Nachdem der Landkreis Rostock beiläufig davon in Kenntnis gesetzt wurde, dass im Schweriner Sozialministerium Pläne entwickelt werden, den Rettungshubschrauber Christoph 34 aus Güstrow abzuziehen und einen Luftrettungsstützpunkt im westlichen Mecklenburg-Vorpommern zu etablieren, hat sich jetzt auch Sozialministerin Stefanie Drese zur Überplanung der Luftrettung in Mecklenburg-Vorpommern geäußert.
Das Rettungsdienstgesetz MV und die Rettungsdienstplanung in Mecklenburg-Vorpommern würden vorschreiben, die Versorgung mit Rettungstransporthubschraubern (RTH) und Intensivhubschraubern alle zehn Jahre zu überprüfen.
„Diese Aufgabe muss bis 2026 erfüllt sein. Wir wollen aufgrund der Bedeutung der Thematik aber frühzeitig mit den Arbeiten beginnen und stehen am Anfang eines Prozesses“, sagte Ministerin Drese.
Die Ministerin betonte, dass die Landesregierung MV bei der Gestaltung des Prozesses auf die Sach- und Fachkompetenz verschiedener Akteure setze: zuvorderst auf den Landesbeirat für das Rettungswesen, auf die Kostenträger und auf die Experten im Gesundheitsministerium. Die Kostenträge, also die Krankenkassen und die Gesundheitsexperten waren es im Übrigen auch, die auf die Schließung der Frühchenstation im Krankenhaus Neubrandenburg setzen, die nun durch die verantwortlichen Minister, Manuela Schwesig und Stefanie Drese, als für nicht gut befunden werden….
Die luftgebundene Notfallrettung in Mecklenburg-Vorpommern wird derzeit durch drei Rettungstransporthubschrauber an den Standorten in Güstrow, Greifswald und Neustrelitz abgedeckt. Darüber hinaus steht am Südstadt-Klinikum in Rostock der einzige Intensivtransporthubschrauber des Landes zur Verfügung, der im Ausnahmefall auch für Rettungseinsätze genutzt wird.
Drese: „Unsere Aufgabe ist es, eine gute und vor allem gleichmäßige Abdeckung der Luftrettung in Mecklenburg-Vorpommern zu sozial tragbaren Benutzungsentgelten zu gewährleisten. Die Rettungstransporthubschrauber müssen dort stationiert sein, wo sie am meisten Nutzen für die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger bringen können.“
Klar sei, so Drese, dass der westliche Landesteil durch Rettungstransporthubschrauber derzeit unterversorgt sei. Vor diesem Hintergrund und im Rahmen der vorgeschriebenen Überprüfung gebe es deshalb auf fachlicher Ebene erste Diskussionsvorschläge. Der Prozess laufe geordnet und regulär ab und ziehe die Träger des Rettungsdienstes natürlich mit ein. „Eine politische Entscheidung fällt erst auf Grundlage der fachlichen Vorarbeiten“, betonte Drese.
Der Rettungshubschrauber Christoph 34 startet vom Luftrettungszentrum Güstrow regelmäßig zu Rettungseinsätzen auf der A19 und der westlichen und nördlichen Müritzregion. Mit einer Standortverlegung in den Westen von Mecklenburg-Vorpommern würden sich hier die Hilfsfristen dementsprechend verlängern.
