
Windböen haben uns in der zurückliegenden Nach begleitet und werden auch noch bis zum Samstag über die Mecklenburgische Seenplatte fegen. Hierbei erwartet der Deutsche Wetter Dienst auch einige sturmbedingte Feuerwehreinsätze.
Nach Rücksprache mit den Experten seines Hauses, sieht Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus Mecklenburg-Vorpommern für die aktuelle Sturmflutsituation gut gerüstet:
„Wir gehen davon aus, dass wir für MV eine leichte bis mittlere Sturmflut zu erwarten haben, die ihren Höhepunkt in der Nacht von Freitag (20.Oktober 2023) zu Samstag (21.10.2023) erreichen wird. Auf Empfehlung der StÄLU ist im Landkreis Nordwestmecklenburg die Alarmstufe 2 durch den Landrat ausgerufen worden. Diese Alarmstufe wird ausgerufen, wenn Wasserstände von über 1,25 m erreicht sind oder in Kürze erreicht werden. In der Hansestadt Rostock und in den Landkreisen Vorpommern Rügen und Vorpommern Greifswald wurde bisher die Alarmstufe 1 ausgerufen (Wasserstand über dem Mittelwasser liegt bei > 1,00m am Pegel). Auch in diesen Bereichen werden Wasserstände der Alarmstufe 2 erreicht werden.
Erst bei einem Wasserstand von mehr als 1,50 Metern über normal spricht man von einer schweren Sturmflut, was ein Überschreiten der Alarmstufe 3 entsprechen würde. Ab einem Wasserstand von 2,00m über Mittelwasser hätten wir mit einer sehr schweren Sturmflut zu tun. Solche Wasserstände werden wir im Unterschied zur Ostseeküste Schleswig-Holsteins in Mecklenburg – Vorpommern voraussichtlich nicht erreichen, zeigen die aktuellen Modellrechnungen des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH)“, so Minister Backhaus.
Durchschnittlich investiere das Land jährlich rund 20 Millionen Euro für Küstenschutzmaßnahmen, berichtet der Minister:
„Die in den vergangenen Jahren errichteten oder verstärkten Küstenschutzanlagen sind auf Ereignisse mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 200 Jahren bemessen“, so Backhaus.
Dennoch rät der Minister zur Vorsicht. Insbesondere Anlagen an den inneren Küstengewässern (Haffe und Bodden), die überwiegend landwirtschaftlichen Gebiete schützen, können an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gelangen. Daher würden besonders diese Bereiche beobachtet, erklärt der Minister.
An windexponierten Küstenabschnitten wie Südost-Rügen und Usedom würden hohe Wellen insbesondere den Dünen und den Steilküstenabschnitten zusetzen.
„Wenn 4 bis 5 Meter hohe Wellen auf die Küste treffen, haben wir mit Sandumlagerungen und Abbrüchen zu rechnen. Ich bitte daher, solche Abschnitte dringend zu meiden. Hier droht Lebensgefahr!
Wir gehen davon aus, dass unsere Deiche halten, auch wenn die Hochwassersituation länger andauern sollte. Die in der Landesverwaltung befindlichen Sperrwerke (Greifswald, Conventer Niederung, Tarnewitzer und Klützer Bach) sind geschlossen. Am Sperrwerk Greifswald werden auch die seitlichen Sperrtore heute geschlossen.
Ich bitte aber die Halter von Tieren in tieferliegenden Gebieten, die nicht durch Deiche geschützt sind, sich rechtzeitig um das Vieh zu kümmern, wo das noch nicht der Fall sein sollte. Unsere Staatlichen Ämter stehen aber in gutem stetigem Kontakt mit den Landkreisen und geben Warnungen rechtzeitig heraus. Für die gute Zusammenarbeit bedanke ich mich ausdrücklich bei den Landkreisen und Gemeinden Ich gehe davon aus, dass die Meldeketten gut funktionieren. Die dafür vorgesehenen Stellen sind derzeit rund um die Uhr besetzt“, so Backhaus.
Aufgrund der Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für weite Teile des Landes Mecklenburg-Vorpommern sind die Schulleitungen angewiesen, in eigener Verantwortung über die Durchführung von Unterricht oder schulischen Veranstaltungen am Nachmittag und Abend des heutigen Tages zu entscheiden.
Die Schulen werden in den Fällen, in denen Unterricht oder schulische Veranstaltungen abgesagt sind, die Erziehungsberechtigten hierüber in geeigneter Weise informieren. Eine erforderliche Beaufsichtigung der Schülerinnen und Schüler wird in jedem Fall sichergestellt.

- Gegen 05:45 Uhr war die Kreisstraße zwischen Carolinenhof und Lehsten wegen eines umgestürzten Baumes gesperrt. Die Feuerwehr Plasten kam zum Einsatz und Beräumte den Sturmschaden.
- Bereits gestern warnte die Wasserschutzpolizei Skipper der Ostseeküste, ihre Boote wegen der Sturmböen ordentlich zu sichern. Aber auch die Mecklenburgische Seenplatte bekam reichlich Wind ab und einige Boote wurden zum Spielball der Wellen. So musste gegen 10 Uhr die Kameraden der Wassergefahrengruppe der Freiwilligen Feuerwehr Malchow und Beamte der Wasserschutzpolizei am Wasserwanderplatz der Marina Malchower Erddamm ein Boot sichern, dass sich von der Vertauung gelöst hat.
- Die Feuerwehr Malchow musste gegen 12:15 Uhr erneut ausrücken. Diesmal wurden die Kameraden in den Katersteig alarmiert, weil hier ein Baum die Fahrbahn blockierte.
- Gegen 13 Uhr blockierte ein umgestürzter Baum die Straße von Priborn zur Priborner Kreuzung / B198