Automatisierter Externer Defibrillator im Nationalpark-Service Müritz

Der plötzliche Herztod zählt immer noch zur häufigsten Todesursache in Deutschland. Bei gut der Hälfte der Patienten, die an einem plötzlichen Herztod versterben, lag zuvor ein Kammerflimmern vor. Bei dieser Herzrhythmusstörung zählt jede Sekunde und selbst Laien können bereits effektive Erste Hilfe leisten und damit das Leben des Patienten retten. Möglich ist das mit einem Automatisierten Externen Defibrillator (AED), der bei der Laienreanimation nicht nur wichtige Hinweise gibt, sondern auch das Kammerflimmern unterbrechen kann. Ein solcher AED wurde jetzt am Eingang des Nationalpark-Service Müritz im kleinen Kargower Ortsteil Federow installiert. „Es ist ein kleiner unscheinbarer Kasten, doch er kann Leben retten“, so Kargows Bürgermeister Matthias Kagel, der den AED am Donnerstag offiziell von Torsten Tschiedel, vom Amt Seenlandschaft Waren, übernahm. „Auch wenn Federow nur ein kleines Dorf ist, zählen wir hier an der Nationalpark-Info gut 50.000 Besucher im Jahr“, so Matthias Kagel.
Hinzu kommen zahlreiche Fahrradfahrer und Wanderer, die zwischen Waren (Müritz), Kargow und dem Müritz-Nationalpark pendeln und damit das Dorf Federow kreuzen. Weil der Rettungsdienst eine ganze Weile braucht, bis er in Federow eintrifft, kann bei Notfällen die Zeit mit dem AED lebensrettend überbrückt werden. Der Automatisierte Externe Defibrillator wurde in Federow am Gebäude des Nationalpark-Service Müritz in einem beheizbaren Schrank angebracht. „Das gewährleitet auch in der kalten Jahreszeit, dass die Akkus immer funktionstüchtig sind“, erklärte Torsten Tschiedel die zusätzliche Investition von 450 Euro. Der AED selbst kostete 2.200 Euro. „Über das Landesförderinstitut (LFI) erwarten wir eine Förderung von 1.600 Euro“, so Matthias Kagel. Insgesamt wurden für das Amt Seenlandschaft elf AED beschafft. Diese wurden bereits oder werden kurzfristig an die Gemeinden Grabowhöfe, Groß Plasten, Vollrathsruhe, Klink, Jabel, Schloen-Dratow und Kargow sowie an die Amtsverwaltung Seenlandschaft Waren übergeben.
ERSTE HILFE bei bewusstlosen Personen
- Ansprechen und Atmung kontrollieren
- Rettungsdienst über Notruf 112 alarmieren
- AED anschließen und den Sprachanweisungen folgen. Wenn mehrere Helfer vor Ort sind, wird die Herz-Lungen-Wiederbelebung so lange durchgeführt, bis der AED einsatzbereit ist.
- 30 x Herzdruckmassage.
- 2 x Atemspende.
- Herzdruckmassagen und Atemspenden im Wechsel so lange durchführen, bis der Rettungsdienst eintrifft und die Maßnahmen vor Ort übernimmt und fortführt oder der Betroffene wieder normal zu atmen beginnt.