Neubrandenburg: Tunesier als Handtaschendieb gefasst
Ersatzfreiheitsstrafe für Dieb angeordnet
Im Februar hat die Polizei Neubrandenburg mehrfach vor einem Dieb gewarnt, der in der Oststadt in Einkaufsmärkten die Portemonnaies oder Handtaschen von Seniorinnen gestohlen hat. In den meisten Fällen hatten sie ihre Taschen im Rollator oder im Einkaufswagen, während sie in den Regalen stöberten. So wurden zwei 74 bzw. 69 Jahre alten Frauen beim Stöbern in den Einkaufsregalen zu Opfern. Ihre Handtaschen hatten sie dabei einen Augenblick aus den Augen gelassen. Zusammenhänge zu weiteren Taten sind wahrscheinlich. In mindestens einem der aktuellen Fälle hatte der Täter die Gelegenheit genutzt und mit der EC-Karte mehrfach Geld vom Konto des Opfers abgehoben. Dadurch erhöhte sich die Schadenssumme in dem Fall auf etwa 700 Euro. Abgesehen davon hatten die Opfer auch die Kosten und Wege, um Papiere, die teilweise mit gestohlen werden, neu zu beantragen.
Die Kriminalpolizei hatte intensive Ermittlungen zu diesen Fällen geführt. Dabei wurden unter anderem auch Beschreibungen zu einem mutmaßlichen Täter und sonstige Zeugenhinweise ausgewertet und zu einem Gesamtbild zusammengeführt. Als Tatverdächtiger gilt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein 38-jähriger Tunesier. Ihm werden mehr als 20 Diebstähle dieser Art vorgeworfen. Dafür wurde gegen ihn eine Geldstrafe verhängt, die er bisher nicht bezahlen wollte oder konnte. Er war in Absprache mit der Staatsanwaltschaft zur Festnahme in Form einer Ersatzfreiheitsstrafe von 16 Tagen ausgeschrieben. Diese Strafe sitzt er nun seit seiner Festnahme am vergangenen Freitag ab. Eine Mitteilung an die Ausländerbehörde ist erfolgt. Die Polizei warnt davor, Handtaschen oder andere Wertgegenstände in den Einkaufswagen zu legen oder daran zu hängen. Alle Habseligkeiten sollten während des gesamten Einkaufs am Körper getragen werden. Bereits eine Sekunde der Ablenkung können Täter als nächste Gelegenheit nutzen.
Es ist davon auszugehen, dass sie sich auf ihren Beutezug entsprechend vorbereiten, das potenzielle Opfer ausspähen im Markt und dann schnell zugreifen. Zudem erinnert die Polizei gleichzeitig daran, dass PINs für Geldkarten niemals unmittelbar in der Nähe der Geldkarte aufbewahrt werden sollten. So ist zumindest das Konto vor Abbuchungen durch die Diebe geschützt, wenn das Portemonnaie oder die ganze Tasche gestohlen wird.