
Am 7. Juli 2023 leistete eine Schülergruppe aus der Theodor-Fontane-Schule im Kloster Dobbertin einen kleinen Arbeitseinsatz im Yachtclub Malchow. Die Jugendlichen bemalten alte Schleppnetz-Schwimmer und machten so Delfine aus ihnen, die nun das Bootsgelände schmücken. Die zwei Einrichtungen kooperieren seit etwa einem Jahr. „Beide profitieren davon“, betont Klaus Krompholz, Vorstandsvorsitzender des Yachtclub Malchow e. V.
Nicole tupft mit dem Pinsel noch ein paar silbergraue Schuppen auf dem blauen Delfin. Julian zieht schon seine Gummihandschuhe aus und schließt die Farbdose. Fabian entdeckt einen kleinen Farbfleck auf seinem T-Shirt. Das macht ihm aber überhaupt nichts aus. Denn die Freude über das Geschaffte überwiegt: Seit halb zehn arbeiten die drei Schüler der Theodor-Fontane-Schule im Kloster Dobbertin auf dem Gelände des Yachtclubs Malchow. Jetzt, kurz nach halb zwölf, präsentieren sie ihr Werk: Drei alte Schwimmer, Hohlkörper aus Metall, die normalerweise den oberen Teil von Schleppnetzen an der Wasseroberfläche halten, haben sich in farbenfrohe Delfine verwandelt. Auch ein ausgedienter Anker wurde verschönert. „Zunächst haben wir die Schwimmer abgeschliffen, dann grundiert, schließlich in verschiedenen Farbtönen bemalt. Dabei entschieden wir uns für die relativ einfache Tupftechnik“, erläutert Betreuer Roman Peter. Der Heilerzieher, der an der Dobbertiner Einrichtung tätig ist, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, hat seine Schützlinge mit dem Auto hierher gebracht und leitet sie nun bei der Arbeit an. „Es ist schön zu sehen, wie die drei ihre Kreativität hier einbringen“, sagt er. „Und alles mit Hilfe meiner Musik“, ruft Nicole, die die Klänge ausgesucht hat, die das Schaffen heute begleiten. Roman Peter und Vorstandsmitglied Detlef Krause, der ebenfalls mit angepackt hat, nicken zufrieden.

Seit Frühjahr 2022 kooperieren die Schule und der Yachtclub. Was mit einer Bootstour für die Schüler im letzten Juni begann, soll dauerhaft etabliert werden. Dabei konzentriert man sich stets auf die Abschlussklasse. Klaus Krompholz, der Vorstandsvorsitzende, erläutert am Beispiel der drei anwesenden Jugendlichen, wie das Modell funktioniert: „Unsere Tour über den See im letzten Jahr war eine schöne Abschlussveranstaltung für die Schüler, die kurz danach den schulischen Teil ihrer Ausbildung in Dobbertin beendeten. Ihre Reaktion danach war: Wir möchten dem Verein etwas zurückgeben!“ Nun sind die Jugendlichen in der beruflichen Orientierungsphase und kommen für eine praktische Tätigkeit in den Yachtclub. „So profitieren alle.“ Der Arbeitseinsatz war eigentlich schon für den Herbst geplant. Die Schule konnte es aber terminlich erst jetzt einrichten. Für die Arbeit an den „Delfinen“ brauchte man nur drei Schüler. Doch beim nächsten Mal kann sich Klaus Krompholz vorstellen, dass tatkräftige Hilfe am Haus oder auf der Anlage benötigt wird, bei der sich mehr Schüler nützlich machen können. „Wichtig ist, dass die Arbeit den Jugendlichen Spaß macht.“
Eine Bootstour für die diesjährige Abschlussklasse organisierte der Yachtclub am 30. Juni. Leider war in diesem Jahr Petrus der Unternehmung nicht günstig gesonnen, denn es regnete in Strömen. „Dennoch sind wir rausgefahren, nur eben nicht mit offenen Booten wie letztes Jahr“, berichtet der Vorstandsvorsitzende. Trotz des Wetters hätten die Jugendlichen viel Freude an der Ausfahrt gehabt, fügt er hinzu. „Manche Schüler fürchten sich zunächst davor, in das Boot zu steigen. Doch nach der Tour sagen alle: Es war toll!“