World-Ranger-Day: Müritz-Nationalpark informiert
„Es ist toll, wie viele Menschen wir heute hier erreichen. Das sind weitausmehr, als noch im vergangenen Jahr“, freute sich Sven Rannow. Der Leiter des Dezernats „Grundlagen und Planung“ im Nationalparkamt Müritz kam am Mittwoch mit einigen seiner 35 Ranger, die im Müritz-Nationalpark tätig sind, zum Müritzeum. „Wir wollen heute am World-Ranger-Day auf die Arbeit der Naturhüter auf der ganzen Welt aufmerksam machen“, so Sven Rannow, der betont: „Zwar ist die Arbeit in unserem Müritz-Nationalpark nicht unbedingt gefährlich, aber weltweit sterben jedes Jahr Ranger bei der Ausübung Aufgaben.“ Von Wildjägern erschossen, bei Unfällen ums Leben gekommen, zurück bleiben oft Angehörige, die mit der „The Thin Green Line“ Foundation unterstützt werden sollen. Weiterhin setzt sich dieser Fond für die Ausrüstung und Ausbildung der Naturschützer ein. Viele weitere aufgebaute Infostände der Ranger waren nicht minder interessant.
So ließ sich Ronald Gipp bereitwillig in seinen Einsatzrucksack schauen. Fernglas, Verbandsmaterial, Infokarten, ein Notizbuch, Wetterschutz gehören ebenso dazu, wie einfaches Klopapier. „Natürlich dürfen Trinkwasser und ein gutes Mückenspray nicht fehlen“, zeigte Ronald Gipp auf den Inhalt des letzten Faches. Unterdes machte Sven Rannow auf den Nachbarstand aufmerksam. „Hier wollen wir auf das Insektensterben aufmerksam machen“, erklärte Rannow. „Über 500 Wildbienenarten gibt es?“ völlig verblüfft von dieser Erkenntnis blieb der zehnjährige Gustav stehen. „Ja, die meisten kennen nur die Honigbiene, aber es gibt eben noch viel mehr“, informierte Sven Rannow. Schnurstracks steuerte Gustav, der Urlaub mit seiner Familie an der Seenplatte macht, die benachbarten Stände an. Mit Holz, Schilf und Kork wurde kurzerhand ein kleines Insektenhotel gebastelt. „Wir sind heute wirklich sehr vielfältig aufgestellt. Genauso, vielfältig wie unsere Arbeit ist“, freute sich Sven Rannow, dass die Angebote derart gut angenommen wurden. So waren ein Waldbrand-Quiz, ein großes Puzzle und das Einsatzkanu fast permanent von Menschengruppen umlagert. Über fehlenden Zuspruch konnte sich Ranger Jakob Zunk auch nicht beschweren.
Kein Wunder, denn der junge Mann ist ein wahrer Spurenleser. Reh-, Schwarzwild- und Wolfsspuren drückte er mit Formen in den Sand und zeigte die Eigenarten der Abdrücke. „Auch im Müritz-Nationalpark haben wir seit drei Jahren eine Wolfsdame, die durch ihr Revier streift“, machte Jakob Zunk neugierig und klärte auf: „Der Wolf ernährt sich vorrangig von Rehwild. Lediglich zwei Prozent sind Nutztiere. Der Wolf braucht viel geschützten Platz als Revier, so dass im Müritz-Nationalpark Platz für maximal ein Rudel wäre. Der Mensch, wie beispielsweise Pilzsammler, brauchen aber keine Angst vor dem Wolf haben, denn die hat der Wolf selber und meidet den Menschen.“ Glücklicherweise haben Urlauber und Einheimische den World-Ranger-Day am Mittwoch nicht gemieden und honorierten die Arbeit der Naturschützer.