
Nach dem Tod eines 13-jährigen Mädchens aus Altentreptow und weiteren Jugendlichen mit kritischem Gesundheitszustand setzt der Zentraler Fachbereich für Diagnostik und Schulpsychologie (ZDS) seine psychologische Betreuung an der Kooperativen Gesamtschule Altentreptow fort. Der ZDS steht darüber hinaus allen Schulen des Landes zur Verfügung. Hierfür hat das Bildungsministerium eine Hotline unter der Telefon-Nr. 0385 588 7777 eingerichtet.
In Altentreptow begleiten Schulpsychologinnen und -psychologen die Kinder und Jugendlichen, die gemeinsam mit den Lehrkräften an einem Trauerort ihrer Mitschülerin gedenken können. Das Mädchen war gestern in Folge eines Drogenkonsums in der Neubrandenburger Klinik verstorben.
„Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche jeder Altersgruppe beständig über die Gefahren von Drogen aufzuklären. Mit unserer Informations- und Aufklärungsarbeit des Instituts für Qualitätsentwicklung und des ZDS unterstützen wir die Schulen dabei weiterhin intensiv“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.
Das Bildungsministerium hat heute alle Schulen über die aktuell im Verkehr befindliche Droge und die von ihr ausgehende Gefahr explizit in Kenntnis gesetzt. Darüber hinaus informiert das Bildungsministerium unter anderem nochmals in einem Elternbrief über die Gefahren von Drogen. Außerdem werden thematische Elternabende vorbereitet, auf denen die Erziehungsberechtigten informiert, beraten und weiter für das Thema sensibilisiert werden. Handlungsempfehlungen für Schulen im Umgang mit Drogen finden Lehrkräfte auf dem Bildungsserver MV unter Prävention von Abhängigkeitsverhalten (bildung-mv.de).
Die Leitstelle des Zentralen Fachbereichs für Diagnostik und Schulpsychologie stellt eine psychologische Erstversorgung sicher und vermittelt weiterführende Hilfen. Sie ist zu erreichen unter 0385 588 7777.
Nachmeldung zum ´Blue Punisher´-Konsum in der Region
Das 14-jährige Mädchen, das sich seit Montagabend nach der Einnahme der Ecstasy-Pille "Blue Punisher" in der Klinik befindet, ist nach aktuellen Informationen der Ärzte in stabilem Zustand, muss aber weiter intensivmedizinisch betreut werden.
Die Ermittlungen sind auch nach dem erlassenen Haftbefehl gegen einen 37-Jährigen intensiv und umfangreich - unter anderem zu möglichen weiteren Dealern und der Herkunft der Pillen. Es ist bisher nicht abschließend geklärt, wie oft oder in welcher konkreten Menge die verstorbene 13-Jährige sowie die 14-Jährige, die in Neubrandenburg gefunden wurde, und die 15-Jährige aus Altentreptow, die Drogen eingenommen haben.
Wir warnen weiter vor jeglicher Einnahme von Betäubungsmitteln, insbesondere aber vor der gefährlichen Pille "Blue Punisher". Diese Pillen haben eine sehr hohe Dosis MDMA. Die regelmäßige Einnahme großer Mengen MDMA soll neurotoxisch wirken und die Wahrscheinlichkeit irreparabler Hirnschäden vergrößern. Je nach Körperzustand und Droge kann aber auch schon die Einnahme einer Pille oder auch nur einer halben Pille lebensbedrohlich sein. Nach ersten umfangreichen Ermittlungen gehen wir davon aus, dass die Pille im Großraum Neubrandenburg verbreitet wird und das die Dealer Kindern und Jugendlichen diese gefährlichen Drogen überlassen bzw. verkaufen.
Momentan hat die Polizei keine Kenntnis von weiteren Opfern, die die Ecstasy-Pille konsumiert haben oder kaufen wollten. In diesem Zusammenhang erreichen die Polizei auf verschiedenen Wegen auch mehrere Gerüchte zu in frage kommenden Dealern, weiteren Konsumenten oder auch zu Orten, wo Drogen, darunter explizit "Blue Punisher", verkauft werden sollen. Sicherlich lassen sich auch Gerüchte abprüfen, jedoch appellieren wir an alle, die sachdienliche Hinweise oder Informationen haben, diese auch aktiv an die Polizei weiterzugeben. Das ist im Übrigen auch anonym möglich. Hinweise können an die Online-Wache unter www.polizei.mvnet.de oder telefonisch an die Einsatzleitstelle Neubrandenburg unter 0395 / 55822224 gerichtet werden.