Gedenkveranstaltungen am Gedenkstein für die Ermordeten des KZ Reetzow in Waren (Müritz)

Heute vor 76 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Aufgrund der Initiative von Bundespräsident Roman Herzog im Jahre 1996 wird dieser Tag als „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“ begannen. Dieser Tag wird auch in Waren (Müritz) traditionell mit einer Gedenkveranstaltung am Kietz gewürdigt. Anders als in den Jahren zuvor, wurden heute mehrere kleine Aktionen am Gedenkstein für die Ermordeten des KZ Reetzow in der Kietzstraße organisiert. So legten die Linken und der Bund der Antifaschisten sowie Bürgermeister Norbert Möller gemeinsam mit Rüdiger Prehn als Präsident der Stadtvertretung ihre Kränze am Mahnmal ab.
„Wir erinnern an diesem Tag an die Millionen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft: an Juden, an Sinti und Roma, Kriegsgefangene, Oppositionelle, an die Opfer der „Euthanasie“-Morde. Wir verneigen uns vor allen, die in den Jahren von 1933 bis 1945 verfolgt, misshandelt oder getötet worden sind. Es ist sehr wichtig, dass auch der jungen Generation immer wieder vor Augen geführt wird, was damals unter deutscher Herrschaft geschehen ist. Dieses Leiden darf nie vergessen werden“, sagte die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Schwerin.
Unter diese Geschichte dürfe kein Schlussstrich gezogen werden. „Jeder Versuch, sich aus der historischen Verantwortung zu stehlen, ist zum Scheitern verurteilt. Wir müssen alles dafür tun, dass das, was damals geschah, sich nicht wiederholen kann und gemeinsam für Menschenwürde und Demokratie eintreten“, sagte Schwesig.
„Mich erfüllt es mit Sorge, dass Antisemitismus, Rassismus und Menschenverachtung auch in unserer heutigen Gesellschaft verbreitet sind. Daraus ergibt sich die Verpflichtung für alle demokratischen Kräfte in unserem Land, die Würde jedes einzelnen Menschen zu wahren und zu schützen. Das ist das Fundament unserer freiheitlichen Rechtsordnung und der Grundkonsens unserer Gesellschaft. Allen, die sich in der Zivilgesellschaft für ein demokratisches und weltoffenes Land einsetzen, müssen wir den Rücken stärken“, sagte die Ministerpräsidentin.