Die neuformierte Stadtfraktion in Waren (Müritz), DIE LINKE. / GRÜNE / Bündnis 90, wird auf der nächsten Sitzung der Stadtvertretung einen ersten Antrag einbringen und zur Diskussion stellen. Nach Vorstellung der Stadtvertreter der neuen Fraktion könnte Waren (Müritz) in Zukunft auch an ausgewählten Ortseingängen mit plattdeutschen Ortseingangszusatzschildern ausgestattet werden. Hier der Antrag, der am 28.03.2023 auf der Tagesordnung der Stadtvertretung steht:

Anbringen von plattdeutschen Ortseingangszusatzschildern

Antrag: Die Stadtverwaltung wird beauftragt, dem Beispiel der Städte Neubrandenburg und Stavenhagen zu folgen und sich um die Anbringung plattdeutscher Ortseingangszusatzschilder zu bemühen. Die Anbringung sollte aus Kostengründen zunächst für die am stärksten frequentierten Einfallstraßen (B 192, B 108, Gievitzer Straße) geplant und dann nach finanzieller Möglichkeit auf alle Ortseingänge ausgeweitet werden.

Begründung: Mit den Bezeichnungen soll die für die Region charakteristische plattdeutsche Sprache wieder stärker öffentlich sichtbar gemacht und der Erhalt der einheimischen Mundart gefördert werden. Die optische Präsenz niederdeutscher Ortsnamen am Ortseingang ist eine anerkannte Möglichkeit der Sprachförderung. Sogar bei jungen Menschen ist ein Trend zum Platt zu erkennen. Sie fragen sich, warum sie die Sprache der Eltern und Großeltern nicht mehr können. Es könnte auch bei ihnen das Bewusstsein für die eigene traditionelle Sprache noch stärker geweckt werden. In Mecklenburg–Vorpommern können Kommunen seit März 2021 amtliche weiße Schilder mit plattdeutschen Ortsnamen haben. Die plattdeutschen Ortsnamen tragen deutlich zur Verbundenheit der Menschen mit ihrer Region bei – sie sind ein Stück Identität. Bereits die Städte Neubrandenburg und Stavenhagen haben solche Schilder an ihren Ortseingängen anbringen lassen.

Finanzelle Auswirkungen: Die Kosten für jedes Schild belaufen sich auf ca. 85 € und könnten, wie auch im Falle Neubrandenburgs geschehen, vollständig oder in großen Teilen durch Spenden oder sonstige private Zuwendungen finanziert werden.