Tanken ist günstiger geworden
Hilfe für transidente, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen
Für transidente, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen (TIN*) sowie ihre Angehörigen wird es künftig erstmalig ein eigenes psychosoziales Beratungsangebot in Mecklenburg-Vorpommern geben. Den Start des Interessenbekundungsverfahrens für das dreijährige Modellprojekt kündigte Sozialministerin Stefanie Drese am Donnerstag im Vorfeld des morgigen Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie an. Bisher sei die Beratung dieser Gruppen in MV alleinig über ehrenamtliche und selbstorganisierte Angebote erfolgt.
„Mit der Etablierung einer neuen Beratungsstelle schaffen wir erstmals feste Strukturen, schließen eine bestehende Versorgungslücke und verbessern letztlich die Lebensqualität zahlreicher Menschen“, betonte Drese. Denn insbesondere transidente, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen haben spezifische Beratungsbedarfe, die anderweitig bisher nur schwierig aufgefangen werden konnten. „Das betrifft zum Beispiel komplexe Identitätsfragen, Hilfe bei Antidiskriminierungserlebnissen oder auch beim Coming-Out“, hob sie hervor. Hinzu kommen praktische Aspekte wie die Personenstands- oder Namensänderung. „Bei all diesen Fragen, Sorgen und Unsicherheiten bekommen ratsuchende Betroffene künftig mehr Unterstützung“, verdeutlichte die Ministerin. Neben einer Beratungsstelle vor Ort sei hierfür auch ein digitales Angebot geplant, um lange Fahrtwege zu vermeiden.
Starten soll das Angebot laut Drese spätestens zum 01.01.2025. Ein Interessenbekundungsverfahren für das mit 140.000 Euro jährlich vom Land geförderte Projekt beginnt am 21.05.2024. Entsprechende Konzepte können dann bis zum 19.07.2024 eingereicht werden, so Drese. Alle Informationen zum Verfahren und den Voraussetzungen erhalten interessierte Träger auf den Seiten des Sozialministeriums. Drese: „Die neue Beratungsstelle soll zu einem Leuchtturmprojekt werden, das bestehende LSBTIQ*-Beratungsstrukturen ergänzt und entlastet, als kompetenter Wegweiser agiert und sich für die Akzeptanz von transidenten, intergeschlechtlichen und nicht-binären Menschen einsetzt. Sie sind ein fester Teil unserer vielfältigen Gesellschaft in MV und verdienen unsere Unterstützung dabei, ihr Leben selbstbestimmt und sichtbar nach ihren Wünschen zu leben.“