Am Donnerstag hat die Ostsee-Zeitung den OZ-Existenzgründerpreis an Gründerinnen und Gründer aus Mecklenburg-Vorpommern vergeben. „Mit dem Existenzgründerpreis werden Erfolgsgeschichten sichtbar gemacht, die potentiellen Gründerinnen und Gründern Mut machen und sie anspornen, ihre Geschäftsidee in die Tat umzusetzen. Gründungswillige haben große Herausforderungen zu bewältigen – sie benötigen neben einer guten Idee, einer umfangreichen Marktkenntnis vor allem auch ein engmaschiges Netzwerk und ausreichend Kapital. Dabei unterstützen wir die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse vor Ort. Schirmherrin des OZ-Existenzgründerpreises ist Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.
Gründungspotenziale im Land besser erschließen
Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse hat in Stralsund auf die Fördermöglichkeiten für das Gründungsgeschehen im Land aufmerksam gemacht. Neben der Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt das Land M-V das Gründungsgeschehen mit mehreren Instrumenten aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Diese Instrumente sind beispielsweise Bildungsschecks für Existenzgründungen und Nachfolgen, Mikrodarlehen, Projekte zur Stärkung von Entrepreneurship sowie Gründungsstipendien. Mit dem Ideenwettbewerb „Inspired“ werden gezielt an den Hochschulen Teams mit innovativen Ideen gefördert. „Wir wollen systematisch die Gründungspotenziale in unserem Bundesland erschließen. Dazu gehört auch, High-Potentials mit Migrationshintergrund oder mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit anzusprechen. Wenn wir beispielsweise für Studierende und Absolventen aus dem Ausland nicht als Gründerland wahrnehmbar und attraktiv sind, werden sie hier nicht gründen. Dafür gilt es, Hausaufgaben zu erledigen - wir brauchen mehr international ausgerichtete Veranstaltungen, beispielsweise gemeinsam mit den demokratischen Ostseeanrainerstaaten. Und es sollte mehr Angebote in englischer Sprache geben“, sagte Jesse.
„Beyond Peers“: Mehr Frauen beim Gründen unterstützen
In Mecklenburg-Vorpommern dient die zentrale Informationsplattform „gruender-mv.de - Das Gründerportal für MV“ als umfassende Informationsquelle für die Gründer-Szene mit dem Ziel der Sensibilisierung für Fragen der Unternehmensgründung, der Information, der Bereitstellung von Angeboten für Existenzgründer und Unternehmen. „Nur ein Bruchteil der Gründenden sind Frauen. Die Erhöhung des Frauenanteils an wissensbasierten Gründungen ist ein explizites Ziel unserer Gründungsförderung. Mit dem Projekt beyond peers wollen wir ein Vorhaben unterstützen, das landesweit die Sichtbarkeit von Initiativen, die mehr Frauen zum Gründen in Mecklenburg-Vorpommern motivieren und dabei unterstützen sollen, erhöht“, sagte Jesse.
Dafür stehen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) voraussichtlich für einen Zeitraum von drei Jahren Mittel in Höhe von rund 330.000 Euro zur Verfügung.
Zum OZ-Existenzgründerpreis
Zum 21. Mal wurde der OZ-Existenzgründerpreis vergeben. Sonderpreise gibt es in den Kategorien „Digitales“, „Nachhaltigkeit“ sowie „Mut in der Selbstständigkeit“. Zudem wurde der „Existenzgründer 2023“ ausgezeichnet. Insgesamt 37 Unternehmen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern hatten sich beworben. 12 Firmen standen im Finale.
Die Preisträger des OZ-Existenzgründerpreises wurden im Rahmen der Preisverleihung der Ostsee-Zeitung am Abend bekanntgegeben.
Eino World gewinnt in der Kategorie Digitalpreis
Zum 21. Mal wurde heute der OZ-Existenzgründerpreis vergeben. 37 junge Firmen aus Mecklenburg-Vorpommern hatten sich in vier Preiskategorien beworben. Nach einer ersten Juryrunde schafften es zwölf ins Finale. Neben dem Hauptpreis wurden die Sonderpreise „Mut in der Selbstständigkeit“, „Digitalpreis“ und „Nachhaltigkeitspreis“ verliehen. Der Digitalpreis ging in diesem Jahr an das Bentwischer Unternehmen Eino World GmbH. Das Team um den Geschäftsführer Bastian Bannier hat eine cloud-basierte Software entwickelt, mit der sämtliches Wissen eines Unternehmens gebündelt und mithilfe von QR-Codes zugänglich gemacht werden kann.
Sponsor des Digitalpreises ist das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung. Digitalisierungsminister Christian Pegel: „Die Digitalisierung bietet für unser dünn besiedeltes Flächenland grandiose Möglichkeiten. Wir brauchen Gründer und Start-ups, die diese Möglichkeiten mit ihren digitalen Ideen ausloten und für uns alle nutzbar machen. Mit dem engagierten Ausbau des Glasfasernetzes durch Land und Landkreise schaffen wir für Start-ups beste Voraussetzungen: Gründen und Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Dort wollen wir helfen, diese Kreativität für beste digitale Lösungen zu finden.“
Neben der Eino World GmbH hatten es zwei weitere Unternehmen ins Finale beim Digitalpreis geschafft: die Artesa GmbH aus Rostock bietet ein Tool für die Einsatzplanung und Auftragsabwicklung im Handwerk an, der dritte Finalist pxtra betreibt eine Plattform für Mitarbeiter-Benefits. Die Entscheidung fiel am Ende auf Eino World, weil die Jury für das Unternehmen das größte Potential sah, verschiedene Branchen und Unternehmensgrößen als Kunden gewinnen zu können.
Verliehen wurde der Preis im Ozeaneum Stralsund durch die Staatssekretärin für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.