement räumt sich die Jugendherbergsleiterin im Dienstplan jedoch immer die Dienstagnachmittage frei. Denn an diesen trainiert sie in der Turnhalle der Malchower Grundschule mehrere Cheerleading-Gruppen. Die Jüngsten, die „Angels“, die Mittleren, die „Magics“, und die Großen, die „Scorpions“ - alle Aktiven gehören zum Müritz Box Center e. V. „Als ich noch beim Jugendclub beschäftigt war, fragten mich einige Mädchen, ob ich mit ihnen eine Tanzgruppe gründen könnte. Wir begannen zunächst mit Dance Aerobic und wechselten dann zum Cheerleading.“
Auch dafür schulte sich Cornelia Eckhardt in Eigeninitiative: besuchte Weiterbildungen und Wochenend-Kurse, schaute sich später Videos zur Technik im Internet an. „Tanz- und sportaffin sollte man aber schon sein, wenn man die Grundlagen des Cheerleading vermitteln will.“ Betreibt man es ernsthaft, wird Cheerleading zum Leistungssport. „Es ist definitiv mehr, als nur am Rand eines Spielfelds mit den Pompons zu wackeln.“ Cornelia Eckhardts Schützlinge in den schwarz-rot-weißen Farben sind vor allem Mädchen der unteren Klassen. Die Größeren trainiert ihr Kollege Daniel Monninger. „Wenn sich weitere sportbegeisterte Erwachsene finden würden, die uns beim Training unterstützen, wäre das toll.“