
Der Dorfverein Walow-Lexow e. V. gründete sich 2019 und zählt derzeit zwölf Mitglieder plus einen vierköpfigen weiblichen Vorstand um die Vorsitzende Helena Reinecke. Zu diesem Damenquartett gehört auch Alexandra Thieme. Sie berichtet darüber, welche Aktivitäten der Verein organisiert, mit wem er zusammenarbeitet und warum sie sich darin engagiert.
Wenn zwei Menschen heiraten und keiner auf seinen Nachnamen verzichten will, wählt man oft einen Doppelnamen. Auch Vereine können eine Art Doppelnamen haben, wie der Dorfverein Walow-Lexow e. V. Lexow gehört ja eigentlich zu Walow und müsste nicht eigens genannt werden. „Andererseits finden die meisten Veranstaltungen unseres Vereins nun mal in Lexow statt, weil es hier die entsprechenden Räumlichkeiten gibt“, erläutert Vorstandsmitglied Alexandra Thieme. Denn die Freiwillige Feuerwehr Walow-Lexow verfügt in diesem Ortsteil über ein Funktionsgebäude mit einem Mehrzweckraum, den der Verein nutzen darf. Nur einige Meter davon entfernt befindet sich das „Gutshaus Lexow“, mit dem er ebenfalls zusammenarbeitet. „So haben wir uns entschieden, beide Ortschaften im Vereinstitel zu nennen, damit sich niemand übergangen fühlt“, betont Alexandra Thieme. Bereits im Jahr 2018 bereitete man die Vereinsgründung vor. 2019 wurde die Institution ins Vereinsregister eingetragen. Aufgrund der bekannten Krisensituation konnte der Verein aber erst ab 2022 regelmäßige Veranstaltungen anbieten. Derzeit zählt er zwölf Mitglieder aus Walow, Lexow und Strietfeld plus ein weibliches Vorstandsquartett um Helena Reinecke, die Vorsitzende. „Das Tolle an unserem Verein ist aber, dass wir durch die Bevölkerung der Dörfer getragen und unterstützt werden. Jeder kann sich mit seinen Ideen und seinen Fähigkeiten einbringen – und das passiert auch.“

Mindestens einmal pro Jahr wird bei einem allgemeinen Treffen über vergangene, gegenwärtige und zukünftige Aktivitäten gesprochen. Dabei sollen alle Altersgruppen einbezogen werden. „Für den Spätwinter planen wir beispielsweise, dass die Kinder mit dem Förster Nistkästen zusammenbauen und dann an öffentlichen Plätzen aushängen. So helfen wir unseren heimischen Vögeln. Die Rohlinge für die Kästen haben wir bereits kostenlos erhalten“, erzählt Alexandra Thieme. Auch für die kommende Jahreszeit, den Herbst, stehen bereits Veranstaltungen im Kalender: Im Oktober soll ein Laternenumzug stattfinden und im November werden beim „Kinderkino“ in der Freiwilligen Feuerwehr Filme für die Jüngsten gezeigt. Für den Dezember bereitet man eine Rentner-Weihnachtsfeier vor. Die ausgedienten Weihnachtsbäume aus den Ortsteilen sollen wieder Ende Januar bei „Tannen in Flammen“ dem Feuer übergeben werden – wie am 21. Januar dieses Jahres geschehen, als ein großer Haufen kahler und trockener Nadelbäume auf dem Gelände hinter dem „Gutshaus Lexow“ brannte und die Gäste dazu Glühwein aus dem Gutshaus genossen. Ferner sind ein Osterfeuer und eine Frauentagsfeier geplant. Ein Flohmarkt vor allem mit Baby- und Kindersachen und Leckerem aus der Region findet einmal jährlich auf dem Platz vor der Scheune am Gutshaus statt. Auch Arbeitseinsätze sind manchmal nötig. Demnächst möchte man rund um die Lexower Kirche Bäume verschneiden und den Kirchhof winterfest machen. Einmal wöchentlich treffen sich an der Körperertüchtigung interessierte Frauen zum „Damensport“ im Feuerwehrgebäude. Manche dieser Veranstaltungen sind nur für die Einheimischen gedacht, wie zum Beispiel die Rentner-Weihnachtsfeier, andere auch für Gäste offen, wie das Baumverbrennen oder der Flohmarkt. „Mit dieser Menge an Veranstaltungen sind wir zufrieden. Mehr würden wir wahrscheinlich nicht schaffen, zumal wir uns zeitlich ja auch mit anderen Vereinen abstimmen müssen, damit sich nichts überschneidet“, meint Vereinsmitglied Thieme.
Der Verein finanziert sich über Beiträge, Spendengelder und vor allem die Einnahmen aus den Verkäufen bei den Veranstaltungen. Unterstützung kommt vom Bürgermeister, den Einwohnern und, wie erwähnt, von Freiwilliger Feuerwehr und „Gutshaus Lexow“. Auch mit der CCC Showtanzgruppe Lexow arbeitet man zusammen. Für die Vereinsmitglieder ist die Organisation der Aktionen natürlich zeitintensiv. Alexandra Thieme schildert ihre Motivation dafür so: „Ich habe mich bewusst dafür entschieden, im Dorf zu bleiben. So möchte ich auch aktiv am Dorfleben teilnehmen. In einem Verein funktioniert das gut.“ Da auch die Kinder der meisten Mitglieder und vieler Einwohner in lokalen Sportvereinen oder bei der Freiwilligen Feuerwehr organisiert sind, kommen die Eltern ohnehin oft zusammen und sprechen sich ab, etwa, wenn es Fahrgemeinschaften zu Spielen zu bilden gilt. Auf diese Art hat sich auch ein wöchentlicher Treff herausgebildet: sonntags treiben alle, die es wollen und Zeit haben, gemeinsam auf dem Platz in Lexow Sport. Auch schlechtes Wetter ist keine Ausrede: Dafür hat der Verein einen schützenden Unterstand erhalten.