Symposion zu „Sibrand Siegert" in Güstrow
„Sibrand Siegert als Persönlichkeit der Kirchengeschichte Mecklenburgs im 20. Jahrhundert“
Seit Juli ist die Tagungsstätte „Haus der Kirche“ in Güstrow umbenannt. Zuvor hatte der mecklenburgische Kirchenkreisrat beschlossen, dass der Namenszusatz „Sibrand Siegert“ entfällt.
Bei einem Symposium am Samstag, 30. November 2024, wollen der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Mecklenburg und die Evangelische Akademie der Nordkirche das Thema „Kirche und Nationalsozialismus“ – auch mit externen Wissenschaftlern – weiter aufarbeiten.
„Zudem soll die Benennung und Umbenennung des Hauses eingeordnet und für die interessierte Öffentlichkeit nachvollziehbar gemacht werden“, blickt Propst Marcus Antonioli voraus, der mit einer AG die Umbenennung reflektiert und die Beschlussvorlage für den Kirchenkreisrat vorbereitetet hatte. „Wir laden am 30. November herzlich von 10 bis 16.45 Uhr in das Güstrower Domgemeindehaus am Domplatz 6 ein“, ergänzt der mecklenburgische Propst, der angesichts des Interesses auf den neuen Tagungsort verweist.
Tagungsprogramm (Änderungen vorbehalten)
- 10.00 Uhr Begrüßung und Einführung Pröpstin Britta Carstensen (Vorsitzende des Kirchenkreisrats Mecklenburg / Neustrelitz)
- 10.30 Uhr I. Kirche im Nationalsozialismus und im zweiten Weltkrieg
„Es reichte, ein guter Christ zu sein. Geistliche im Krieg gegen die Sowjetunion“
Vortrag: Dr. Dagmar Pöpping (wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsstelle der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für kirchliche Zeitgeschichte / München)
Die Bekennende Kirche Mecklenburgs in der NS-Zeit
Vortrag: Dr. Hansjörg Buss (wissenschaftlicher Mitarbeiter des Seminars für Evangelische Theologie der Universität Siegen / Lehrstuhl Prof. Dr. Albrecht-Birkner im Rahmen des DFG-Projektes „Die Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts“) - 11.30 Uhr Kaffeepause
- 12.00 Uhr II. Sibrand Siegert als Pastor der Bekennenden Kirche, Wehrmachtsoffizier und Landessuperintendent in der Spannung zwischen öffentlichem Erinnern und Familiengedächtnis
Ergebnisse des Rechercheberichts zum Verhalten Sibrand Siegert im Zweiten Weltkrieg
Vortrag: Anne Drescher (Historikerin, ehemalige Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur / Groß Trebbow)
Zur Biografie Sibrand Siegerts – familiäre Narrative
Vortrag: Dr. Karl-Matthias Siegert (Theologe, Propst i.R. und Enkel von Sibrand Siegert / Rostock) - 13.15 Uhr Mittagessen
- 14.00 Uhr III. Gesprächsrunden in Kleingruppen (einschließlich Kaffee)
- 15.15 Uhr IV. Erinnerungspolitische Perspektiven und aktuelle Herausforderungen
Selbstdeutung und Erinnerungskultur der Bekennenden Kirche nach 1945
Input 1 zum Podiumsgespräch: Dr. Stephan Linck (Studienleiter für Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit der Evangelischen Akademie der Nordkirche / Hamburg)
Intentionen bei Namensnennungen im öffentlichen Raum
Input 2 zum Podiumsgespräch: Prof. Dr. Dr. Rainer Hering (Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein in Schleswig und Professor für deutsche Geschichte am Fachbereich Geschichte der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Hamburg)
Podium zu den erinnerungspolitischen Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft
Prof. Dr. Oliver Plessow (Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik am Historischen Institut der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock) Sibrand Siegert (Mitglied im Beirat des Hauses der Kirche in Güstrow und Enkel von Sibrand Siegert / Schwerin) Oberkirchenrat Dr. Thomas Schaack (Referent im Landeskirchenamt der Nordkirche für Kirchenge- schichte des 20. Jahrhunderts, Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit / Kiel)
16.30 Uhr Abschluss Propst Marcus Antonioli (Wismar)
Moderation: Pastor i.R. Klaus-Dieter Kaiser
(emeritierter Direktor der Evangelischen Akademie der Nordkirche / Bentwisch)
Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum 18. November an unter Angabe: Vorname, Name, E-Mail, Telefon per E-Mail an: propst-wismar@elkm.de oder telefonisch unter: 03841-213623