Zur Urlaubsplanung mit dem Camper, dem Wohnwagen oder auch dem einfachen Pkw gehören nicht nur Koffer packen und Ausflüge buchen, sondern auch die Beachtung der Streckenführung. Gerade bei Auslandsfahrten sollte man die Mautpflicht auf Straßen genau beachten und rechtzeitig eine Vignette lösen. Denn oft ist es einfach nur die fehlende Kenntnis der regionalen Regelungen, welche die Fahrer in unangenehme Situationen bringt.
So müssen Urlauber nicht nur bei Geschwindigkeitsüberschreitungen tief in die Tasche greifen, sondern auch für Verletzungen der Mautpflicht oder das Befahren einer verkehrsberuhigten Zone ohne die entsprechende Erlaubnis.
Beispielsweise gibt es in Italien auf der Autobahn „Pedemontana Lombarda A36“, gilt bis zur Anschlussstelle Lomazzo, keine Mautstellen mehr. Die Fahrzeuge werden elektronisch erfasst. Bezahlt wird unter anderem per kostenloser App oder online. Die Maut muss innerhalb von zwei Wochen bezahlt sein, andernfalls droht sonst ein Mahn- und Inkassoverfahren.
Darüber hinaus gibt es im historischen Zentrum vieler italienischer Städte wie beispielsweise Florenz, Pisa oder Rom verkehrsberuhigte Zonen, sogenannte „zone a traffico limitato“. Hier ist die Ein- und Durchfahrt zu bestimmten Uhrzeiten untersagt. Die Überwachung erfolgt per Video. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von mindestens 87 Euro rechnen. Tipp: Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Hotelier oder Vermieter und fragen sie ihn, ob die Unterkunft in einer solchen Zone liegt. Denn sie können für ihre Gäste eine Zufahrtsgenehmigung beantragen.
Auch in Schweden wird eine City-Maut erhoben, beispielsweise in Stockholm und Göteborg, und zwar automatisch, sobald man die Kontrollstation passiert. Die Rechnung wird der Fahrzeughalterin oder dem Fahrzeughalter per Post zugestellt. Wer nicht pünktlich bezahlt, muss mit einem Versäumniszuschlag von 50 Euro rechnen, auch wenn der Brief nicht rechtzeitig ankam.
Doch manchmal geraten Fahrerinnen und Fahrer auch ohne eigenes Zutun in Schwierigkeiten. So hatte ein Wohnmobilfahrer nach Vorlage des Fahrzeugscheins von der Verkaufsstelle eine falsche Online-Vignette für Ungarn erhalten. Das Wohnmobil wurde elektronisch erfasst. Der Fahrer erhielt ein Mahnschreiben inklusive Gebühren. Und da er auch noch mehrfach erfasst wurde, ist nun eine Strafe von 500 Euro fällig.
Europäische Mautgebühren werden unter anderem in Frankreich, Bulgarien, Deutschland, Slowenien, in der Slowakei, in Tschechien, in der Schweiz, Ungarn, Rumänien, Schweden, Polen und Kroatien fällig.
Tipps für eine gute Fahrt in den Osterurlaub:
Informieren Sie sich im Vorfeld über die bestehenden Regelungen im Ausland. Hier finden Sie nicht nur einen Überblick über die Mautsysteme, sondern auch über die verschiedenen Umweltzonen.
Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Sie die Mautgebühren vor Ort oder in bar bezahlen können.
Wenn Ihnen ein Strafzettel ins Haus flattert, sollten Sie diesen nicht ignorieren. Denn die Vollstreckung von Bußgeldbescheiden aus einem anderen EU-Land ist ab einem Betrag von 70 Euro durch das Bundesamt für Justiz möglich.
Mautpflichtige Straßen können in Ungarn nur mit einer im Voraus erworbenen Straßennutzungserlaubnis, d. h. einer e-Vignette, benutzt werden.
Das Wichtigste für 2023 ist die Änderung des Preises der E-Vignette. Eine frühere Gesetzesänderung sah eine inflationsbedingte Erhöhung der Mautgebühren vor, aber der Preis für die Jahresberechtigungen für Pkw, Motorräder, Busse und Anhänger wird trotzdem nur um 5 % steigen. Die vollständige offizielle Preistabelle für 2023 finden Sie unter dem obigen Link.
Die Zusammenfassung umfasst auch die verfügbaren Vignettentypen, die wichtigsten Änderungen der letzten Zeit und (wegen der Zuschläge für ausländische Fahrzeuge) typische Benutzerfehler und die Bußgelder für die einzelnen Fahrzeugkategorien.