Mersad Selimbegovic verlässt Hansa Rostock
Kogge braucht neues Trainierteam
In Abstimmung mit dem Direktor Profifußball Amir Shapourzadeh haben sich der Aufsichtsrat und der Vorstand des F.C. Hansa Rostock am Mittwochabend (22. Mai 2024) auf einer gemeinsamen Sitzung darauf verständigt, die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Chef-Trainer Mersad Selimbegovic nicht fortzusetzen. Der Vertrag des Fußball-Lehrers hatte nur Gültigkeit für die 2. Bundesliga, durch den Abstieg in die 3. Liga besteht zur kommenden Saison kein Arbeitsverhältnis zwischen dem Verein und dem Bosnier. Mit Selimbegovic werden auch die Co-Trainer Markus Palionis und Nicolas Masetzky sowie Athletik-Trainer David Lechner den F.C. Hansa verlassen.
Torwart-Trainer Dirk Orlishausen wird dem F.C. Hansa hingegen erhalten bleiben. Mersad Selimbegovic hatte die Profi-Mannschaft in der Winterpause 2023/24 übernommen und in den 17 Spielen der Rückrunde betreut, konnte aber den Abstieg in die Drittklassigkeit nicht verhindern. „Wir schätzen Mersad sowohl fachlich als auch menschlich sehr. Wir sind allerdings nach intensiven Beratungen zu der Überzeugung gelangt, dass wir für den Neustart in der 3. Liga auch im Trainer-Team neue Impulse und einen echten Neubeginn brauchen. Wir bedanken uns bei Mersad und dem gesamten Trainer-Team und wünschen allen für die Zukunft nur das Beste. Wir werden nun unverzüglich in die Gespräche mit potenziellen Kandidaten gehen, um zeitnah einen neuen Chef-Trainer zu präsentieren. Gemeinsam mit ihm werden wir an einem ausgewogenen Kader für die kommende Spielzeit arbeiten“, erklärt Amir Shapourzadeh, Direktor Profifußball beim F.C. Hansa.
Aufarbeitung Paderborn-Spiel und Ausschreitungen
Die Verantwortlichen des F.C. Hansa Rostock haben unmittelbar nach dem 34. Spieltag der 2. Bundesliga mit der Aufarbeitung der Vorkommnisse während und nach dem Heimspiel gegen den SC Paderborn begonnen. Nach den ersten Stellungnahmen noch direkt am Spieltag gegenüber der Presse informieren wir über den Stand der Dinge. „Die Bilder vom Pfingstsonntag stehen für sich, denn sie sprechen eine deutliche Sprache. Wir sind entsetzt über die Szenen im Stadion, welche in der Nachspielzeit fast zum Abbruch der Partie geführt hätten. Und verurteilen die Gewalt, welche sieben verletzte Polizisten und einen verletzten Vereinsmitarbeiter zur Folge hatte, auf das Schärfste. Gleichzeitig entschuldigen wir uns im Namen des F.C. Hansa Rostock bei allen Verletzten und wünschen ihnen eine schnelle und vollständige Genesung. Darüber hinaus entschuldigen wir uns auch bei allen Mitgliedern und Fans, Sponsoren und Zuschauern sowie den Spielern des SC Paderborn für diese nicht zu tolerierenden Grenzüberschreitungen. Und betonen, dass die verheerenden Bilder einer Minderheit im Ostseestadion nicht den F.C. Hansa Rostock repräsentieren“, erklärt der Vorstand auch im Namen des Aufsichtsrates. Der F.C. Hansa Rostock steht durch die katastrophalen Ereignisse einmal mehr am öffentlichen Pranger. Bei allem Verständnis für die Enttäuschung, den Ärger und auch die Wut über den nicht vermiedenen Abstieg aus der 2. Bundesliga: Es gibt keinerlei Rechtfertigung für dieses inakzeptable Verhalten wie es 26.000 Zuschauer am letzten Spieltag der Saison 2023/24 erleben mussten. Böller, Raketen u.a. gefährden Menschenleben. Sowohl im Stadion als auch auf einem Fanmarsch durch unsere Heimatstadt. Auch insofern entschuldigt sich der FCH bei der Stadt Rostock und dem Land Mecklenburg-Vorpommern einmal mehr für die Begleiterscheinungen, welche das Image von Stadt und Land gleichermaßen beschädigen. Der F.C. Hansa Rostock soll ein Leuchtturm, ein Aushängeschild und Identifikationsfaktor für unsere Region sein. Und niemand sollte sich dafür schämen müssen, Mitglied und Fan, Sponsor und Partner des F.C. Hansa Rostock zu sein. „Nach der in dieser Woche gemeinsam mit unseren Partnern im Bereich Ordnung und Sicherheit gestarteten Analyse werden wir in der kommenden Woche die Aufarbeitung der Ereignisse im und um das Ostseestadion fortsetzen. Im Ergebnis sollen konkrete Maßnahmen stehen – gegen Gewalt jeglicher Art, zu der auch Böller und Raketen im Stadion gehören. Betonen möchten wir aber auch, dass die überwiegende Mehrheit unserer Zuschauer ein friedliches Fußballspiel sehen wollte. Klar ist, dass derartige Vorfälle in einem Fußballstadion nichts verloren haben und wir entschieden dagegen vorgehen werden. Im Rahmen unserer Möglichkeiten und dessen, was uns als Fußballverein als Maßnahmen zur Verfügung steht. Wir werden versuchen jeden Fußballstörer zu identifizieren, wo immer es möglich ist. Und dann kommt derjenige oder diejenige in kein Fußballstadion mehr rein. Zumindest nicht mehr in unseres“, erklärt der Vorstand am Ende der ersten Woche nach dem Abstiegsspiel vom 19. Mai 2024.