Wahlforum mit dem Kinder- und Jugendparlament e. V. Malchow
Kandidaten zur Wahl der Stadtvertretung in Malchow stellen sich Fragen
Am kommenden Sonntag finden in Mecklenburg-Vorpommern neben den Europawahlen auch die Kommunalwahlen statt. Im Vorfeld dieser moderierte ein Duo des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) e. V. Malchow am 5. Juni von 17 bis 19 Uhr in der „Werleburg“ eine Gesprächsrunde mit Angehörigen der Parteien und Vereinigungen, die für die Wahl der Stadtvertretung in der Inselstadt antreten. Nach den Fragen der Jugendlichen konnten auch Einwohner Malchows artikulieren, was sie von den Politikern wissen wollten. Rick Lawitzky und Ann Kollhoff, die die erkrankte Emily Tesarsch vertrat, hatten sich gut auf die Fragerunde vorbereitet. Mehrere Stunden hätten sie dafür investiert, sich in die politischen Programme der jeweiligen Parteien und Vereinigungen einzuarbeiten und gezielte Fragen zu formulieren, auf die die potentiellen Stadtvertreter spontan antworten mussten, berichteten die beiden Jugendlichen.
„Nach unserer erfolgreichen Gesprächsrunde im letzten Jahr vor der Bürgermeisterwahl entschieden wir uns, in diesem Jahr ein ähnliches Format durchzuführen“, fügte Rick Lawitzky hinzu. Rund dreißig Zuhörer waren der Einladung in die „Werleburg“ gefolgt, davon nach eigener Aussage allerdings nur drei, die unter 27 Jahren alt waren. Zu Beginn der Veranstaltung stellten sich die sieben Vertreter kurz vor: Mario Warnke für das „Bündnis für Malchow“, Sarah Hoge für die AfD, Rickert Reeps für die CDU, Marcus Sümnick für „Sozial und gerecht – Gemeinsam für Malchow“, Hans-Peter Weiß für die FDP, Joachim Stein für Bündnis 90/DIE GRÜNEN und der Einzelbewerber Tom Drews. Danach befragten Rick Lawitzky und Ann Kollhoff die Stadtvertreter in spe jeweils zu einem ausgewählten Thema, zu dem sie sich kurz äußern sollten – beispielsweise Rickert Reeps zur Weiterentwicklung des Volksfestplatzes, Marcus Sümnick zur Funktion eines Jugendbürgermeisters und Tom Drews zu seiner Motivation, sich in der Stadtvertretung zu engagieren.
Im Anschluss stellten sie nacheinander fünf Themen zur lockeren Diskussion, für die jeweils sieben Minuten geplant waren. Zum Punkt „Jugend“ äußerte sich unter anderem Rickert Reeps und sagte sinngemäß, er sei einer der jüngeren der Stadtvertreter und dennoch fast dreißig Jahre älter als das KiJuPa-Team. „Daher brauchen wir unbedingt die Ideen und die Stimme der Jugend.“ Zum Unterthema „ÖPNV“ gab es einen konstruktiven Ideenaustausch zu einem möglichen Stadtverkehr in Malchow, der Südbahn und dem Rufbus. Die Rubrik „Energie und Klima“ erwies sich erwartungsgemäß als sehr kontrovers. Zu der Frage: „Beinhaltet die Entwicklung der Windkraft eher Chancen oder Risiken für Malchow?“ sah die Mehrheit der potentiellen Stadtvertreter vor allem die Risiken. „Gerade in einer touristischen Gegend die Natur mit Windrädern zuzustellen ist nicht hilfreich“, so der Tenor der Kritiker. Nach einer kurzen Pause bekamen die Besucher ebenfalls Gelegenheit, Fragen zu stellen und so ihr Bild davon zu ergänzen, wie die Lokalpolitiker Malchow in den kommenden Jahren gestalten möchten. Dabei ging es erneut um die Windkraft, andere Möglichkeiten der Stromerzeugung, eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und bezahlbares Wohnen.
Am Ende fragte eine ältere Dame aus einer der Nachbargemeinden, was Malchow jungen Familien anbieten könne, die erwögen hierherzuziehen. Vereinsleben, Arbeitsplätze in der näheren Umgebung, Kitas und Schulen sowie die Museumslandschaft wurden unter anderem genannt. Zwei der Politiker hielten schließlich ein engagiertes Plädoyer für die landschaftliche Schönheit, die die Inselstadt in jeder Jahreszeit auszeichnet: „Malchow ist die Perle im Herzen Mecklenburgs – und etwas ganz Besonderes.“