Rostocker Kaufleute spendeten Fahrräder
Überraschung für Kinder einer betreuten DRK-Wohngruppe

Am vergangenen Freitag gab es in der Kinder- und Jugend-Wohngruppe der DRK Rostock Lebensperspektive gGmbH in Nienhagen einen Tag der offenen Tür, zu dem neben Angehörigen auch Dorfbewohner herzlich eingeladen waren. „In unserer Wohngruppe betreuen wir derzeit 16 Kinder im Alter von vier bis 14 Jahren, die temporär oder dauerhaft bei uns ein gesichertes familiäres Umfeld erleben“, erklärte Mitarbeiterin Andrea Krause bei einem Rundgang durch das moderne Haus. Rund ein Dutzend Mitarbeiter, Erzieher, Elternfachkräfte und Hauswirtschaftler sorgen mit Kompetenz und viel Liebe dafür, dass sich die Kinder und Jugendlichen wohl fühlen und eine Atmosphäre erleben, die einem familiären Zuhause nahekommt.
Viele der Dorfbewohner hatten als Willkommensgeschenk für den Garten der Kinder Gemüsepflanzen mitgebracht. „Es ist beeindruckend, was in der sozialpädagogischen Wohngruppe geleistet wird“, war immer wieder zu hören. Zahlreiche Gäste aus Nienhagen besuchten erstmals die neugebaute Einrichtung, die vor anderthalb Jahren eröffnet worden war. „Hier wird sehr verantwortungsvolle Arbeit geleistet. Es ist wichtig, Kindern und Jugendlichen aus schwierigem Umfeld ein Gefühl von Zugehörigkeit, Sicherheit und Perspektive zu geben. Das wollen wir Rostocker Unternehmer gern fördern“, unterstrich Frank Meißler, Öllermann (Vorsitzender) der Rostocker Kaufmannschaft, der auch zum Tag der offenen Tür gekommen war. Er hatte eine besondere Überraschung dabei: Die Kinder erhielten ihr eigenes Fahrrad, nagelneu bzw. aufbereitet. „So viele strahlende Kinderaugen“, freute sich Frank Meißler. Der Verein der Jahresköste der Kaufmannschaft zu Rostock e.V. hatte das Geld für die Räder gesammelt. Als Vorsitzender fiele ihm jetzt die schöne Aufgabe zu, „den in der WG wohnenden Kindern einen Herzenswunsch zu erfüllen.“ Frank Meißler übergab Fahrräder, Helme und Schlösser und ließ sich von allen Kindern erzählen, welche Ausflüge sie demnächst planen.
„Nur 15 Minuten sind es bis zum Strand“, meinten die Älteren. Die zwölfjährigen Paul und Christopher wollen auf jeden Fall ihre Umgebung erkunden und zum Sportplatz künftig mit dem Rad fahren. Gemeinsam mit der 9-jährigen Bella drehten sie sofort erste Runden auf dem Gelände. „Nun ist endlich eine gemeinsame Radtour mit allen Kindern möglich“, sagte Teamleiterin Juana Schindler. Der Jugendhilfeverbund „Blinkfeuer“ könne solche Anschaffungen nicht aus eigener Kraft leisten, deshalb sei man der Rostocker Kaufmannschaft für die großzügige Spende sehr dankbar. „Für unsere Kinder ist das eigene Fahrrad etwas ganz Besonderes“, meinte Andrea Krause, Sonder- und Heilpädagogin mit der Funktion der Elternfachkraft in der DRK-Wohngruppe Rostock-Nienhagen. „Die Kinder sind nun mobil und können sich in ihrem Sozialraum frei bewegen. Das fördert die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.“