Rettungseinsatz: Verletzte an Neubrandenburger Gesamtschule
Heute wurde gegen 10:15 Uhr erneut Großalarm von der Rettungsleitstelle des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte für den Rettungsdienst ausgelöst. Grund für die Alarmierung „Massenanfall von Verletzten“ (MANV) war ein Rettungseinsatz in der Gesamtschule in der Neubrandenburger Südstadt.
Der Erstmeldung zufolge kam es bei mehreren Schülern aus bisher ungeklärter Ursache zu Atemwegsbeschwerden. Die Integrierte Gesamtschule „Vier Tore“ in der Neubrandenburger Südstadt ist durch die Einsatzkräfte evakuiert und Schüler sowie Lehrer in Sicherheit gebracht worden.
Der gemeinsame Einsatz von zahlreichen Rettungskräften und Polizei wurde nach über drei Stunden beendet. Es waren der Neustrelitzer Rettungshubschrauber, mehrere Notärzte und Rettungswagen, zwei Katastrophenschutzzüge aus Neubrandenburg und Neustrelitz sowie zahlreiche Polizeibeamte und Feuerwehrkameraden im Einsatz.
Während des Rettungseinsatzes an der Neubrandenburger Gesamtschule hat die Polizei Eltern und weitere mit der Schule verbundene Personen gebeten, ruhig zu bleiben und die Rettungsarbeiten vor Ort nicht zu behindern. Erst in der vergangenen Woche gab es in einer Neubrandenburger Grundschule einen großen Rettungseinatz, nachdem Schüler und Lehrer über Atemwegsbeschwerden klagten.
Die Schule wurde evakuiert und der Schulbetrieb wurde für heute beendet. Nach bisherigen Erkenntnissen sind zwei Klassenräume betroffen. Es konnten bisher keine gefährlichen Stoffe bzw. Gase festgestellt werden. Die Ermittlungen und Befragungen des Kriminaldauerdienstes Neubrandenburg laufen vor Ort auf Hochtouren.
Insgesamt wurden 47 Kinder auf Grund von Atembeschwerden vor Ort durch Rettungskräfte medizinisch untersucht. Im Anschluss dessen wurden drei Kinder mit Atemwegsbeschwerden vorsorglich zur weiteren Behandlung in das Klinikum Neubrandenburg transportiert. Elf Kinder konnten nach der ärztlichen Behandlung vor Ort ohne Beschwerden und 33 Kinder nach der ärztlichen Behandlung mit Symptomen entlassen werden. Die Kinder mit Symptomen wurden vor Ort durch die Ärzte an die Eltern übergeben, da diese den Eltern Handlungshinweise mit auf den Weg gegeben haben.
Nach bisherigen Erkenntnissen gab es die Atemwegsbeschwerden in zwei Klassenräumen sowie in einigen Flurbereichen. Die Beamten des Kriminaldauerdienstes Neubrandenburg haben die betroffenen Bereiche durchsucht und konnten bisher keine Beweise sicherstellen. Auch die Untersuchungen der Kameraden des Katastrophenschutzzuges sind bisher ergebnislos verlaufen. Somit ist die Ursache für die Atemwegsbeschwerden derzeit unklar. Die Polizei geht davon aus, dass bisher unbekannte Tatverdächtige eine bislang unbekannte Substanz versprüht haben, die die Atemwegsbeschwerden bei den Schülern ausgelöst haben.
Die Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung laufen auf Hochtouren. Es wurden Befragungen durchgeführt und erste Hinweise überprüft, wobei derzeit noch kein Ergebnis feststeht. Die Ermittlungen und Befragungen werden in den kommenden Tagen fortgeführt. Sollten sich hierbei neue Erkenntnisse ergeben, wird unaufgefordert nachberichtet.
Die Polizei bedankt sich bei allen Eltern und Beteiligten für den ruhigen und verständnisvollen Ablauf vor Ort.
Bereits am vergangenen Freitag, den 17.11.2023 ist es zu einem ähnlichen Einsatz an einer Neubrandenburger Grundschule gekommen. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Sachverhalten gibt, kann derzeit noch nicht gesagt werden.
Die Polizei möchte in diesem Zusammenhang auf die Gefährlichkeit des Versprühens von Gasen oder ähnlichen Stoffen hinweisen. Es gibt Kinder mit Vorerkrankungen bzw. Atemwegserkrankungen, die durch das Einatmen dieser bislang unbekannten Stoffe verletzt wurden oder verletzt werden könnten. Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine gefährliche Körperverletzung mit ungewissem Ausgang für manche Kinder.