GemüseAckerdemie in Waren (Müritz)
Säen, pflegen, ernten und essen, das steht ab jetzt in der Arche Schule Waren (Müritz) auf dem Stundenplan. Denn buntes Gemüse kommt für die Grundschüler ab jetzt direkt aus der Erde des eigenen Schulgartens. Ermöglicht wird das durch die GemüseAckerdemie, die der Arche Schule zertifizierte, eine von zwei Ackerschulen in der Müritzregion zu sein. Am Mittwoch rückte Ackercoach Aaron Göpper aus Kogel an, um die erste Bepflanzung der Beete vorzunehmen.
„Eigentlich sollte der neue Schulgarten am Gemeindehaus der St. Georgengemeinde in Güstrower Straße 18 feierlich mit den Schülern eingeweiht werden, doch das ist leider durch die Corona-Einschränkungen nicht möglich“, zeigte sich Schulleiterin Manuela Bielke etwas enttäuscht. Lediglich Josi und Leo aus der Notbetreuung kamen mit zum Schulgarten, um Kohlrabi und Mangold in die Erde zu pflanzen. „Es ist wirklich schade, dass nicht alle Kinder aus dem Projekt Schulgarten bei sein können“, so Aaron Göpper, der sich eigentlich einen nachhaltigen Unterricht von der Erstpflanzung, über die Betreuung und schließlich bis zur Ernte für die kleinen Gärtner wünscht. Auch Pastorin Anja Lünert, die die 7 x 14 Meter große Ackerfläche zur Verfügung stellte und fleißig mithalf, das Areal urbar zu machen, hätte sich mehr Kinderlachen im Schulgarten gewünscht.
So blieb es vorerst an den Lehrern, die Ackerfläche umzugraben. „Von einigen Eltern haben wir Gartengeräte bekommen und der OBI-Markt hatte zwei Schubkarren spendiert“, so Manuela Bielke.
Wenn die Schüler wieder in die Arche Schule gehen dürfen, werden sie im Klassenraum oder auf dem eigenen Acker innerhalb des Bildungsprogramms GemüseAckerdemie ihr eigenes Gemüse anbauen. Dabei erleben sie, wo die Lebensmittel herkommen und wie diese wachsen, damit sie für eine gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit begeistert werden. Durch den Anbau und die Pflege von bis zu 30 Gemüsearten sowie die selbständige Vermarktung der Ernte erfahren die Kinder und Jugendlichen die vollständige Produktionskette des Gemüseanbaus und entwickeln dadurch eine Wertschätzung für Lebensmittel. Der Acker wird als pädagogischer Lernort genutzt, auf dem sich Kinder und Jugendliche im Schnitt 80 bis 100 Stunden befinden. Dabei lernen sie nicht nur Gemüse kennen, sondern nehmen zum Beispiel einen Regenwurm in die Hand und erfahren, warum er für den Anbau so wichtig ist. Darüber hinaus setzen sie sich auch damit auseinander, wie die Tomaten vom Acker über den Handel auf den Teller kommen. Die Welt der bunten Beete ist in drei Programmphasen gegliedert: Die VorAckerZeit, die AckerZeit und die NachAckerZeit.
Neben der Arche Schule in Waren (Müritz) ist auch die Regionale Schule in Rechlin eine Ackerschule.