Warnung vor betrügerischen Handwerkern
Mecklenburgischen Seenplatte: Vorsicht vor Angeboten bei Dachreparaturen, Pflaster- oder Gartenarbeiten
Die Polizei rät Bürgern in der Mecklenburgischen Seenplatte zu erhöhter Wachsamkeit bei Angeboten von angeblichen Handwerkern, die zum Beispiel Dachreparaturen, Pflaster- oder Gartenarbeiten anbieten.
Es gibt zwei gängige Maschen: das klassische Haustürgeschäft zum einen. Dabei sind in der Region - jüngst im Bereich Röbel - Männer auffällig, die zum Beispiel mit Autos mit ungarischen oder polnischen Kennzeichen in Dörfern unterwegs sind. Sie bieten vor allem älteren Menschen an, die Dachrinne zu säubern, Pflastersteine auszubessern oder Gartenarbeiten zu übernehmen. Also oft Dinge, die tatsächlich gemacht werden müssten.
Zum anderen schalten die Betrüger in lokalen Zeitungen bunte Anzeigen für ihre Dienstleistungen oder hinterlassen in Briefkästen Flyer. Dazu gibt es eine Handynummer, unter der Aufträge gebucht werden können. Angegebene Adressen sind oft Scheinadressen, wo in Wirklichkeit leerstehende Häuser oder Läden sind. Hierbei gilt: Nur, weil die Anzeige in der Heimatzeitung abgedruckt ist, heißt das noch nicht, dass es sich auch um seriöse Firmen oder Anbieter handelt.
Was alle Betrügerbanden eint: Sie haben keine oder nur eine unzureichende fachliche Ausbildung, erledigen den Auftrag ungenügend oder machen einfach etwas, was gar nicht vereinbart war. Dazu erheben sie für ihre Leistungen Wucherpreise oder wollen am Ende sehr viel mehr Geld als im Kostenvoranschlag vereinbart. Manchmal mieten solche Betrügerbanden auch leerstehende Geschäfte an und bieten dort Gold- und Pelzankauf an. In einem ganz besonders dreisten Fall hatten Kriminalbeamte Betrügern vor einem Jahr in Greifwald einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Aufgrund früherer Warnmeldungen der Polizei rufen immer mehr Bewohner mittlerweile im Revier oder beim Notruf an und melden diese Banden. Wenn die Polizei sie antrifft, dann können sie keine Gewerbescheine oder ähnliche Nachweise erbringen. Sie werden an die entsprechenden Behörden gemeldet. Ist es bereits zu einem mutmaßlichen Betrug gekommen, ermittelt die Polizei strafrechtlich. Die Polizei rät Bürgern dringend davon ab, spontan an der Haustür Dienstleistungen anzunehmen!
Und was kann man nun machen, um die Seriosität von Firmenanzeigen zu prüfen, wenn man eine Dienstleistung in Anspruch nehmen will?
1. Gewerbeamt anrufen und nach der Seriosität der Anbieter erkundigen.
2. Recherchen im Internet - vor bestimmten Firmen/Anbietern wird vielleicht schon in Foren gewarnt.
3. Preisvergleich für die benötigte Leistung mit anderen lokalen Firmen, die vertrauenswürdig sind. Weichen Preise sehr nach unten oder oben ab, ist schon mal Vorsicht geboten.
4. Arbeitsaufträge überprüfen: In der Regel ist bei den Betrügern beim Kostenvoranschlag nie eine Mehrwertsteuer beim Anfangsvertrag ausgewiesen. Urplötzlich wird die dann auf der Endabrechnung nachgefordert.
5. Wer eine Leistung in Anspruch nimmt: Nachweis über fachliche Befähigung einfordern und prüfen. Oft sind die Arbeiter, die von Betrügern eingesetzt werden, überhaupt keine Fachleute und haben weder eine Arbeitserlaubnis noch einen Gewerbeschein.
6. Wer einen Auftrag durchführen ließ und im Anschluss mehr bezahlen soll als vereinbart, sollte einen Anwalt einschalten. Wer an der Haustür unter Druck gesetzt wird bzw. sich genötigt fühlt, die höhere Summe zu bezahlen, sollte unbedingt die Polizei unter 110 rufen.