
In der zurückliegenden Woche tagte in der Inselstadt mit dem Bürgerstammtisch zum ersten Mal eine Neufassung des ursprünglichen Einzelhändler-Stammtisches. Dabei beriet ein dreiköpfiges Moderationsteam des Kultur- und Sportrings Malchow e.V. mit rund zwanzig Bürgern, wie die kleine Stadt am Fleesensee ein noch lebenswerterer Ort mit einer revitalisierten Innenstadt werden kann.
„Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“ So wandte sich John F. Kennedy in seiner ersten Ansprache als Präsident der USA an sein Volk. Mit diesen Worten wollte er es unter anderem dazu motivieren, sich aktiv bürgerlich einzubringen. Das Organisationsteam des Bürgerstammtischs am 14. September 2022 im Saal der Malchower „Werleburg“ hatte sich von Kennedy inspirieren lassen: Daher stellte die Moderatorin, die City-Managerin Katja Hiller, den rund 20 anwesenden Bürgern, unter ihnen einige Einzelhändler und Bewohner der umliegenden Gemeinden, zwei Fragen: „Was kann Malchow für dich tun?" und „Was kannst du für Malchow tun?“ Der Bürgerstammtisch, der an diesem Tag um 19 Uhr begann, soll zu einer eigenständigen Form des Bürgerdialogs werden. „Wir möchten gerne alle Malchower zu Wort kommen lassen“, betonen die Organisatoren, neben Katja Hiller der Geschäftsführer des Kultur- und Sportrings (KSR) Malchow e.V., Daniel Finn, und der Leiter der Tourismus-Information, die seit kurzem auch zum KSR gehört, Felix Hammermeister.

Das Moderationsteam hatte die Veranstaltung in drei Teile gegliedert: Zunächst stellte sich Katja Hiller, die ihren Posten seit einem Jahr innehat, vor und erläuterte das Förderprogramm des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Revitalisierung der Innenstädte, das Spielraum für Stadtentwicklung bietet. Denn aus diesem Programm fließen einerseits Gelder für die Finanzierung von Katja Hillers Stelle als City-Managerin, andererseits ist ein bestimmtes Budget darin enthalten, mit dem man Aktivitäten bestreiten kann, die Malchow noch lebendiger machen sollen. Dazu könnte nach den Plänen der City-Managerin beispielsweise die sogenannte Malchow-Card gehören, mit der Einwohner der Inselstadt für einen einmaligen geringen Anschaffungspreis in vielen Geschäften hier Rabatt erhalten. Als zweiter Teil schloss sich dann die Fragerunde an, in der die Anwesenden äußern konnten, was sie sich von der Stadt wünschen und was sie selber tun können. Unter anderem erkundigte sich ein Teilnehmer danach, ob man einen Busshuttle von den umliegenden Orten oder aus dem Neubaugebiet organisieren könne, wenn in Malchow Veranstaltungen stattfänden. Mehrfach war auch zu hören: „Mensch, es gab doch mal.... - könnte man das nicht reaktivieren?“ Sicher lässt sich manches nur realisieren, wenn es genug Malchower gibt, die sich ehrenamtlich engagieren, an Arbeitseinsätzen teilnehmen oder bei Veranstaltungen mithelfen – dies beantwortet die Frage, was sie für die Stadt tun können.
Der dritte Teil der Veranstaltung war nicht öffentlich und nur für die Einzelhändler gedacht. Denn der Einzelhandel spielt bei der Belebung der Innenstadt gerade außerhalb der touristischen Saison natürlich eine gewichtige Rolle. Falls sich jemand erst nach der Veranstaltung zu Vorschlägen inspiriert sah, hatte das dreiköpfige Team vom KSR Postkarten verteilt, auf denen man Ideen und Wünsche notieren und die man später in den Briefkasten des Kultur- und Sportrings werfen konnte. „Wir sind jedenfalls sehr gespannt auch darauf und werden alle Zuschriften sorgfältig auswerten“, sagte Katja Hiller.