
Großalarm für Feuerwehren und Rettungsdienst am Freitagabend. Gegen 21.15 Uhr wurden die Rettungsleitstelle der Feuerwehr und die Einsatzleitstelle der Polizei Neubrandenburg zeitgleich über einen Wohnungsbrand in der Springer Straße von Waren (Müritz) informiert. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich bereits mehrere Bewohner des Wohnblockes auf ihren Balkonen auf.
Weil das Treppenhaus zu diesem Zeitpunkt rauchfrei war, wurden die Mieter durch die Polizei aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus Waren (Müritz) rückten binnen weniger Minuten mit acht Einsatzfahrzeugen und insgesamt 36 Einsatzkräften am Brandort an und leiteten unmittelbar die Menschenrettung ein. Durch den Angrifftstrupp der Feuerwehr, der unter schweren Atemschutz vorrückte, wurde ein mobiler Rauchverschluss an der Wohnungstür zur Brandwohnung gesetzt, um eine eventuelle Ausbreitung von Rauchgasen im Treppenhaus zu verhindern. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich die Mieter, zwei deutsche Senioren, bereits vor dem Wohnhaus auf. Diese wurden durch zwei 18 und 39 Jahre alte Passanten aus der Brandwohnung gerettet. Bei der Polizei gaben die beiden Retter an, dass sie auf der Straße vor dem Wohnblock der Springer Straße laute Hilfeschreie hörten. Zudem sahen sie eine starke Rauchentwicklung aus der fünften Etage und konnten auf dem Balkon der brennenden Wohnung eine 77-jährige Frau und einen 78-jährigen Mann feststellen.

Die beiden Retter begaben sich umgehend vor die betroffene Wohnung und traten die Wohnungstür ein. Dort sahen sie einen brennenden Elektrorollstuhl im Flur stehen. Die beiden Passanten holten sich mehrere Eimer Wasser bei einer Mieterin aus der vierten Etage und konnten so den Brand löschen. Anschließend holten sie die Frau und den Mann vom Balkon und brachten diese vor das Wohnhaus in Sicherheit. Weitere Personen wurden nicht in der Wohnung angetroffen. Die beiden Mieter wurden nach medizinischer Erstversorgung mit einem Rettungswagen in das Warener Müritz-Klinikum transportiert.
Bei beiden Senioren besteht der Verdacht einer Rauchgasintoxikation. Die betreffende Wohnung ist nicht mehr bewohnbar. Es entstand ein Sachschaden von ca. 50.000 Euro. Grund für den Brand ist nach jetzigem Erkenntnisstand ein technischer Defekt an dem Elektrorollstuhl. Die Polizei und die Feuerwehr bedanken sich ausdrücklich bei den beiden Passanten für ihr schnelles Handeln, durch welches sie die beiden Mieter der Wohnung aus ihrer lebensbedrohlichen Situation retteten. Neben der Freiwilligen Feuerwehr Waren (Müritz), der Polizei und dem Regelrettungsdienst mit RTW und NEF wurden auch die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Malchow und der Sanitätsdienst des DRK Kreisverbandes Mecklenburgische Seenplatte durch die Leitstelle Neuendorf alarmiert.